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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in der Toskana (Italien)

 

Stockphoto-Galerie Nr.2a  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Stadt, Großstadt, Kleinstadt, Altstadt, Bürgerhaus, Ackerbürgerhaus, Stadtplatz, Stadtansicht
Gebäude und Architekturdetails im städtischen Raum

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Pisa (Region Toskana; Italien), Palazzo Agostini am nördlichen Arnoufer, Lungarno Antonio Pacinotti, entstanden wohl im Zeitraum um 1400 aus dem Umbau zweier Vorgängerbauten; nach den Angaben auf einer im Hauseingangsflur angebrachten Haustafel (siehe Foto) gekauft im November 1496 von Mariano und Pietro Agostini, Restaurierungen 1858 durch Andrea Agostini, 1948 durch Alessandro Agostini und 1991 durch Cosimo Agostini. Viergeschossiger Stadtpalast mit gotischer Straßenfassade aus Backstein / Ziegel in Kombination mit Terrakotta-Zierelementen, die ursprünglich im vierten Geschoss vorhandene Loggia wurde später geschlossen, vermutlich im Zusammenhang mit dem 1895 umgebauten Dach (Vergrößerung des Dachüberstandes); Fassadengliederung durch Pilaster und rundbogige Blendbögen, darin jeweils gekuppelte Fenster mit spitzen gotischen Kleeblattbögen auf Marmorsäulen, Zwillings- und Drillingsfenster; Normalziegel und Formziegel / Profilziegel in Kombination mit ornamental, floral und figürlich gestalteten Terrakotta-Elementen, eingesetzte Wappentafeln wohl aus Marmor, Dachtraufe weit überkragend auf wuchtigen hölzernen Konsolen; Beschädigungen im zweiten Weltkrieg. Aufnahmedatum: 21.6.2017

Hinweis: Die vielen berühmten Kirchen der Stadt Pisa einschließlich Dom, Baptisterium, Campanile ("Schiefer Turm von Pisa") und Camposanto sehen Sie auf zwei Seiten in der Stockphoto-Galerie Nr.2b, eingeordnet unter dem Buchstaben P (Pisa).










 

Pisa (Region Toskana; Italien), Piazza Garibaldi am nördlichen Arnoufer (Lungarno Antonio Pacinotti / Lungarno Mediceo) mit einem Denkmal von Ettore Ferrari 1892 für Giuseppe Garibaldi (1807-1882); im Hintergrund das Casino dei Nobili, errichtet um 1750 als Versammlungs- und Veranstaltungshaus des Adels, später ein Club der oberen Mittelschicht; danach einige Fassaden-Details des Palazzo Poschi in der Via Borgo Stretto, ein Backsteinbau des frühen 16.Jahrhunderts, gekuppelte Rundbogenfenster (Zwillingsfenster) mit eingestellten Säulen aus Marmor und Außenvorhängen als Sonnenschutz, unter dem Brüstungsgesims geschmiedete Fackelhalter; Aufnahmedatum: 21.6.2017





 

Pisa (Region Toskana; Italien), einige Bilder aus dem Altstadtgebiet; zuerst das nördliche Arnoufer (Lungarno Antonio Pacinotti / Lungarno Mediceo) und das südliche Arnoufer (Lungarno Gambacorti) mit der Kirche / Chiesa di Santa Maria della Spina (viele Bilder in der Stockphoto-Galerie 2b); danach verschiedene Straßenbilder und Architekturdetails; ein neoromanisches gekuppeltes Rundbogenfenster / Zwillingsfenster aus der Zeit des Historismus (formal Spätromanik etwa um 1300); ein mit Balkon überbautes Eingangsportal mit zweiflügeliger Portaltür und rundbogigem Oberlicht mit geschmiedetem Fächersprossen-Vorsatzgitter; Aufnahmedatum: 22.6.2017







 

Pisa (Region Toskana; Italien), Palazzo alla Giornata am nördlichen Arnoufer, Lungarno Antonio Pacinotti, entstanden ab 1607 unter Leitung des Florentiner Architekten Cosimo Pugliani wohl durch Umbau eines Vorgängerbaus; dreigeschossiger Stadtpalast mit fünfachsiger symmetrischer Straßenfassade der Spätrenaissance, zentrales Eingangsportal mit stark hervortretender Rahmung unter Balkon / Altan, über dem gesprengten Giebel der Balkontür das Wappen des Bauherrn Francesco Lanfreducci, Ritter von Malta; feinfugig verarbeitetes Kalkstein-Quadermauerwerk als Flächenmauerwerk der Fassade in Kombination mit weißem Marmor für Gestaltungselemente: Eckquaderungen, durchlaufende Sohlbankgesimse, portalartige Fensterrahmungen ("Ädikulafenster") mit verschiedenen Giebelformen; heutige Nutzung durch die Universität von Pisa; Aufnahmen bei Gegenlicht vom gegenüberliegenden Arnoufer aus, Aufnahmedatum: 22.6.2017


