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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation
Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Stockphoto-Galerie Nr.2a Foto, Fotografie, Bild, Abbildung
Stadt, Großstadt, Kleinstadt,
Altstadt, Bürgerhaus, Ackerbürgerhaus, Stadtplatz, Stadtansicht
Fotograf und Urheberrecht:
Dipl.-Architekt
Norbert Rauscher
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Oranienbaum (Oranienbaum-Wörlitz,
Landkreis Wittenberg; Sachsen-Anhalt), Schloßstraße 56 / Ecke Mittelstraße;
Gebäude aus der Zeit des Historismus um 1900, offenbar
zu großen Teilen im ursprünglichen Zustand; zweigeschossiger Massivbau
mit hohem Kellersockel, Ziegelverblendmauerwerk im Kreuzverband, Fassadengestaltung
unter anderem durch Gesimse und Friese auch mit dunkel glasierten Ziegeln, historistischer
Fachwerkgiebel mit Ziegelausfachung, im oberen Bereich senkrecht
verbrettert / verschalt, Fenstergruppe mit Rahmungen und geschnitzten Verdachungen,
dazwischen Darstellung eines bekrönten Adlers (Reichsadler ?);
vierflügelige Segmentbogenfenster mit Kämpfer und je einer Quersprosse
in den Unterflügeln; steiles Krüppelwalmdach mit alter Falzziegel-Dachdeckung, Reparaturdeckungen mit
verschiedenen Biberschwanzziegeln, großer Dachüberstand mit
Freigespärre (Flugsparren, Freisparren, Luftsparren); ein ortsbildprägendes Gebäude mit Sanierungsbedarf, letzte
(ursprüngliche ?) Nutzung als Postamt; Baudenkmal gemäß
Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 21.8.2015
Oranienbaum
(Oranienbaum-Wörlitz, Landkreis Wittenberg; Sachsen-Anhalt),
Försterstraße 13; zweigeschossiges Wohnhaus um 1900 mit
aufwendiger Ziegelverblendfassade, ursprünglich Wohn- und
Geschäftshaus, der ehemalige Laden mit Eingang und Schaufenstern wurde
umgebaut; Ziegelverblendmauerwerk im Kopfverband (es handelt es sich dabei wohl
nicht um die Köpfe von normalen Binderziegeln sondern um kleinere
Vorsatzziegel); Sockelgesims, Gurtgesims, Traufgesims, Kanten, Friese, Ornamente,
Brüstungsfelder usw. unter Verwendung von verschiedensten teils glasierten Formziegeln,
Fensterbrüstungen und Gurtgesims mit sogenannten "Schmiegsteinen"
("Schmiegziegel", "Gesimsziegel", spezielle Formziegel für
Wasserschrägen), Tür- und Fensteröffnungen mit Segmentbögen, im
Obergeschoss mit Verdachungen; neue zweiflügelige Segmentbogenfenster
mit Kämpfer, Unterfenster und Oberlicht je einteilig mit Pfostenattrappe.
