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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte im Land Brandenburg: Glienicke/Nordbahn

 

Stockphoto-Galerie Nr.1a  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Architektur und Baukultur im ländlichen Raum

Dorf, Bauernhaus, Bauernhof, Wirtschaftsgebäude, Nebengebäude, Außenanlagen, Dorflandschaft

Bildarchiv Bauernhaus und Bauernhof, historische Gebäude und Architekturdetails

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg). Bilder und Informationen zu den letzten beiden noch erhaltenen und heute denkmalgeschützten ehemaligen Bauernhäusern Gartenstraße 12 und Gartenstraße 17 des ehemaligen Dorfes Glienicke finden Sie auf der Seite G3 (nächste Seite), siehe hier: .
Angaben zur Glienicker Dorfkirche zusammen mit historischen Fotografien der Kirche im Gemeindegebiet finden Sie hier: .
 


   
Siedlungsentwicklung und Planungsgeschichte der Gemeinde Glienicke/Nordbahn
und ihre Darstellung auf topographischen Karten

 


 

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), das Siedlungsgebiet des kleinen Angerdorfes Glienicke und seine Umgebung auf verschiedenen historischen Karten, sortiert in chronologischer Reihenfolge zur Verdeutlichung seiner städtebaulichen (nicht mehr ländlich-dorfbaulichen) Entwicklung, darunter auch amtliche topographische Karten / Messtischblätter des Deutschen Reiches. Alle hier gezeigten Bildausschnitte aus diesen Karten wurden zur Verbesserung der Lesbarkeit geringfügig digital bearbeitet (Kontrast, Bildschärfe, teilweise Farboptimierung), Quellenangaben und Bildrechte werden jeweils im Text zu den einzelnen Karten genannt. Die ausschnittweise Wiedergabe der Karten erfolgt aus rein privatem Interesse an der Siedlungsgeschichte der Gemeinde Glienicke/Nordbahn, es werden keine kommerziellen Absichten verfolgt. Die folgenden Texte und Abbildungen wurden hier auf dieser Webseite erstmalig veröffentlicht am 22.3.2023, letzte Ergänzungen am 16.7.2024.


Glienicke und der Namenszusatz "Nordbahn"

Aus verschiedenen mittelalterlichen Namensformen, abgeleitet aus dem slawischen Wort für Lehm (glina), hat sich der aktuelle Ortsname entwickelt; siehe dazu die Ausführungen unten zu den Geologischen Spezialkarten. Wie man sämtlichen topographischen Karten sowie den älteren statistischen Verzeichnissen entnehmen kann, war dabei die amtliche Schreibweise des Ortsnamens bis 1990 immer allein Glienicke in verschiedenen Formen, jedoch ohne jeden Zusatz, der Namenszusatz Nordbahn taucht nach Inbetriebnahme der Berliner Nordbahn 1877 zwar ab etwa 1900 in einigen halboffiziellen oder gemeindeinternen Varianten auf, ab den 1930er Jahren auch in amtlichen Dokumenten, jedoch bis 1993 nie auf topographischen Karten.

So gab es z.B. in den verschiedensten Publikationen, Drucksachen, Ansichtskarten und Dokumenten folgende Ortsbezeichnungen: Glienicke bei Hermsdorf oder Glienicke b. Hermsdorf oder Glienicke bei Hermsdorf (Mark) oder Glienicke bei Berlin-Hermsdorf oder Glienicke a/Nb. oder Glienicke a. d. Nordbahn oder Glienicke, Nordbahn oder Glienicke-Nordbahn oder Glienicke (Nordbahn) und zuletzt (wohl erst seit den 1940er Jahren) Glienicke/Nordbahn oder Glienicke/Nordb. (mit oder ohne Punkt). Diese Aufzählung ist nicht vollständig, siehe dazu weitere Anmerkungen unten. Alle Namenserweiterungen dienten zuerst der Unterscheidung von den anderen gleichnamigen Orten und damit auch der postalischen Orientierung sowie später der Standortwerbung für Berlin-Nähe und Eisenbahnanbindung über den knapp 2 Kilometer entfernten Bahnhof Hermsdorf. Man darf gespannt sein, ob es bei der aktuellen Ortsbezeichnung bleibt, denn der nach rechts geneigte Schrägstrich ist aktuell nicht zulässig für Dateinamen, im digitalen Bereich also ein Problem ( / = Forward Slash).

Unter allen oben genannten Ortsbezeichnungen war Glienicke postalisch erreichbar, erst mit Einführung von Postleitzahlen (PLZ) für das Gebiet der DDR ab 1964 bis 1990 unter 1405 Glienicke im Kreis Oranienburg. Im Postleitzahlenverzeichnis der DDR von 1964 erschien es unter "1405 Glienicke (Nordbahn)" ‒ ein inoffizieller Zusatz der Post, siehe weiter unten. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde den ostdeutschen Postleitzahlen ein "O" für "Ost" vorangestellt, hier also O-1405 Glienicke. Am 1.7.1993 wurden in ganz Deutschland fünfstellige Postleitzahlen eingeführt, erst seitdem heißt der Ort postalisch 16548 Glienicke/Nordbahn, nunmehr offiziell mit Namenszusatz und seit 6.12.1993 (Kreisgebietsreform) im neuen Landkreis Oberhavel. Die Entscheidung der Gemeindevertretung, den Namen "Glienicke/Nordbahn" offiziell in dieser Schreibweise zu führen, ist jedoch stillschweigend schon nach der Kommunalwahl am 6.5.1990 gefallen, also noch während der DDR-Zeit. In ihrer ersten kommunalen Hauptsatzung vom 27.6.1990 hat sich die Gemeinde ohne weitere Erklärung "Glienicke/Nordbahn" genannt; Hinweise dazu unten, siehe direkt hier: .