 

Pisa (Region Toskana; Italien), großer viergeschossiger Palazzo della Carovana / Palazzo dei Cavalieri di Santo Stefano an der Piazza dei Cavalieri, entstanden 1562-1564 im Auftrag von Cosimo I. de' Medici (1519-1574) durch Totalumbau einer mittelalterlichen Palastanlage, Architekt war Giorgio Vasari (1511-1574); die riesige und inzwischen mehrfach restaurierte (und dabei wohl stark "überarbeitete") Putzfassade von 13 Achsen ist vollständig mit Graffiti / Sgraffiti verziert, Ausführung unter Vasari 1564-1566, auch das "Quadermauerwerk" für Sockel und Gebäudeecken (Eckquaderung) ist nur Putzgestaltung; große zweiläufige Freitreppe von 1821 aus Marmor, Fensterrahmungen und Fensterverdachungen aus grauem Sandstein, Büsten der Herzöge der Toskana (entstanden zwischen 1588 und 1718) in Kartuschen-Nischen und Wappen als vollplastische Marmor-Skulpturen; vor der Freitreppe eine Statue des Cosimo I. de' Medici von 1596, geschaffen vom Bildhauer Pietro Francavilla (um 1548-1616).

Das Gebäude diente ursprünglich als Sitz und Ausbildungsstätte für den bewaffneten Begleitschutz der Seefahrer und Karawanen unter den Rittern des Heiligen Stephan, daher findet sich mehrfach das Johanniterkreuz / Malteserkreuz an der Fassade und die Bezeichnung "Palazzo della Carovana" (Karawane); heutige Nutzung als Schule durch die Universität von Pisa und Florenz (Scuola Normale Superiore di Pisa). Rechts neben dem Palazzo die Kirche / Chiesa di Santo Stefano dei Cavalieri (Fotos siehe Stockphoto-Galerie Nr.2b, dort auch weitere Angaben zum Ritterorden des Heiligen Stephan); die letzten vier Bilder am Vormittag mit verschatteter Fassade, alle anderen am Nachmittag, Aufnahmedatum: 21.6.2017 und 22.6.2017

Sgraffito / Graffito (zu italienisch sgraffio = Kratzer, sgraffiare / graffiare = kratzen) ist eine Kratzputztechnik zur Verzierung von Fassaden oder anderen verputzten Wandflächen, eine architektonische Mode, die wohl im 14.Jahrhundert in Italien (vor allem in der Toskana) eingeführt oder erfunden und besonders in der Zeit der Renaissance im 15. und 16.Jahrhundert im großen Umfang zur Fassadengestaltung eingesetzt wurde. Erste bekannte literarische Quelle für das Sgraffito soll Giorgio Vasari sein ("Le vite de' più eccelenti pittori, scultori e architettori.", 1568). Auf einem Grundputz aus Kalkmörtel werden einlagig oder mehrlagig nass in nass (italienisch: al fresco = ins Frische) unterschiedlich eingefärbte dünne Putzschichten oder Putztünche (Kalktünche, Kalkschlämme, Kalkanstrich) aufgetragen, aus denen dann einzelne lineare oder flächige Bereiche ausgekratzt / ausgeschabt werden, so dass die darunter liegende und anders eingefärbte Putzlage zum Vorschein kommt. Auf diese Weise entstehen Bilder. In Deutschland wird auch von Schabesgraffito gesprochen. Literatur: Lexikon der Kunst (Autorengruppe). Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1987-1994, Band 6, ab Seite 628















 

Pisa (Region Toskana; Italien), Palazzo Arcivescovile (Erzbischöflicher Palast) an der Piazza Arcivescovado nur wenige Meter hinter der Piazza del Duomo, entstanden im 15.Jahrhundert, dreigeschossige Putzfassade in Kombination mit Gestaltungselementen aus Sandstein, Eckquaderungen, rundbogiges gequadertes Eingangsportal unter Altan auf Säulen; Aufnahmedatum: 21.6.2017


