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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in Nordrhein-Westfalen

 

Stockphoto-Galerie Nr.2a  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Stadt, Großstadt, Kleinstadt, Altstadt, Bürgerhaus, Ackerbürgerhaus, Stadtplatz, Stadtansicht
Gebäude und Architekturdetails im städtischen Raum

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe im Bundesland Nordrhein-Westfalen), Rampendal 7; saniertes Fachwerkhaus, datiert 1763 auf dem Giebelbalken / Giebelschwelle, wohl ehemaliges Ackerbürgerhaus oder Handwerkerhaus mit Mittellängsdiele (westfälisches Dielenhaus), konstruktiv vermutlich ein Vierständerbau / Vierständerhaus in Geschossbauweise mit Langständern; Torgebinde mit langen Torständern, Torbalken mit Zimmermannszeichen (Zirkel und Winkel ?), darunter geschweifte Winkelhölzer mit Lippischer Rose und sechszackigem Stern (Sechsstern), statt des ehemaligen Dielentors jetzt ein neues Türelement als Eingang in Anlehnung an die traditionelle Torgliederung; auf Stichbalkenlage minimal vorkragender Steilgiebel, neue Pfannendeckung; Baudenkmal, heutige Nutzung unter anderem als Kindergarten; Aufnahmen am Abend, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Die Stadt Lemgo ist mehr als 800 Jahre alt, Stadtrecht 1245, schon seit Ende des 13.Jahrhunderts bestanden Verbindungen zur Hanse mit umfangreichen Handelsbeziehungen, was besonders ab Mitte des 16.Jahrhunderts eine reiche Ausstattung der Stadt mit Patrizier- und Kaufmannshäusern hervorgebracht hat, 1324 reguläres Mitglied der Hanse. Im Dreißigjährigen Krieg wurde jedoch etwa die Hälfte des Baubestandes zerstört, ein wirtschaftlicher Niedergang setzte ein, die Stadt sank ab von einer Kaufmanns- und Handelsstadt zu einer Ackerbürgerstadt und Kleinstadt der Handwerker und Gewerbetreibenden. Erst gegen Ende des 19.Jahrhunderts führte die beginnende Industrialisierung wieder zu einem spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung. Lemgo blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen verschont, daher können heute mehr als 300 überwiegend perfekt sanierte / restaurierte Baudenkmale allein im historischen Stadtkern besichtigt werden; leider sind die Erdgeschosse der Gebäude teilweise durch Modernisierungsmaßnahmen der Nachkriegszeit verändert. Auch die mittelalterliche Stadtbefestigung ist in Resten noch vorhanden. Ein Besuch der alten Hansestadt Lemgo ist sehr zu empfehlen.







 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Breite Straße 19, "Hexenbürgermeisterhaus", gehört zu den bedeutendsten Bürgerbauten der sogenannten "Weserrenaissance"; 1565-1571 errichtetes Kaufmannshaus für den Textilkaufmann Hermann Kruwel (Crüwell) und dessen Ehefrau Lisbeth Fürstenau; der noch spätgotische Baukörper vermutlich erbaut durch Ludolf Crosmann 1565-1568, der Renaissance-Prunkgiebel (datiert 1571) durch Baumeister Hermann Wulff vorgesetzt, wenig später wurden noch Utlucht (Standerker, links) und Erker (rechts) hinzugefügt; ab 1625 im Besitz des Dietrich Cothmann, dessen Sohn Hermann Cothmann (1629-1683) als sogenannter "Hexenbürgermeister" zwischen 1663 und 1682 für die Verurteilung und Hinrichtung von etwa 100 der Hexerei angeklagten Menschen verantwortlich war; er galt schon seinen Zeitgenossen als fanatischer "Hexenjäger". Die unteren beiden Giebelgeschosse verziert mit feinsten, teils farblich gefassten Steinmetz- und Bildhauerarbeiten aus rötlich-braunem Sandstein (in der Wirkung ähnlich dem roten Wesersandstein aus dem Solling - Farbwirkung natürlich oder künstlich durch Farbbeschichtung erzeugt ?); Totalsanierung / Restaurierung 1998-2004, gefördert unter anderem durch die Staff Stiftung (siehe www.staff-stiftung.de - auch mit Informationen zum Gebäude). Links neben dem Hexenbürgermeisterhaus das "Haus Weege", ein schlichter giebelständiger Fachwerkbau mit Utlucht, beide Gebäude zusammen beherbergen heute das städtische Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo. Aufnahmen am Abend, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Literatur: Almut Schmersahl, Helmut Strüssmann, Ralf Niemeyer: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. Herausgeber: Alte Hansestadt Lemgo, Stadtplanung / Untere Denkmalbehörde, Lemgo 2008. Eine schöne Broschüre mit knappen Informationen und sehr guten Fotos, genau so, wie es sich der interessierte Besucher wünscht. Preiswert zu beziehen z.B. in der Stadtinformation. Soweit möglich, wurden einige Hinweise zu den nachfolgend vorgestellten Bauten dieser Broschüre entnommen. Angaben zum Hexenbürgermeisterhaus finden sich auf Seite 30.

