Oranienbaum
(Oranienbaum-Wörlitz, Landkreis Wittenberg; Sachsen-Anhalt), Markt 10;
Jugendstilvilla von 1902 (datiert über
dem Eingang), errichtet für den Likörfabrikanten sowie Wein- und
Spirituosenhändler Max Friedrich; nach der äußeren Erscheinung eine
Kombination aus einem traufständigen traditionellen Wohnhaus mit
Sichtziegelfassade und einem giebelständigen verspielten Gebäudeteil mit
Eingangslaube, Treppenturm (?), Schweifgiebel und Putz-Stuck-Fassade in
aufwendiger Jugendstil-Dekoration; der traufständige dreiachsige
Gebäudeteil symmetrisch gegliedert mit risalitartig hervortretendem
Mittelteil, hohem Kellersockel und Drempel mit Drempelfenstern,
Sichtmauerwerk im Kreuzverband (offenbar Vollmauerwerk, kein
vorgesetztes Verblendmauerwerk) in Kombination mit Stuckelementen; Einfriedung mit hohen Mauerpfeilern
in aufwendiger Gestaltung, Pfeilerköpfe mit Biberschwanz-Deckung, Zaunfeld und Tore aus
Metall wohl erneuert; offenbar umfassende Restaurierung
1998 (datiert am Giebel); Baudenkmal gemäß
Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 21.8.2015
Oranienbaum (Oranienbaum-Wörlitz,
Landkreis Wittenberg; Sachsen-Anhalt), Markt 13;
als "Fürstliches Witwenhaus" errichtet 1699,
jetzt Wohnhaus; saniertes (zu großen Teilen rekonstruiertes)
einstöckiges Fachwerkhaus mit Walmdach; zweifach verriegeltes Fachwerk
mit Langstreben (Schwelle-Rähm-Streben), neue Fenster in traditioneller
Gliederung, neue Biberschwanz-Doppeldeckung; nach außen öffnende / außen
angeschlagene zweiflügelige Haustür als Dreifüllungstür (drei Füllungen
je Türflügel) mit schmalem Kämpfer und Oberlicht mit Sprossen,
Schlagleiste als Pilaster gestaltet, alte barocke Türdrückergarnitur aus
Schmiedeeisen, je Türflügel ein Knauf; Baudenkmal gemäß
Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 21.8.2015
Oranienbaum (Oranienbaum-Wörlitz,
Landkreis Wittenberg; Sachsen-Anhalt), Markt 19, Handwerker-Wohnhaus um 1870, Hufschmiede und Wagenschmiede, bezeichnet über dem Tor
mit "Reinhold Pforte Schmiedemeister"; massives zweigeschossiges Handwerkerhaus mit symmetrisch gegliederter 5-achsiger
Putzfassade, farblich abgesetztes Sockelmauerwerk, Erdgeschoss mit Putzquaderung, Gurtgesims und Brüstungsgesimse, im Obergeschoss
Fensterverdachungen auf Blattkonsolen, zwei geometrisch gestaltete Schmuckrosetten; dreiteiliges Durchfahrtstor nach außen öffnend, im
mittleren Segment Schlupftür als Hauseingang; neue zweiflügelige Fenster (Unterfenster und Oberlicht je einteilig) mit Kämpfer und
Pfostenattrappe, im Erdgeschoss Klappläden (Zweifüllungsklappen); Satteldach mit gelber Biberschwanz-Doppeldeckung (Segmentschnitt, drei
Rippen); Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 21.8.2015
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt); Vogteiplatz mit den
Fachwerkhäusern Nr.4-7, Nr.6 und 7 vollflächig mit
Fassadenverschieferung, Nr.4/5 mit Sichtfachwerk datiert 1595
an der Stockschwelle rechts bei Nr.5; in der ersten Bildreihe im Hintergrund das Haus
Hagen 3 (weitere Fotos siehe unten) sowie rechts das Hotel-Restaurant "Brauner Hirsch",
Stephanikirchgasse 1, als Gasthaus errichtet um 1729; Aufnahmedatum: 8.5.2008
und 29.8.2016 (größere Vorschaubilder)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Hagen 3 / Ecke Vogteiplatz; zweistöckiges
Fachwerkhaus um 1560 von enormer Länge auf hohem Natursteinsockel,
beide Giebelseiten massiv aus Natursteinmauerwerk, vermutlich ein ehemaliges
Ackerbürgerhaus mit Tor und Hausdurchfahrt, perfekt saniert /
restauriert; Unterstock zweifach verriegelt, vorkragender Oberstock auf
kurzen profilierten Knaggen, Füllhölzer zwischen den Balken und
Stockwerkschwelle mit unterschiedlich ausgeformten Schiffskehlen
verziert (Füllhölzer mit Wulstkehlen); alle Brüstungsfelder im Oberstock durchgängig mit
Brüstungsplatten ausgefacht (Holzplatten, bestehend aus Bohlen, Brüstungsbohlen,
Füllbohlen) und mit einem über die Ständer hinweg durchlaufendem doppelten
Laubstabfries überschnitzt, eine Spezialität, die angeblich nur in Osterwieck zu
finden ist (auch bezeichnet als: Flechtbandfries, geflochtene Laubstäbe,
Laubstabprofil, doppeltes Wellenband, usw.); neue zweiflügelige
Sprossenfenster mit schmaler profilierter Außenbekleidung,
Rundbogen-Torgebinde mit kantenprofiliertem Bogen, neue
Krempziegel-Dachdeckung; ab 1700 soll sich in diesem Gebäude das
Hospital Sankt Bartholomäus der Kalandsbruderschaft befunden haben;
Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum:
29.8.2016 (größere Vorschaubilder am Anfang) und 8.5.2008
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Hagen; Details von einem ruinösen
Fachwerkgebäude; klassizistische asymmetrisch geteilte zweiflügelige
Haustür mit Oberlicht; Fassadenbekleidung mit vermörtelter
("gemauerter") Krempziegeldeckung (Linkskremper); Aufnahmedatum: 8.5.2008
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Hagen 21-22, Nr.21 (links) vmtl.