Dank der Nähe zur Stadt Berlin existieren überdurchschnittlich viele topographische Karten, auf denen die Gemarkung Glienicke bzw. Glienicke/Nordbahn verzeichnet ist, die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde lässt sich daher besonders anhand dieser Karten sehr gut erläutern. Da auf amtlichen topographischen Karten (Preußische Landesaufnahme, Landesvermessungsamt Brandenburg, usw.) grundsätzlich die offiziellen / amtlichen Ortsbezeichnungen verwendet wurden, können auch Umbenennungen bei Ortsnamen gut nachvollzogen werden; nichtamtliche Verlage haben sich zeitnah daran orientiert.


Datenquellen und Literatur

Die Quellenangaben und Bildrechte für die topographischen Karten und sonstigen Abbildungen werden jeweils im Text zu den einzelnen Karten bzw. Bildern genannt.

Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Zweiter Band. Die Mittelmark und Ukermark enthaltend. Bei Friedrich Maurer, Berlin 1805. Glienicke auf Seite 202, Sandkrug auf Seite 213
Ortschafts-Verzeichnis des Regierungs-Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817, mit Bemerkung des Kreises, zu welchem der Ort früher gehörte, der Qualität, Seelenzahl, Confession, kirchlichen Verhältnisse, Besitzer und Addreß-Oerter, nebst alphabethischem Register. Berlin, gedruckt bei Georg Decker ...
Ernst Fidicin: Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter, Stiftungen und Dörfer in derselben als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karl's IV. Band 1.2.: Der Kreis Nieder-Barnim. Berlin 1857, Verlag von J. Guttentag. Digitalisiert vom Münchener DigitalisierungsZentrum der Bayerischen Staatsbibliothek
Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band II: Provinz Brandenburg. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus (Dr. Engel), Berlin 1873. Glienicke auf den Seiten 32-33
Gemeindelexikon für den Stadtkreis Berlin und die Provinz Brandenburg. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. Verlag des Königlichen statistischen Bureaus, Berlin 1888. Glienicke auf den Seiten 38-39 und 44-45
Gemeindelexikon für den Stadtkreis Berlin und die Provinz Brandenburg. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. Verlag des Königlichen statistischen Bureaus, Berlin 1898. Glienicke auf den Seiten 40-41 und 44-45
Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band 3: Provinz Brandenburg. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Juni 1932 bearbeitet vom Preußischen Statistischen Landesamt. Verlag des Preußischen Statistischen Landesamts, Berlin 1932. Glienicke auf Seite 62
Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt. Zweite Auflage. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, Berlin 1941. Glienicke auf Seite 56
Max Kühnlein: Beiträge zur Geschichte der Ortschaften Hohen-Neuendorf i. Mark, Birkenwerder, Lehnitz, Schönfließ, Glienicke, Hermsdorf i. Mark, Stolpe im Kreise Nieder-Barnim. Auf Grund historischer Quellen und amtlicher Urkunden. Gedruckt bei W. Blankenfeldt, Berlin 1912. Digitalisiert von der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität Berlin unter www.digi-hub.de ‒ Glienicke auf den Seiten 29-31 (Textauszug siehe direkt hier: )
Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VI: Barnim. Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam). Bearbeitet durch Lieselott Enders, erschienen bei Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1979; digital im Berliner Wissenschafts-Verlag (Open Access Download); "Glienicke/Nordb" (ohne Punkt) unter anderem auf den Seiten 187-188
Brandenburgisches Namenbuch. Teil 5: Die Ortsnamen des Barnim. Von Gerhard Schlimpert mit einem Beitrag von Rolf Barthel. Berliner Beiträge zur Namenforschung. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1984. "GLIENICKE/Nordbahn" (in dieser Schreibweise) auf Seite 145 sowie "Gem. Glienicke" zu Eichwerder auf Seite 130; "Nordbahn" wird als "unterscheidender Zusatz" (Seite 89) durch abweichende Schreibweise kenntlich gemacht, dieser Zusatz ist somit nicht Bestandteil des ORTSNAMENS.
Postleitzahlen der Deutschen Demokratischen Republik 1964. Herausgegeben vom Ministerium für Post- und Fernmeldewesen Berlin. Glienicke auf Seite 49 verzeichnet unter "1405 Glienicke (Nordbahn)" ‒ genau in dieser Schreibweise
Verzeichnis der Gemeinden und Ortsteile des Landes Brandenburg (Stand: 1.1.1991). Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg, Cottbus im September 1991. "Glienicke/Nordbahn" (Kreis Oranienburg) auf den Seiten 81 und 134
Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik, Potsdam 2001
Christoph Bernhardt: Bauplatz Groß-Berlin. Wohnungsmärkte, Terraingewerbe und Kommunalpolitik im Städtewachstum der Hochindustriealisierung (1871-1918). Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin / New York 1998.