 

Pisa (Region Toskana; Italien), ehemaliger Palazzo della Cassa di Risparmio di Pisa (Palast der Sparkasse von Pisa) an der Piazza Dante Alighieri, ein pompöser Palast aus der Zeit des späten Historismus, hier im Stil von Spätrenaissance / Manierismus, eröffnet 1919; Fassade in höchst aufwendiger Gestaltung und Ausführung aus Marmor / Kalkstein, geschmiedete Ziergitter vor den Fenstern, usw.; Aufnahmedatum: 22.6.2017



 

Pistoia (Region Toskana; Italien), Via Roma / Ecke Via San Matteo; Südseite des Palazzo della Cassa di Risparmio di Pistoia e Pescia an der Via San Matteo, errichtet 1898-1905 nach Entwurf des Architekten Tito Azzolini (1837-1907) als Gebäude der Sparkasse (italienisch: Cassa di Risparmio) von Pistoia und Pescia im Stil der Neorenaissance bei gestalterischer Orientierung an den berühmten Palästen der italienischen / toskanischen Renaissance (z.B. die Palazzi Medici Riccardi oder Strozzi in Florenz). Der Entwurf von 1897 war das Ergebnis einer Wettbewerbs-Ausschreibung, welche ausdrücklich eine historistische Baugestaltung nach den Vorbildern der Florentiner Architektur der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts gefordert hatte (diese und einige der folgenden Angaben nach www.comune.pistoia.it).

Hoher Sockel mit angedeuteter Sockelbank und Kassettenfries, dreigeschossiger / dreizoniger Fassadenaufbau mit Gliederung durch umlaufende Brüstungsgesimse / Sohlbankgesimse, den oberen Abschluss des Gebäudes bildet ein weit ausladendes Kranzgesims. Rustikafassade / Rustikamauerwerk als Schichtenmauerwerk im Halbverband aus Sandstein in den unteren beiden Geschossen, gleichmäßig gearbeitete Buckelquader / Kissenquader mit gespitzten Oberflächen und Randschlag (schmale umlaufende glatte Steinkante, Buckelquader mit Randschlag), die Rustika im Obergeschoss etwas flacher gearbeitet, inzwischen durch Umwelteinflüsse verschmutzt und ziemlich nachgedunkelt, die ursprüngliche Farbe des Sandsteins ist hell-graubraun; im zweiten OG Glattputz. Im Erdgeschoss höchst aufwendig gearbeitete geschmiedete Vorsatz-Fenstergitter aus der berühmten Werkstatt Michelucci (Giuseppe Michelucci, 1834-1910, Fonderia d'arte Michelucci, Kunstschmiede und Kunstgießerei, Pistoia; weitere Angaben unter www.treccani.it); im ersten Obergeschoss gekuppelte Rundbogenfenster / Zwillingsfenster, unter dem Brüstungsgesims in plastischer Bildhauerarbeit gestalteter Fries aus Sandstein, darin eingesetzt Wappentafeln sowie Portrait-Medaillons berühmter Persönlichkeiten der italienischen Geschichte (farbig gefasste Terrakotta ?); in der dritten Bildreihe links im Hintergrund der Campanile zum Dom von Pistoia. Aufnahmedatum: 26.6.2017

Literatur zu den historischen Hintergründen von Fassade und Mauerwerk: Anja Eckert: Die Rustika in Florenz. Mittelalterliche Mauerwerks- und Steinbearbeitungstechniken in der Toskana. Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Reihe A: Forschungen, Band 7, Braubach 2000; sehr ausführlich ab Seite 95











Die folgenden Bilder zeigen die Westseite des Palazzo della Cassa di Risparmio mit dem Hauptportal an der Via Roma, Aufnahmen mittags fast noch im Gegenlicht, in der Farbwirkung etwas kälter, sowie zuletzt später am Nachmittag. Nur das große Bild ganz rechts in der dritten Bildreihe zeigt noch einmal ein Fassadendetail der Südseite (siehe oben).