ehemaliges Ackerbürgerhaus, Nr.22 (rechts) datiert 1580; geschnitzte
Brüstungsplatten mit Fächerrosetten, teils durch Ziegelausfachung
ersetzt; alte Krempziegel-Dachdeckung (Linkskremper) ohne Dachrinne; beide
Gebäude ausgeführt in einer Mischkonstruktion aus Geschossbau
und Stockwerkbau: einem sehr hohen Erdgeschoss als
Dielengeschoss / Durchfahrtsgeschoss mit eingefügtem niedrigen
Zwischengeschoss (Deckenbalken von innen in die Geschoss-Ständer
eingezapft) wurde ein separat abgebundenes und straßenseitig
vorkragendes Stockwerk aufgesetzt, welches ursprünglich nur als
Speicherraum diente (Oberstock, Speicherstock); durch
zunehmend größere Raumhöhen wurde aus dem Zwischengeschoss in der
weiteren baugeschichtlichen Entwicklung ein reguläres Wohngeschoss;
Baudenkmale im ruinösen Zustand; Aufnahmedatum: 8.5.2008 und 29.8.2016
(größere Vorschaubilder am Ende)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Hagen 28; saniertes Fachwerkhaus vermutlich
um 1600 mit Arkadenbrüstung im Oberstock, geschnitzte
einteilige (nicht aus Bohlen zusammengesetzte) Brüstungsplatten mit
Blendarkaden als Doppelarkaden, leider sind die separat eingefügten
Kapitelle der Arkadenpilaster abgefallen, vertiefte Arkadenbogenfelder
mit symmetrisch-floraler Malerei verziert (weitere Informationen zu
diesem Thema siehe hier:
►);
durchgehendes gesimsartig profiliertes Brustholz / Brüstungsholz, Stockschwelle mit Inschrift; sehr schön erkennbar die
Mischkonstruktion aus Geschossbau und Stockwerkbau (Erklärung siehe
oben, Hagen 21); Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste; zuletzt
Straßenbilder im Hagen, rechts das Haus Hagen 12 von 1570 (?) mit
Fächerrosettenfries, Balkenköpfe hinter Profilbrett / profiliertem
Schalbrett verborgen;
Aufnahmedatum: 8.5.2008 und 29.8.2016 (größere Vorschaubilder)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Hagen 32; saniertes, teils umgebautes
Fachwerkhaus aus der Spätphase des Fachwerkbaus vermutlich gegen Ende
des 18.Jahrhunderts, ursprünglich ein Kaufmannshaus; Kellersockel aus
Naturstein-Quadermauerwerk, flächenbündiges Fachwerk in
Stockwerkkonstruktion, Ständer jeweils eng paarweise zwischen den
Fenstern (Doppelständerfachwerk), im Oberstock mittig
ein Bundständer, je Stockwerk zweifach verriegelt, unverputzte
Ziegelausfachung in Ziersetzung, Balkenzwischenräume mit Rollschicht
ausgemauert (keine Füllhölzer); neue Kreuzstockfenster in mittiger (barocker) Teilung
mit einer Quersprosse je Fensterflügel; Haustür als zweiflügelige Dreifüllungstür mit breiter
profilierter Außenbekleidung; Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste.