Zeichen-Erklärung für die Messtischblätter 1:25000. Herausgegeben von der Kartographischen Abteilung der Königlich Preussischen Landes-Aufnahme (1898). Reproduktion: Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Druck und Digitalisierung als PDF: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Landesvermessung) Hannover 1994
Das Reichsamt für Landesaufnahme und seine Kartenwerke. Verlag des Reichsamts für Landesaufnahme, Berlin 1931. Als PDF im Internet z.B. unter https://www.luftfahrt-bibliothek.de/buch-reichsamt-landesaufnahme-kartenwerke.htm
Theo Müller und Dirk Hubrich: Überblick über das Karten- und Vermessungswesen des deutschen Heeres von 1919 bis 1945 (Teil 1) sowie Theo Müller: Die Divisionskartenstellen des deutschen Heeres von 1939 bis 1945 (Teil 2). Geoinformationsdienst der Bundeswehr, Heft 5/2009, Euskirchen 2009
Unverhau / Lucht / Henkel / Scholz: Die Topographische Karte "Ausgabe für die Volkswirtschaft" ‒ Staatssicherheit und Kartenverfälschung in der DDR. Enthalten in: Vermessung Brandenburg, Heft 1/2006, herausgegeben vom Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, Potsdam 2006; Seiten 44-53. Als PDF zu finden auf der LGB-Website unter https://geobasis-bb.de/sixcms/media.php/9/vbb_106.pdf (Stand: 10.4.2023)
BLHA ‒ Brandenburgisches Landeshauptarchiv mit Akten zur Gemeinde Glienicke (Separation, Straßenbau, Parzellierung von Grundstücken, usw.) sowie zu den Gütern Schönfließ, Glienicke und Stolpe (Rittergüter, seit 1866 durch Fideikommiss verbunden, Akte "37 Gut Schönfließ 1071", dieses 1928 aufgelöst). Nicht nur die Güter sondern auch die drei Gemeinden waren vielfach durch rechtliche, wirtschaftliche und kirchliche Beziehungen miteinander verbunden, die Akten überschneiden sich daher teilweise.
Joachim Kullmann: Glienicker Bilderbogen. Zur Vergangenheit und Gegenwart unseres Heimatortes - Ausgewählte Beispiele (= Ortschronik). Herausgegeben durch die Gemeinde Glienicke/Nordbahn. Bisher sind 4 Bände erschienen zwischen 2004 und 2019, mit einigen verstreuten Hinweisen auch zur Siedlungsgeschichte.
Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin. Herausgegeben von der Reichspostdirektion Berlin. Ausgabe Juli 1940. Digitalisiert unter https://digital.zlb.de/viewer/image/15849354_1940/7/
Reinhard Krüger: Die Telegrammzensur im französischen Sektor von Berlin. Enthalten in: Rundbrief Nr. 139 - 01/2013 (März 2013) der Bundesarbeitsgemeinschaft "Französische Zone", Seiten 7-23; dabei zu den Postverhältnissen zwischen Glienicke und Berlin-Reinickendorf besonders Seite 15. Als PDF siehe direkt hier:
Wolfgang Blöß: Grenzen und Reformen in einer Umbruchgesellschaft. Vom Land Brandenburg zu den Bezirken 1945-1952. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, Berlin 2014. Zu Glienicke sinngemäß zitiert nach den Seiten 43, 117, 124, 130
Kalender für den Kreis Niederbarnim, Jahrgänge 1914-1942, auf der Website der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) unter https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/18537
Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim. Bearbeitet von Heinrich Jerchel und Joachim Seeger, Mitarbeiter Siegfried Harder, Richard Moderhack und Kurt H. Wels. (Die Kunstdenkmäler der Provinz Mark Brandenburg. Herausgegeben vom Brandenburgischen Provinzialverband unter der Schriftleitung von Heinrich Jerchel.) Deutscher Kunstverlag, Berlin 1939. Digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg unter http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kdpb_bd3_4 (gemeinfrei).


Das Dorf Glienicke und der Sandkrug im Kreis Niederbarnim

Zuerst wird hier ein Auszug aus Seite 118 der "Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim" wiedergegeben (Text zu Glienicke), danach aus Seite 307 mit der im Text erwähnten Ansicht des Dorfes (Aquarell, Bildunterschrift: "Glienicke. Ansicht um 1795"), im Vordergrund der Bauernhof mit Gastwirtschaft "Sandkrug" an der Landstraße nach Oranienburg, im Hintergrund das Dorf noch mit der alten Fachwerkkirche von 1705. Das Aquarell ist wohl nach einer älteren Darstellung von 1740 oder 1746 entstanden (siehe unten). Der Name "Sandkrug" bezieht sich auf das sandige Umfeld mit einem westlich unmittelbar angrenzenden Dünenzug im heutigen Frohnau, es handelte sich ursprünglich im wahrsten Wortsinn um einen "Krug im Sande". 1839 war der Ausbau der Landstraße zur Chaussee abgeschlossen, die "Berlin-Strelitzer-Chaussee" wurde eröffnet. Ab 1. Mai 1839 wurde Chausseegeld erhoben, die Chausseegeld-Hebestelle für den Abschnitt zwischen Berlin und Oranienburg (ca. 4 Preußische Meilen / ca. 30 Km) war neben der Hermsdorfer Wassermühle, in der heutigen Kurve Berliner Straße 141 (Amtsblatt der Regierung zu Potsdam 1839, Stück 18, Seite 154). Seitdem gibt es in Glienicke die "Oranienburger Chaussee".
 