 

Pistoia (Region Toskana; Italien), einige Bilder aus der historischen Altstadt, Piazza Garibaldi; Architekturdetails und das Garibaldi-Denkmal von 1904; Eingangsportal (um 1900 ?) mit zweiflügeliger Holztür, Türklopfern aus Messing und rundbogigem Oberlicht (Lünettenfenster) mit fein gearbeitetem Vorsatzgitter aus Eisen (teils geschmiedet, teils wohl unter Verwendung von Gussteilen zusammengefügt), vollflächige geschmiedete Vorsatzgitter vor den Erdgeschossfenstern, dahinter auf geschmiedeten Eisenschienen laufende Schiebe-Fensterläden als Rahmenkonstruktion mit Lamellenfüllung; Wappentafel / Haustafel aus stark verwittertem Sandstein über dem Eingang des ehemaligen Palazzo neben der Kirche del Tau (heute Museum Marini Marini); danach das Sandsteinmauerwerk der Kirche / Chiesa di Sant'Antonio Abate o del Tau am Corso Silvano Fedi / Ecke Piazza Garibaldi (14.Jahrhundert, weitere Details dazu in der Stockphoto-Galerie Nr.5, siehe hier: ); Aufnahmedatum: 26.6.2017

Die toskanische Stadt Pistoia wird häufig etwas stiefmütterlich behandelt, vielleicht, weil es so viele Kriegsschäden gegeben hat im Zweiten Weltkrieg (Luftbombardierung 1944) und dies in allen Reiseführern erwähnt wird. Die Zurückhaltung ist keinesfalls gerechtfertigt, ein Besuch lohnt sich unbedingt, von Kriegsschäden ist nichts mehr zu sehen. Es gibt viele historische Gebäude, Straßen und Plätze zu besichtigen und angenehme Orte zum Abendessen, z.B. den kleinen Marktplatz Piazza della Sala gleich hinter dem Baptisterium. Und es gibt keinen Massentourismus (!). Ein guter Ausgangspunkt für Autofahrer ist das Parkhaus an der Piazza Treviso, zentral, preiswert und kühl im Sommer - zum Aufnahmezeitpunkt waren 33°C im Schatten angezeigt.





 

Pistoia (Region Toskana; Italien), Fassadendetails von drei Stadtpalästen; zuerst der Palazzo Panciatichi (14.Jahrhundert); danach der Palazzo Pretorio (Palazzo di Giustizia, Tribunale di Pistoia, Gerichtsgebäude) an der Piazza del Duomo, entstanden im frühen 14.jahrhundert, um 1367 erste Erweiterungen, 1842-1846 im Zeitgeist des "Risorgimento" ("Wiedererstehung", formal von Historismus geprägt) stark umgebaut, unter anderem ein zusätzliches Obergeschoss, in den Hofarkaden eine Sammlung von historischen Wappen, Reliefs und Darstellungen der Mächtigen der Stadt, auch in das mittels Stuckputz, Farbe und Fugenritzungen imitierte "Sandstein-Quadermauerwerk" der Fassade wurden verschiedene Wappen und sonstige Artefakte des Vorgängerbaus eingefügt (weitere Informationen siehe www.comune.pistoia.it/1974/Palazzo-del-podesta-o-Pretorio/); zuletzt die Fassade des Palazzo degli Anziani (Palazzo Comunale / Palazzo del Comune, Rathaus) an der Piazza del Duomo, als Rathaus entstanden im 13.-14.Jahrhundert (ab 1294 ?) nach Enteignung von an dieser Stelle bereits existierenden Privatgrundstücken mit Privatgebäuden. Sowohl der Palazzo Pretorio als auch der Palazzo Comunale waren als Gesamtgebäude nicht fotografierbar, weil der Platz mit einer riesigen Tribünenanlage verstellt war - in den Sommermonaten brauchen die Italiener ständig gewaltige Feste, die Tribünen bleiben dann teils mehrere Monate stehen, sehr zum Ärger der Architekturfotografen. Viele Bilder von Dom, Campanile und Baptisterium (fünfte Bildreihe rechts) finden Sie in der Stockphoto-Galerie Nr.2b. Aufnahmedatum: 26.6.2017







 