Danach ein in etwa vergleichbares Fachwerk im Hagen, hier jedoch mit
minimal vorkragendem Oberstock und über die Balkenköpfe hinweg
profilierten Füllhölzern. Aufnahmedatum: 8.5.2008 und 29.8.2016 (größere
Vorschaubilder in der zweiten Reihe)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Hagen 45 von 1569 (ehemaliges Diakonat),
jetzt Wohnhaus; eines der wenigen giebelständigen Fachwerkhäuser der
Stadt; nur gering vorkragender Oberstock, Füllhölzer
mit Schiffskehlen, Flechtband auf der Stockschwelle, mit
Fächerrosetten überschnitzte Brüstungsplatten und Ständer ohne Beachtung
der konstruktiven Gliederung, Ladeluke im Giebel; danach ein Haus am
Stobenplatz von 1550 ebenfalls mit Fächerrosetten auf der
Oberstock-Brüstung; beide Häuser in Mischkonstruktion aus Geschossbau
und Stockwerkbau (im ersten Fall täuscht die Fassadengestaltung über
diesen Umstand hinweg); Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 8.5.2008
und 29.8.2016 (größere Vorschaubilder in der zweiten Reihe)
Osterwieck (Landkreis Harz; Sachsen-Anhalt), Am Markt 6-7;
Fachwerkhäuser mit Fassadenverschieferung; links das Haus Am Markt 6 mit
Sichtfachwerk, nachträglich bezeichnet mit "1499-2008", der ursprüngliche Zustand
offensichtlich verändert; rechts daneben Haus Am Markt 7, Erdgeschoss massiv aus
Bruchsteinmauerwerk (wohl Kalkstein, Fensterrahmungen Sandstein), darüber zwei vollständig
verschieferte Fachwerk-Stockwerke; in der dritten Bildreihe Am Markt 17,
ein Fachwerkhaus von 1563, umgebaut 1864 verschiefert 1883, Fassadendetails mit
eingearbeiteten Zierornamenten, Fassade vollständig restauriert / saniert, Schiefer-Wandbehang dabei wohl
komplett erneuert (?); alles Baudenkmale gemäß Landesdenkmalliste; alles
Bogenschnitt-Schuppendeckungen in waagerechter Verlegung (ohne
Gebindesteigung), vermutlich Schablonenschiefer, Bogenschnitt-Schablonen, mit eingearbeiteten
Zierformen / Ornamenten (Rhomben, Kreise / Rosetten, teils als "Sonnen" gestaltet);
aus welcher Zeit die heutigen Fassaden-Verschieferungen stammen, konnte nicht ermittelt werden; Aufnahmedatum: 19.8.2016
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Markt 14, datiert 1570 auf der
ersten Stockschwelle, erbaut von Ulrich Heiligendorf (Zimmermann ?) für Heinrich Winckel;
ab 1786 Kaufmannshaus, 1839-1996 Bäckerei; dreistöckiges Fachwerkhaus als Eckbebauung mit zwei
Hauseingängen; Stockwerkbau auf Natursteinsockel, Balkenköpfe auf kurzen
profilierten Knaggen (könnten wohl auch als Konsolen bezeichnet werden),
Füllhölzer mit gefüllten Schiffskehlen, Stockschwellen / Saumschwellen
mit Inschriften; Brüstungsfelder vollständig ausgefacht mit hölzernen Brüstungsplatten
und mit ineinandergreifenden Fächerrosetten / Fächerpalmetten überschnitzt ohne Beachtung der
konstruktiven Gliederung, Fächerrosetten durch Perlschnüre / Perlenkranz
gerahmt (erst aus der Nähe wird sichtbar, dass es sich bei den "Perlen"
um kleine Kreuze handelt); Giebeldreieck mit neuem Dachziegelbehang (nicht
ursprünglich ?); zuletzt die Türme der Stephanikirche am
Stephanikirchhof im Stadtbild; Baudenkmale gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 8.5.2008