Zum Vergleich noch die angeblich ältere Darstellung (Bildquelle: Gemeindearchiv Glienicke / Wikipedia, leicht bearbeitet), unter anderem bei Joachim Kullmann im Band 4 seines "Glienicker Bilderbogen" auf Seite 96 wiedergegeben als "Darstellung aus dem Jahre 1740". Im Kreiskalender Niederbarnim 1940 auf Seite 67 erscheint dagegen nicht dieses sondern das obere Bild mit der Angabe "Glienicke im Jahre 1746", und genau dieses obere Bild wird in "Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim" auf Seite 307 gezeigt als "Ansicht um 1795". Soviel zur Glaubwürdigkeit und Zitierfähigkeit der literarischen Quellenangaben. Kullmann schildert in seinem Bilderbogen im Band 1 auf den Seiten 118-125 die Geschichte des Sandkrugs unter Verwendung eines Textes von Anselm Fitzkow. Der Name "Sandkrug" für ein Wirtshaus ist im Übrigen kein Einzelfall, allein Wikipedia listet 18 gleichlautende Ortsnamen auf in Verbindung mit historischen Gasthäusern im (ehemals) deutschsprachigen Raum, teilweise ebenfalls als frühere Relaisstationen (Umspannstation im Postverkehr, Pferdewechselstation) an Poststraßen, so z.B. Sandkrug bei Nauen.

Joachim Kullmann hat für das mehrfach von ihm publizierte untere Bild immer als Quelle das Archiv der Gemeinde Glienicke bzw. sein eigenes Archiv als Ortschronist angegeben. Dabei handelt es sich aber nur um eine schlecht reproduzierte Kopie dieser historischen Darstellung aus einem wesentlich später gedruckten Buch, also um die Kopie einer Kopie. Weder die Publikation, aus der diese Kopie stammt, noch die Entstehungszeit und Autorenschaft des originalen Kunstwerks (Stich / Radierung, schwarz-weiß oder koloriert ?) wurden mitgeteilt. Mit "Gemeindearchiv" bzw. "Archiv Autor" wird somit keine Quelle bezeichnet sondern nur der Aufbewahrungsort dieser Kopie. Eine zitierfähige Quellenangabe zum Original und damit zur zeitlichen Einordnung der Darstellung existiert nicht. Es bleibt unklar, zu welchem Zeitpunkt sich Hauptgebäude, Hofanlage und Umfeld des Sandkrugs in diesem Zustand befanden, weil nicht mitgeteilt wird, ob mit "1740" der dargestellte Zustand oder die Entstehungszeit des Kunstwerks gemeint ist.

Der Künstler hat jedenfalls eine erstaunlich detailgenaue Darstellung geliefert: Man erkennt ein sogenanntes Doppelstubenhaus (massiv oder verputztes Fachwerk ?) mit einer kleinen Eingangslaube, rechts mit einem unbeheizten (späteren ?) Fachwerk-Anbau, das steile Satteldach mit Strohdeckung (oder Reet aus dem Kindelsee ?), der Giebel senkrecht verbrettert mit Giebelluke und Ladebalken für den Aufzug zur Beschickung des Dachraums. Weitere Angaben zu diesem Haustyp siehe hier: und hier: . Das letzte Sandkrug-Gebäude an dieser Stelle wurde 1898 als massiver Ersatzbau errichtet, ein Foto ist weiter unten zu sehen.

Theodor Fontane beschreibt 1873 im dritten Band seiner "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" die Fahrt von Berlin nach Oranienburg als eine etwa dreistündige Fahrt und erwähnt dabei auch den Sandkrug: "Der Weg dahin führt uns, an Tegel vorbei, zunächst bis an den romantischen Sandkrug, wo die Stehkrippen von unseren zwei Braunen mit lebhaftem Prusten begrüßt werden. Der Sandkrug verdient den Beinamen »romantisch«, ... denn die Forsten, die ihn einfassen, sind fast der einzige Punkt noch in der Umgegend Berlins, darin sich ein Stückchen mittelalterlicher Wegelagerei erhalten hat ... Sandkrug ist halber Weg. Noch eine anderthalbstündige Fahrt ... und wir halten auf einem großstädtisch angelegten Platz ... Das ist der Schloßplatz von Oranienburg."