 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), historische Bauten in der Altstadt; zuerst ein Fachwerkhaus mit flächenbündigem Fachwerk in der Papenstraße 16 (Gemeindebüro St. Nicolai), datiert 1810, Eingangsbereich umgebaut; danach eine schlichte zweiflügelige klassizistische Haustür wohl um 1830 mit Ecksprossen-Oberlicht und Louis-seize- / Empire-Beschlägen (Drückergarnitur); in der zweiten Bildreihe die beiden Kirchtürme von St. Nicolai (Glasfenster siehe unten) und der Giebelschmuck des Ballhauses; in der dritten Bildreihe der Giebel Breite Straße 67 (datiert 1580); zuletzt ein mehrfach gestufter Fachwerkgiebel (datiert 1631) in der Breiten Straße mit Detailfotos der Giebelschwelle sowie das Wappen über dem Eingang zur Alten Abtei, Breite Straße 10, datiert 1768 / 1769; alle Aufnahmen am Abend, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben).






 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), verschiedene reich verzierte Fachwerkgiebel in der Altstadt; zuerst die Giebel der Häuser Breite Straße 45 (links, datiert 1576) und 47 (rechts, um 1580), verziert mit Fächerrosetten, Akanthusranken, Flechtbändern und Schnürrollen, in beiden Fällen die Hauptgeschosse massiv erneuert; in der zweiten und dritten Bildreihe der Giebel Mittelstraße 24 (datiert 1593); in der vierten Bildreihe Mittelstraße 17 (datiert 1587); zuletzt der Fachwerkgiebel Papenstraße 34 (um 1590) mit reichen Renaissance-Schnitzereien; Aufnahmen teilweise am Abend, Aufnahmedatum: 15.5.2010 und 18.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben).






 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Kramerstraße 3-5; Haus Wippermann, errichtet 1576 als Kaufmannshaus für den Kaufmann Karsten Wippermann unter Verwendung von Teilen eines Vorgängerbaus; noch spätgotisch geprägtes Giebelhaus, rechts ein flacher Erker, im Giebel der Aufzugsbalken für den Lastenaufzug zu den Speichergeschossen im Dachraum, im Dachgeschoss ist noch das Aufzugsrad erhalten; Baudenkmal, heute im Besitz der Stadt Lemgo; Aufnahmen am Abend, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben); Seite 7




 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Papenstraße 9; massiver Giebel des ehemaligen städtischen Zeughauses von 1548 hinter dem Rathaus, der Streifenputz nach historischem Befund ab 1976 rekonstruiert; Aufnahmen am Abend, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben); Seite 10




 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Papenstraße 24, ehemaliger Adelshof des Franz II von Kerssenbrock, errichtet um 1565 unter Verwendung von Teilen eines Vorgängerbaus als giebelständiger Massivbau mit zweigeschossigem Erker, mehrfach umgebaut, der Streifenputz wurde 1974 nach Originalbefunden wiederhergestellt; der massive Erker im Obergeschoss, der erst später nach unten verlängert (unterbaut, auf Konsolen aufgesetzt) wurde, zeigt in seinen Brüstungsfeldern die Wappen der Ahnen des Franz von Kerssenbrock / Kerßenbrock; zuletzt ein Fenster auf der Hofseite. Das Gebäude wird heute zusammen mit dem Nachbargebäude als "Hotel Stadtpalais" genutzt, liebevoll und gediegen ausgestattet mit vielen historischen / antiquarischen Details und für einen angenehmen Aufenthalt im Zentrum der historischen Altstadt sehr zu empfehlen. Aufnahmen am Abend, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben); Seite 24









 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Papenstraße 32; Fachwerkgiebel um 1590 auf einem spätmittelalterlich-massiven zweigeschossigen Unterbau; Giebel mit Schnitzereien im Beschlagwerkstil um 1930 restauriert / rekonstruiert; Fensteröffnungen im Giebel mit Lüftungsgittern aus Holz, darunter ehemals durchgängig Klappläden (so, wie noch heute in der Giebelspitze zu sehen); 1985 umfangreiche Restaurierung / Umbau des gesamten Gebäudes in Verbindung mit Wiederherstellung nach historischen Befunden, auch die Farbfassung des Giebelschnitzwerkes entspricht den historischen Befunden (mit dieser Art der Schnitzereien und der Farbgebung wollte die Bauherrschaft sich wohl zumindest optisch einem Massivbau annähern); Aufnahmen am Abend bei Abendsonne gegen 20.3o Uhr, Aufnahmedatum: 18.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben); Seite 23





 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Rathaus am Marktplatz, errichtet zwischen 1350 und 1612; giebelseitig (im ersten Bild links) die Ratslaube von 1565 vor dem Saalbau mit 1589 aufgesetzter Kornherrenstube unter Satteldach; traufseitig (rechts) der Apothekenanbau von 1522 mit Apothekenutlucht (zweigeschossiger übergiebelter Standerker); beide Vorbauten in prächtigen Renaissanceformen mit Figuren, Wappen und Ornamenten; Aufnahmen leider bei sehr trübem Wetter, Fotografin und Urheberrecht: Doris Rauscher, Aufnahmedatum: 15.5.2010

Literatur: Lemgo. Baudenkmale im historischen Stadtkern. ... (siehe oben); Seiten 2-3






 

Lemgo (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe), Kirchenfenster der St. Nicolaikirche / Sankt-Nicolai-Kirche / St. Nikolaikirche; die ältesten der Glasfenster entstanden ab 1863 (zusammengesetzt aus Resten früherer Fenster), die meisten jedoch erst 1922-1924 als Neuanfertigungen durch den Künstler Franz Lauterbach aus Hannover, sie zeigen die Wappen und Namen von Stiftern meist in Verbindung mit der Jahreszahl 1670; Aufnahmedatum: 15.5.2010

Diese Informationen wurden dem Kurzführer St. Nicolai von Prof. Dr. Wolfgang Nerreter (Lemgo) entnommen, der sich als PDF-Datei im Internet findet unter www.nicolai-lemgo.de






 

 


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