und 29.8.2016 (größere Vorschaubilder)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), romanische Turmfront (Westbau) der
Stephanikirche / Sankt Stephani am
Stephanikirchhof mit außerordentlich eindrucksvoller Wirkung, errichtet
Mitte 12.Jahrhundert aus Kalkstein, Bruchstein-Quader-Mischmauerwerk,
die Front des Unterbaus gegliedert durch sechs halbrunde und schon stark
verwitterte Dienste (stabartig aus der Mauerwerksfläche
hervortretende Bauglieder mit rein gestalterischer Funktion, in der
Literatur zu Osterwieck auch als Halbsäulen oder "halbrunde Lisenen" bezeichnet), die Ecken
bis zur gleichen Höhe durch Lisenen betont. Dienste / Halbsäulen und Ecklisenen
endeten wohl ursprünglich unter einem auf Brüstungshöhe der gekuppelten
Fenster noch 1902 vorhandenen umlaufenden Hauptgesims, so jedenfalls bei
Oskar Doering auf Seite 88 dargestellt (siehe unten). Zwei
unterschiedlich hohe quadratische Türme mit im 16.Jahrhundert aufgesetzten achtseitigen / achteckigen
Turmhelmen mit im Ansatz geknickten Dachflächen und Schieferdeckung ("gotische Knickhelme"),
durch eine verschieferte Turmbrücke miteinander verbunden; rundbogige
romanische Fensteröffnungen in unterschiedlicher Ausführung (Einzel- und
Zwillingsfenster oder in vertieften Fensterblenden als Zwillings- und
Drillingsarkaden gekuppelte Rundbogenfenster). Schlichtes rundbogiges Westportal mit mehrfach gestuftem
Gewände; das Portal steht nicht exakt lotrecht / rechtwinklig in der
Fassade, dies kann zu optischen Irritationen führen. Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste,
Restaurierung von Schieferdeckung und Fassade 2012 abgeschlossen.
Aufnahmen bei unterschiedlichem Wolkenstand im seitlichen Streiflicht,
bei dem die gemauerten Dienste plastisch und grafisch besonders reizvoll
hervortreten; Aufnahmedatum: 29.8.2016 und 8.5.2008 (nur das letzte Bild);
weitere Bilder finden Sie in der Stockphoto-Galerie Nr.2b
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Kapellenstraße 1, heute Doppelhaus,
ursprünglich zwei Einzelhäuser, das rechte Haus wohl ein ehemaliges
Ackerbürgerhaus mit Tor und Hausdurchfahrt; beide Häuser auf hohem Kellersockel aus
Bruchsteinmauerwerk (wohl Kalkstein), beides dreistöckige Fachwerkbauten
in niederdeutscher / niedersächsischer Konstruktion und
Tradition, Stockwerke jeweils leicht vorkragend auf profilierten Knaggen;
das linke Gebäude von 1537 (gemäß Infotafel am Haus) mit
Fächerrosetten über Ständerfüße und
Fußwinkelhölzer sowie stark ausgeschnittenen Schiffskehlen an Stockschwellen / Saumschwellen und
Füllhölzern, der ganze Unterstock incl. Eingangsbereich umgebaut
(verschiedene alte Sturzriegel mit eingeschnitztem "Vorhangbogen"
in spätgotischer Tradition sind noch sichtbar); das rechte Gebäude datiert 1612 über
dem Tor, Balkenköpfe walzenförmig als "Sternzylinder" gestaltet, Stockwerkschwellen
verziert mit Sinnsprüchen und Ornamenten, Stockschwellen und Füllhölzer
zwischen den Balken mit Schiffskehlen (wechselweise mit Taustab oder als
Wulstkehle ohne Taustab), über der Fußschwelle im Unterstock kurze
Brüstungsstreben, Brüstungsfelder der oberen Stockwerke vollflächig
ausgefacht mit Brüstungsbohlen, die dadurch entstandenen Holzflächen /