Die folgende Karte zeigt das Gebiet der späteren Kreise Niederbarnim und Oberbarnim in seiner historischen Entwicklung und herrschaftlichen Abgrenzung, zu finden bei Ernst Fidicin: Die Territorien der Mark Brandenburg ... Band 1.2. (siehe oben), mit dem Stand der Kreisgrenzen für den Kreis Nieder-Barnim von 1857 (grüne Abgrenzungslinie). Digitalisierung des Buches mit der Karte als PDF: © Münchener DigitalisierungsZentrum der Bayerischen Staatsbibliothek; das dort enthaltene Bild wurde für die Wiedergabe hier auf der Webseite in JPG transformiert und digital bearbeitet. Wenn Sie auf das Bild klicken, sehen Sie eine besser lesbare Vergrößerung. Der Einführungstext zu diesem Band liefert eine gute Übersicht über die Geschichte des Kreises Niederbarnim, seine Herrschaftsverhältnisse, Städte und Dörfer. Die südliche Kreisgrenze verlief damals mitten durch das Stadtzentrum von Berlin, Glienicke liegt 16 Km nordwestlich der Stadtmitte an der Chaussee nach Oranienburg und Gransee (Karte ohne Maßstab).




Glienicke auf topographischen Karten

Bis etwa 1890 hat das kleine märkische Angerdorf Glienicke so gut wie keine städtebauliche (dorfbauliche) Entwicklung erlebt, es hat lediglich architektonische Veränderungen gegeben durch Bautätigkeit auf einzelnen Höfen, z.B. durch Abbruch und Ersatzbau, Umbau oder bauliche Verdichtung durch Hofteilungen sowie durch den Neubau der Dorfkirche (Angaben zur neuen Kirche von 1865 siehe hier: ). Nachdem das Dorf im 30-jährigen Krieg vollständig wüst gefallen war, gab es um 1745 wieder 8 Bauern und einen Krüger, daneben vermutlich auch einen Hirten und einen Schäfer, mit insgesamt etwa 70 Einwohnern. Dem Status nach waren die Krüger fast immer Bauern, nur selten Kossäten. 1750 war der dänische Oberstleutnant von Platen Besitzer des Ritterguts Stolpe, Glienicke war eine Pertinenz (Zubehör, Nebengut) von Stolpe (Fidicin, Seite XIV).

Für das Jahr 1776 werden 8 Hüfner (= Vollbauern mit Gehöft und mindestens einer Hufe Land) sowie 1 Hirte genannt, mit im Jahr 1772 gezählten 79 Einwohnern. 1840 gab es im Dorf 11 Wohnhäuser, für 1856 werden 7 Bauern und 10 andere Familien genannt, zu dieser Zeit war Glienicke ein "landtagsfähiges Rittergut", Besitzer war Major von Veltheim (Fidicin, Seite XVII). Glienicke war somit nach seiner Sozialstruktur noch bis etwa 1840 ein reines Bauerndorf (weitere Hinweise zu diesem Thema siehe hier: ). Seit vor 1412 (erstmalige Erwähnung als Dorf Glyneck) gehörte die Gemarkung Glienicke zum Rittergut Stolpe, durch Vereinigung mit Schönfließ ab 1771 zum Rittergut Schönfließ, Eigentümer war der brandenburgische Kurfürst bzw. preußische König, Besitzer (meist durch Lehen) waren unterschiedliche adlige Familien, zuletzt die Familie von Veltheim, die Bauern bewirtschafteten das Land im Pachtverhältnis.

Zur großen Volkszählung nach der Reichsgründung 1871 gab es am 1.12.1871 in der Landgemeinde Glienicke 16 Wohngebäude für 27 Haushaltungen, in denen insgesamt 173 Menschen lebten, nur 68 davon waren ortsgebürtig; der Zuzug war also schon im Gange. Die räumliche Ausdehnung des Dorfes entsprach dabei in etwa der Darstellung auf "Kiessling's Grosse Special-Karte" von 1888 (siehe weiter unten). Erst seit den 1920er Jahren hat sich das Dorf jedoch zu einer der sogenannten "Speckgürtelgemeinden" mit starkem Bevölkerungswachstum am Stadtrand der Reichshauptstadt Berlin entwickelt. Wie die überlieferten Planungsdokumente zeigen, wurde diese Entwicklung offenbar langfristig durch kommunale Siedlungsplanung vorbereitet und begleitet. Die Entwicklung und Vermarktung von Bauland bis hin zum baureif parzellierten und erschlossenen Grundstück wurde damals in Abstimmung mit den Gemeinden durch privatwirtschaftliche "Terraingesellschaften" oder (gemeinnützige) "Siedlungsgesellschaften" betrieben.

Zuerst die älteste bekannte Karte, auf der das Dorf Glienicke in seiner städtebaulichen Gestalt verzeichnet ist, wenn auch stilisiert, so doch deutlich als Angerdorf erkennbar, Bestandteil des im Zeitraum 1767-1787 erstellten Schmettauschen Kartenwerks im Maßstab 1:50000. In dem hier dargestellten Dorf lebten die genannten 79 Einwohner. Südöstlich der Ortslage im grün gefärbten Feuchtgebiet unterhalb des "Kindels" ist der "Eichwerder" erkennbar, eine kleine sandige Erhebung, auf der später eine Scheune (Feldscheune) und danach auch Wohngebäude errichtet wurden, siehe dazu die weiteren Karten unten. Die Schmettausche Karte wird im Internet gemeinfrei zur Verfügung gestellt über den BrandenburgViewer (https://bb-viewer.geobasis-bb.de).