Pistoia (Region Toskana; Italien), Bibliothek / Biblioteca Comunale Forteguerriana an der Piazza della Sapienza, errichtet als Palazzo della Sapienza ("Palast der Weisheit", hochschulähnliche Bildungseinrichtung als Stiftung) ab etwa 1530 unter dem Architekten Giovanni Unghero (um 1490-1546), fertiggestellt 1536, seit 1695 Bibliothek; Hauptfassade mit rundbogiger Loggia / Fassadenloggia (Renaissance) zur Piazza della Sapienza, Flächenmauerwerk verputzt, architektonische Gestaltungselemente aus Sandstein (Säulen, Fenster- und Bogenrahmungen, Gesimse, Medaillons / Tondi in den Bogenzwickeln, Eckquaderungen), zwischen 1732 und 1743 Dekoration der Hauptfassade mit Fassadenmalerei (wohl "al fresco", Freskomalerei) einschließlich Innenflächen der Tondi; Eingangsportal mit schlichter zweiflügeliger Dreifüllungstür, auf den mittleren Füllflächen jeweils ein Messer als Symbol für das Martyrium des San Bartolomeo; zwischen den beiden Eingangsportalen eine Gedenktafel von 1921 für Giosuè Carducci, ab 1860 Professor in Pistoia.
Zuletzt die Fassade und das Eingangsportal des Palazzo Fabroni an der Via Sant'Andrea, hervorgegangen aus einem Adelspalast des 14.Jahrhunderts, um 1760 zur heutigen Form umgebaut, Portal- und Fensterrahmungen aus Sandstein schon mit starken Verwitterungserscheinungen, seit 1993 Nutzung als Museum. Aufnahmen am späten Nachmittag, an der Piazza della Sapienza mit Sonnenreflexion von gegenüberliegenden Fassaden, Aufnahmedatum: 26.6.2017

Weitere ausführliche Informationen unter www.forteguerriana.comune.pistoia.it/storia-del-palazzo-della-sapienza/





 

Pistoia (Region Toskana; Italien), Ospedale del Ceppo an der Piazza Papa Giovanni XXIII, ein 1277 gegründetes Krankenhaus (Hospital), später vielfach umgebaut und erweitert, 1502 (1514 ?) erweitert durch Vorbau einer rundbogigen Fassadenloggia, außergewöhnlich geschmückt mit einem reliefartig gestalteten Fries und Medaillons (Tondi / Tondos) aus farbig glasierter Keramik / Terrakotta; die Terrakotta-Medaillons (Keramik-Tondi) in den Bogenzwickeln mit Darstellung der "Tugenden" um 1525 durch Giovanni della Robbia; der Terrakotta-Fries "Die sieben Werke der Barmherzigkeit" um 1528 durch Santi Buglioni (1494-1576), die letzte Szene erst 1585 wahrscheinlich von Filippo di Lorenzo Paladini / Filippo Paladino aus bemalter nichtglasierter Terrakotta (oder bemaltem Stuck ? - fünfte Bildreihe, ganz rechts an der Gebäudeecke datiert); Säulen und Bogenfassungen der Arkaden aus Sandstein, Flächenmauerwerk verputzt. Das Gebäude wird bis heute als Krankenhaus genutzt; innen ein Museum zur Bau- und Nutzungsgeschichte; Marmorfußböden; im Bogenfeld (Tympanon) über dem seitlichen Portal an der Via delle Pappe ein weiß-blau glasiertes Terrakotta-Relief von 1512 "Krönung der Jungfrau" von Benedetto Buglioni. Einige Aufnahmen von Doris Rauscher; Aufnahmedatum: 26.6.2017

Detaillierte Angaben unter www.treccani.it/enciclopedia/santi-buglioni_(Dizionario-Biografico)/ und weiteren Einträgen sowie unter www.wikipedia.it










 

Pienza (Region Toskana; Italien), Piazza Pio II., Palazzo Piccolomini, ein typischer dreigeschossiger Renaissance-Palast, ursprünglich die päpstliche Residenz, später Familiensitz der Piccolomini, heute Museum, errichtet 1459-1463 nach Entwurf und unter Leitung des Baumeisters Bernardo Rossellino (eigentlich Bernardo di Matteo Gamberelli, 1409-1464) für Papst Pius II. (1405-1464, Papst ab 1458); siebenachsige Fassade aus Sandstein-Quadermauerwerk, Flachrustika ("Bugnato piano") als "Filaretto"-Mauerwerk verarbeitet, Gliederung durch geschosshohe Pilaster (über welche das Fugenbild des Mauerwerks hinweg läuft), auf Brüstungshöhe umlaufende Doppelgesimse (Gurtgesimse), gekuppelte Rundbogenfenster mit eingestellten Säulen (diese sowie das Maßwerk der Fenster-Lünetten aus Travertin), straßenseitig Sockelbänke (Steinbank, Fassadenbank, Straßenbank, italienisch: Panca di via, weitere Informationen dazu siehe hier: ); Innenhof mit Rundbogen-Arkaden auf korinthischen Säulen, diese sowie die steinernen Kreuzstockfender aus Travertin, verputzte Fassadenflächen mit nur noch schwach erkennbarer Fassadenmalerei; vor dem Palazzo ein Brunnen aus Travertin mit Widmungsinschrift von / für Papst Pius II. von 1462; Aufnahmedatum: 11.6.2017