Holztafeln / Brüstungsplatten verziert im Stil der
Renaissance durch geometrische Flachschnitzereien
(sogenannte Beschlagwerk-Schnitzerei), links mit
Familienwappen, insgesamt stark betonte Brüstungszone mit vorgeblatteten durchgehenden und gesimsartig
profilierten Brüstungshölzern / Brusthölzern sowie vergleichbar
vorgeblatteten Sockelprofilen oberhalb der Stockschwellen; Baudenkmal
gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 29.8.2016 (größere Vorschaubilder am Anfang) und 8.5.2008
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Neukirchenstraße 19/20, Details des niedersächsischen Fachwerks,
vergleichbar mit dem oben gezeigten linken Haus Kapellenstraße 1,
ebenfalls erbaut um 1537 (nach dendrochronologischem Befund),
mit Rosetten / Palmetten über Ständer und Fußwinkelhölzer sowie in Form
von Bogensegmenten stark ausgekehlten Füllhölzern und Stockschwellen, eines
der vermutlich frühesten Beispiele mit Fächerrosetten (!), siehe oben; Baudenkmal gemäß
Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 29.8.2016 (größere Vorschaubilder am Anfang) und 8.5.2008
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Kapellenstraße 11 von 1540 (links,
noch mit leicht spitzbogigem / spätgotischen Torgebinde, Stockschwelle
mit Trapezfries, das Ständerfachwerk später teilweise verändert) und 12 (rechts,
datiert 1551, mit geschnitztem Fächerrosettenfries auf den
Brüstungsplatten), wohl ehemalige Ackerbürgerhäuser mit Tor und
Hausdurchfahrt zu den dahinter liegenden Höfen; zwei eindrucksvolle
Fachwerkbauten, sehr gut sichtbar die Mischkonstruktion aus
Geschossbau und Stockwerkbau mit sehr hohen Erdgeschossen als
Durchfahrtsgeschoss mit eingefügtem niedrigen
Zwischengeschoss, darauf jeweils separat abgebunden ein stark vorkragendes
aufgesetztes Stockwerk als Oberstock; Baudenkmale mit
Sanierungsbedarf, Leerstand zum Aufnahmezeitpunkt; zuletzt drei
Fassadendetails Kapellenstraße 17 mit Fassadenbekleidung aus
Schiefer auf vollflächiger Schalung; Aufnahmedatum: 29.8.2016
(größere Vorschaubilder am Anfang) und 8.5.2008
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Kapellenstraße 8 (links, um 1560)
und 9 (rechts, wohl um 1550, datierte und formal
vergleichbare Fachwerkschnitzereien in Osterwieck stammen jedenfalls aus
dieser Zeit), beide Häuser ursprünglich aufgeführt in Mischkonstruktion aus
Geschossbau und Stockwerkbau, der Unterbau mit Zwischengeschoss inzwischen in beiden Fällen
umgebaut, die oberen Stockwerke im Brüstungsbereich vollflächig ausgebohlt / mit Holztafeln ausgefacht
und mit Flachschnitzerei verziert, links mit einem über die Ständer
hinweg durchlaufendem doppelten Laubstabfries (Flechtbandfries, geflochtene
Laubstäbe, Laubstabprofil, doppeltes Wellenband), rechts mit durchlaufendem Fries
aus Fächerrosetten / Fächerpalmetten, die Stockschwelle mit
Vierfachflechtband (vierschnüriges Flechtband), unterbrochen von mit
Ornamenten gefüllten Kassetten über den Balkenköpfen; vermutlich
ehemalige Ackerbürgerhäuser mit Tor und Hausdurchfahrt; Baudenkmale
gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 29.8.2016