Danach das winzige Dorf Glienicke und seine Umgebung um 1811 / 1857 in einem Bildausschnitt aus Topographische Carte. Hundert Quadrat-Meilen um Berlin, Verlag von Rücker & Püchler; alle Ortslagen in symbolhafter Darstellung, der Sandkrug zu Glienicke ist separat eingetragen. Die Karte wurde 1857 publiziert, gezeigt wird aber wohl der Zustand um 1811. Das vollständige Blatt in hoher Auflösung mit detaillierten Quellenangaben und weiteren Informationen ist zu finden auf der hervorragenden privaten Website von © Michael Müller: Berliner Stadtplansammlung unter https://berliner-stadtplansammlung.de, dort unter dem Register > Karten.
Die Ortslage "Zehrensdorf" (Zernsdorf / Zerndorf) zwischen Glienicke und Stolpe war kein Dorf sondern ein Vorwerk zum Rittergut Stolpe. Für Glienicke wurden der Sandkrug und später Eichwerder (siehe auf den Karten weiter unten) in den damaligen Gemeindestatistiken als separate "Wohnplätze" außerhalb des Dorfes geführt und gezählt, so z.B. im "Gemeindelexikon für das Königreich Preußen" von 1873, Band 2: Die Provinz Brandenburg, Seiten 32-33. Eichwerder war nach der damals üblichen Sprachregelung ein "Abbau", ein abseits des Dorfes errichteter Einzelhof oder eine kleine Hausgruppe (siehe auch hier: ), nach heutiger Terminologie gemäß BauGB eine Gebäudegruppe im "Außenbereich" mit besonderem planungsrechtlichen Status.



Nach den statistischen Daten von 1805 bewirtschafteten in Glienicke 8 Ganzbauern insgesamt 33 Hufen Land, das wären bei den gemäß Reglement von 1773 angenommenen 30 Morgen je Hufe etwa 990 Morgen zu je 180 rheinländischen Quadratruten, also etwa 253 Hektar Agrarfläche (= Feldmark; diese Zahl ist mit Vorsicht zu behandeln, weil hier nicht klar ist, ob noch von alten oder schon von den regulierten neuen Hufenmaßen gesprochen wird). Dazu kommen Flächenanteile für Gehöfte, Wörden (Gartenland), Allmende (Wiesen, Hutung, Wald, Anger, Gewässer, Wege mit Feldrainen) und wohl auch noch einige besondere Flächen des Gutes. Für die 8 Bauernfamilien und 4 weitere Familien bzw. Personen (1 Einlieger, 3 Hirten) wurden 10 Feuerstellen vermeldet. Besitzer des Dorfes waren die Gebrüder von Pannewitz (Pannwitz) zu Stolpe.
Erst mit dem Separationsverfahren ab 1822 konnten genaue Flächenberechnungen auf Basis von Landvermessungen erfolgen, verbunden mit Verschiebungen zwischen Schönfließ und Glienicke. Erst seit Abschluss des Verfahrens (Separationsrezess im Jahr 1863, Akte "37 Schönfließ 43" im BLHA) ist die Gemarkungsfläche von Glienicke rechnerisch und zeichnerisch (Separationskarte) genau ermittelt. Mit der "Maaß- und Gewicht-Ordnung für die Preußischen Staaten" von 1816 war festgesetzt, dass ab 1820 in öffentlichen Verhandlungen nach Hufen nicht mehr gerechnet werden durfte; Agrarflächen wurden von da an nur noch in Morgen und Quadratruten angegeben. In der Folge wurden für alle preußischen Provinzen amtliche Flächenstatistiken erstellt und vom "Königlichen Statistischen Bureau" publiziert (siehe Literaturangaben oben; zur Preußischen Maßordnung siehe hier: ). Wer sich für das Thema "Separation und Flurkarten in der Provinz Brandenburg" interessiert, findet weitere Informationen einschließlich Erläuterung der alten brandenburgischen Agrarflächenmaße am Beispiel eines kleinen Dorfes in der Niederlausitz hier:



Oben ein Ausschnitt aus Topographische Karte der Gegend um Berlin, Maasstab 1:100000, Verlag der Simon Schopp'schen Hof-Landkartenhandlung, Berlin um 1875 (?); gemeinfrei zur Verfügung gestellt unter "Creative Commons BY-ND 4.0 license" von der Stadtbibliothek Boston / USA (Leventhal Map & Education Center at the Boston Public Library), zu finden unter https://collections.leventhalmap.org/search/commonwealth:ht250810z
Die Karte zeigt die etwas weitere Umgebung von Glienicke mit einer großen Zahl an Angerdörfern, eine für die Gegend typische Dorfform. Das interessanteste Detail ist jedoch die bereits eingetragene Trasse der Nord-Bahn (hier wohl schon fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb), es handelt sich um eine der ältesten topographischen Kartendarstellungen mit der Berliner Nordbahn, die 1877 in Betrieb genommen wurde und spätestens mit Einführung eines eigenen Poststempels in Glienicke als Namenszusatz Verwendung fand. Gestempelt wurde dann mit Glienicke (Nordbahn). Noch bis in die 1930er Jahre wurde in Druckerzeugnissen jedoch meist von Glienicke bei Hermsdorf bzw. Glienicke bei Berlin-Hermsdorf gesprochen. Die ersten Ansichtskarten mit der Ortsbezeichnung "Glienicke (Nordbahn)" tauchen um 1910 auf.