Ein kurzer Zeitraum in der Geschichte von Pienza ist aus städtebaulich-architektonischer Sicht sehr interessant und geprägt von Merkwürdigkeiten. Der kleine unbedeutende Ort hieß ursprünglich Corsignano, Geburtsort von Enea Silvio Piccolomini, später Papst Pius II. Nach seiner Amtsübernahme 1458 entwickelte der Papst Planungen zum Umbau seines Heimatortes in eine päpstliche Residenz, die 1462 nach ihm in "Pienza" (Stadt des Pius) umbenannt wurde; an dieses Ereignis erinnert vermutlich der Brunnen. Dafür engagierte er den Bildhauer und Architekten Bernardo Rossellino, nach dessen Entwürfen und unter dessen Leitung in kürzester Zeit die wesentlichen Baumaßnahmen durchgeführt wurden, vor allem die Bebauung um die heutige Piazza Pio II. Schon ab etwa 1450 hatte Piccolomini für seine den Ort beherrschende Familie den Umbau zur Stadt betrieben. Beide verstarben 1464 im Abstand von nur wenigen Wochen, die weiteren Planungen zum Stadtumbau konnten daher nicht abgeschlossen werden.

Literatur:
Lexikon der Kunst (Autorengruppe). Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1987-1994; Band 5, Seite 595 (Pienza); Band 6, Seite 251 (Rossellino)
Franco Cardini: Toskana. Landschaft, Geschichte, Kunst. Mit Darstellungen von einunddreißig Städten. Scala Group S.p.A., Antella, Florenz 2003; Pienza ab Seite 244. Ein großformatiger Bildband mit hervorragenden Fotos.







 

Pienza (Region Toskana; Italien), Piazza Pio II., Palazzo Vescovile / Borgia, entstanden im 15.Jahrhundert durch Umbau eines älteren Gebäudes zum dreigeschossigen Bischofspalast für Kardinal Borgia, heute Diözese-Museum für sakrale Kunst (Museo della Cattedrale); schlichte Renaissance-Fassade aus glattem und feinfugig gearbeiteten Sandstein-Quadermauerwerk; durchlaufende Brüstungsgesimse, Portal, Fensterstürze, steinerne Kreuzstockfender sowie platzseitige Sockelbänke (siehe oben) aus Travertin; Aufnahmedatum: 11.6.2017



 

Pienza (Region Toskana; Italien), Piazza Pio II., Palazzo Comunale (Rathaus), entstanden im 14.Jahrhundert als Palazzo Priori (Sitz der Klostervorsteher), möglicherweise durch Bernardo Rossellino umgebaut, der hohe Turm aus Ziegelmauerwerk / Backsteinmauerwerk mit einigen Gesimsteilen und Abdeckungen aus Travertin im 17.Jahrhundert, im späten 19.Jahrhundert wohl stark restauriert mit einigen Umbauten (die heutige Fassadengestaltung ist ein Ergebnis dieser Restaurierung); Putzfassade mit Gestaltung durch Sgraffito / Graffito, steinsichtige Werksteinelemente aus Travertin, unten eine hohe Eckloggia mit Rundbogenarkaden auf ionischen Säulen, oben rundbogige gekuppelte Fenster; in der Loggia eine Gedenktafel für Bernardo Rossellino mit Portrait-Medaillon und Text (A Bernardo Gambarelli Da Settignano Detto "Il Rossellino" I Pientini Riconoscenti 19 Settembre 1965); Aufnahmedatum: 11.6.2017




 

Pienza (Region Toskana; Italien), Piazza Pio II., Dom / Kathedrale / Cattedrale di Santa Maria Assunta mit Fassade aus Travertin, erbaut 1459-1462 als dreischiffige Hallenkirche auf den Grundmauern einer Vorgängerkirche nach Entwurf und unter Leitung des Baumeisters Bernardo Rossellino für Papst Pius II., nach dessen Vorgabe mit Orientierung an den deutschen und österreichischen Hallenkirchen; zuletzt noch einige Bilder aus dem Stadtgebiet; Aufnahmedatum: 11.6.2017




 


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