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Kapellenstraße 15; zweistöckiges
Fachwerkhaus mit Zwerchhaus und zwei Schleppgauben, datiert
1678 an der Stockschwelle (Saumschwelle), ursprünglich wohl
ein Ackerbürgerhaus mit Tordurchfahrt; Sockel aus Bruchsteinmauerwerk (Kalkstein /
Sandstein), zweifach verriegelter Unterstock, leicht vorkragende
Balkenköpfe schlicht profiliert, Füllhölzer glatt profiliert und farbig
gefasst, hohe profilierte Stockwerkschwelle mit Inschrift und
eingeschnittenen Fasen / Abfasungen zwischen den Balkenköpfen; Oberstock
mit Zierverstrebungen: drei stockwerkhohe Rautenkreuze, Brüstungsgefache
mit geschweiften Rautenkreuzen (Andreaskreuze in
Kombination mit geschweiften Rauten, Überblattungen betont durch
Kugelkopf-Ziernägel aus Holz); neue vierflügelige Fenster in
traditioneller Gliederung mit Kämpfer und je einer Quersprosse in den
Unterflügeln; neue Krempziegel-Dachdeckung; Unterstock, Zwerchhaus und
Schleppgauben wurden umgebaut, siehe undatiertes Postkartenfoto aus den
1960er Jahren, die Brustriegel der Fenster im Oberstock wurden wohl schon
vor langer Zeit abgesenkt verbunden mit Einkürzung der
Zierverstrebungen; zuletzt zwei Bilder von der Kapellenstraße im Zustand
2008; Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 29.8.2016 und
8.5.2008 (letzte zwei Bilder)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Kapellenstraße 29 von 1564; Stockschwelle
(Saumschwelle) mit Flechtband, Brüstungsplatten im Oberstock mit
durchlaufendem Fries aus Fächerrosetten ohne Rücksicht auf die
konstruktive Gliederung des Fachwerks; portalartige Haustür offenbar
spätes 19.Jahrhundert; Aufnahmedatum: 8.5.2008 und 29.8.2016 (erstes
Bild)
Osterwieck (Landkreis
Harz; Sachsen-Anhalt), Kapellenstraße 27 "Schäfers Hof".
Einer Informationstafel auf dem Hof sind folgende Angaben zu entnehmen:
"Einzige noch geschlossene Hofstelle vermutlich aus dem 15.Jahrhundert
mit einem Taubenturm von 1702 und den Initialen J. K.
Burjemr. (= Jakob Kirchhof, Bürgermeister) und A. M. Eppers (Anne Marie
Eppers, seine Ehefrau). Das rechte Wohnhaus auf dem Hof trägt innen die
Balkeninschrift "Paulus Drögekop 1527" (Paulus Drögekop war der
Baumeister). Das weitere Wohnhaus zur Kapellenstraße / Mauerstraße ist
vermutlich noch ein Ständerbau. Der Name "Schäfers Hof" stammt von einer
früheren Besitzerin Karoline Schäfer." Inzwischen geht man davon aus,
dass der Hof ab ca. 1500 in mehreren Bauabschnitten
errichtet wurde. Das Werkstattgebäude am Wohnhaus zur Kapellenstraße /
Mauerstraße (erste Bildreihen rechts) zeigt auf der Hofseite eine
Stockwerkkonstruktion, datiert 1598; aus welcher Zeit
die zweiflügelige Haustür stammt, konnte vor Ort nicht ermittelt werden.
Das zweistöckige Hauptgebäude mit Stall (zweite Bildreihe) ist offenbar
innen datiert 1527, stark vorkragende Balkenköpfe des
Oberstocks auf profilierten Kopfstreben, Balkenzwischenräume mit
verputzter Ausfachung (keine Füllhölzer), Brüstungsstreben / kurze
Fußstreben in Reihung (Fußstrebenfries als Schmuckform
über die statische Funktion hinaus). Baudenkmal gemäß
Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 29.8.2016
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