Die Berliner Nordbahn war und ist bis heute eine Eisenbahnstrecke, die um 1844 von der Stralsunder Bürgerschaft initiiert und anfangs auch finanziert wurde, Baubeginn 1872, betrieben bis 1880 durch die Berliner Nord-Eisenbahn-Gesellschaft, nach Konkurs dieser Gesellschaft Übernahme durch die Preußischen Staatseisenbahnen. Finanziert wurde das Unternehmen unter anderem durch eine in den Gründerjahren übliche Industriefinanzierung über Stammaktien / Anteilsscheine zu je "Einhundert Thaler Preussisch Courant". Links ist ein Quittungsbogen aus dem Familienbesitz zu sehen über die Einzahlungen des Administrators Kupsch aus Meseberg auf zwei solche Aktien vom 24. Januar 1872. Zwei Raten zu jeweils 60 bzw. 20 Taler waren bereits in bar eingezahlt beim "Vorschuss- und Spar-Verein zu Gransee", die weiteren Zahlungen fehlen jedoch, die Aushändigung der Aktien hat also nicht stattgefunden. Vermutlich wurde der Aktienerwerb wegen Geldmangel abgebrochen. Klicken Sie auf die Abbildung, dann sehen Sie eine Vergrößerung.

Startbahnhof der Berliner Nordbahn war der bereits seit 1842 bestehende und 1876 als größerer Neubau errichtete Stettiner Bahnhof an der Invalidenstraße in Berlin, unweit der Chausseestraße, 1950 in Nordbahnhof umbenannt, eingetragen z.B. auf Straube's Plan von Berlin (undatiert, um 1890, siehe direkt hier: ‒ ebenfalls Boston Public Library / USA, gleiche Bedingungen wie oben). Die Bahntrasse ist auf dem Plan mit "Nordbahn" bezeichnet. Die Geschichte der Nordbahn findet man ausführlich z.B. im Kreiskalender Niederbarnim 1925, Seiten 44-45.


Es folgt ein Ausschnitt aus der Karte des Deutschen Reiches, Blatt 268 (Spandau) im Maßstab 1:100000, 1893 herausgegeben vom Reichsamt für Landesaufnahme, als Digitalisat publiziert von der David Rumsey Historical Map Collection, San Francisco / USA (www.davidrumsey.com). Die Bahnlinie ist jetzt vollständig mit Bahnhöfen und Haltepunkten (H.P. Stolpe) dargestellt. Sehr gut sichtbar wird das Größenverhältnis zwischen den Dörfern Glienicke und Stolpe, dem ursprünglichen Sitz der Gutsherrschaft von Glienicke mit Kirchenpatronat, 1759 Vereinigung des Gutes Stolpe samt Glienicke mit dem Gut Schönfließ (seit 1771 Familiensitz von Pannwitz, seit 1810 Familie von Veltheim, Rittergut). Patronatskirche bis 1945 blieb weiterhin Stolpe, die Kirche in Glienicke war nur eine Predigtstätte, die als Tochterkirche von der Mutterkirche in Stolpe aus bedient wurde. Auch die Relationen der unbewaldeten Agrarflächen sind interessant, siehe dazu die geologischen Karten unten mit Darstellung der lehmhaltigen Böden. Glienicke war ein Winzling im Vergleich mit Stolpe und Schönfließ.



Es folgen zwei Ausschnitte von Kiessling's Grosse Special-Karte der Umgegend von Berlin im Maßstabe 1:75000, Verlag von Alexius Kiessling in Berlin, zuerst die Ausgabe 1888, danach 1897, beide Karten wieder vollständig in hoher Auflösung und mit weiteren Quellenangaben zu finden auf der Website von © Michael Müller "Berliner Stadtplansammlung" unter https://berliner-stadtplansammlung.de, dort unter dem Register > Karten.
Die städtebauliche Entwicklung von Glienicke ist deutlich erkennbar, im Bereich zwischen Oranienburger Chaussee und Schönfließer Straße wurden die ersten landwirtschaftlichen Nutzflächen parzelliert, hier begannen die großflächigen Ortserweiterungen außerhalb des alten Dorfes. Für den Zeitraum 1875-1877 liegen im BLHA die ersten Akten zur "Parzellierung von Grundstücken in der Gemeinde Glienicke" vor (Signatur "41 Schönfließ 42"); der zeitliche Zusammenhang mit dem Bau der Nordbahn ist offensichtlich. Noch 1888 befanden sich gemäß Karte in diesem Bereich nur zwei Einzelhöfe und eine Scheune ("Sch.", Feldscheune). Der Wohnplatz (Forstregimenterhaus) "Spandauer Pfort" zwischen Glienicke und Schönfließ gehörte bis 1913 zum Gutsbezirk Stolpe, danach zu Schönfließ. Mit "Pfort" wurde die Pforte = Furt durch das sumpfige Kindelfließgebiet auf dem Weg nach Spandau benannt, auf einigen Karten auch falsch als "Fort" bezeichnet ‒ eine Verteidigungsstellung hat es hier nie gegeben. Zum Vergleich siehe auch den Ortsnamen Himmelpfort ‒ ein Kloster als Pforte in den Himmel. Das Forstregimenterhaus war das Dienst- und Wohnhaus / Gehöft des gutsherrlichen Forstverwalters, des Forstregimenters. Im "Ortschafts-Verzeichnis ..." von 1817 wird der Wohnplatz als "Spandowsche Pforte" (Ziegelei und Forsthaus) geführt, die 11 Bewohner waren eingepfarrt in Glienicke, ab 1913 in Schönfließ (Mitteilung im Amtsblatt der Regierung zu Potsdam 1913, Seite 199). 1895 gab es hier 1 Wohngebäude und 9 Einwohner. Neben der Straßenkurve hinter der ehemaligen Furt und jetzigen Brücke ist ein Denkmal eingetragen ("Denkm."), es erinnert noch heute an Achaz von Veltheim, der hier am 3.6.1864 im Alter von 11 Jahren bei einem Reitunfall den Tod fand.

Die statistischen Daten für die Landgemeinde Glienicke (Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Niederbarnim, Amtsbezirk Schönfließ) zur ersten Karte liefert das Gemeindelexikon für die Provinz Brandenburg von 1888 (siehe Literaturangabe oben): Gesamtfläche des Gemeindegebietes = 379 ha (davon 145 ha Ackerland, 62 ha Wiesen, 142 ha Holzungen), 2 Wohnplätze (Dorf und Sandkrug) mit 23 Wohngebäuden für insgesamt 49 Haushaltungen mit zusammen 218 Einwohnern (am 1. Dezember 1885). Außerdem gab es noch den Gutsbezirk Glienicke (Rittergut Glienicke, Herrschaft von Veltheim, seit 1810 zum Gut Schönfließ gehörend) mit einer Gesamtfläche von 88 ha und einem Wohnplatz (wohl Eichwerder ?), jedoch ohne bewohnte Gebäude. Insgesamt gehörten somit 467 ha zur Gemarkung Glienicke.



Der Sandkrug wird auf der Karte von 1897 nicht mehr extra bezeichnet, weil das Gebäude zu diesem Zeitpunkt bereits abgebrochen war, erst 1898 wurde ein Neubau an gleicher Stelle errichtet, jedoch nicht mehr in der alten Funktion als Post- und Relaisstation bzw. später als Omnibusstation (Pferdeomnibus, Pferdewagen im Regelbetrieb) sondern jetzt als großes zweigeschossiges Gasthaus mit Saalanbau. Bereits 1895 war eine separate Postagentur an der Oranienburger Straße eröffnet worden. Wie man sieht, wurden die Karten von Kiessling sehr genau aktualisiert.

Links ist das große Sandkrug-Gebäude von 1898 an der Oranienburger Chaussee / Ecke Hauptstraße im Zustand um 1910-1920 (?) zu sehen auf einer Ansichtspostkarte. Ende der 1920er Jahre ist es noch einmal um einen weiteren Saalanbau bzw. um eine Verlängerung des bestehenden Saaltraktes nach hinten erweitert worden. Im Band 1 der Ortschronik von Joachim Kullmann findet man auf Seite 123 ein

entsprechendes Bild mit dieser Erweiterung, die etwa die Dimension des vorderen zweigeschossigen Gebäudetraktes hatte. Nach seiner Grundfläche und Länge war es danach das mit Abstand größte Gebäude in Glienicke. Dies war der endgültige Zustand des Sandkrug-Gebäudes bis zu seinem Abbruch im Jahr 1964. Die Postkarte wird angeboten auf der für Sammler sehr interessanten Website © Ansichtskarten-Center (www.ansichtskarten-center.de ‒ abgerufen am 23.6.2024), die Wiedergabe der verkleinerten Abbildung hier auf Fotografie-Architektur.de erfolgt allein aus privatem architekturhistorischen Interesse ohne kommerzielle Absichten.


Die statistischen Daten für die Landgemeinde Glienicke (Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Niederbarnim, Amtsbezirk Schönfließ) zu dieser Zeit liefert das Gemeindelexikon für die Provinz Brandenburg von 1898 (siehe Literaturangabe oben): Gesamtfläche des Gemeindegebietes = 380,8 ha, 1 Wohnplatz (Dorf) mit 34 bewohnten Wohnhäusern für insgesamt 80 Haushaltungen mit zusammen 326 Einwohnern (am 2. Dezember 1895). Außerdem gab es noch den Gutsbezirk Glienicke (zum Gut Schönfließ) mit einer Gesamtfläche = 87,9 ha und einem Wohnplatz (Eichwerder ?), jedoch ohne bewohnte Gebäude. Die Gemarkung Glienicke hatte also 1898 zusammen mit dem später eingemeindeten Gutsbezirk insgesamt eine Fläche von 468,7 ha = 4,687 km². Noch um 1920 trennte der weitgehend unbesiedelte Gutsbezirk ("Kindelwald") das östliche Gemeindegebiet (Glienicke-Ost, "Schulzenhöhe") vom Hauptteil des Ortes; siehe dazu die Karte mit Erläuterungen weiter unten.

Es folgt zweimal das Dorf im Zustand um (kurz vor) 1900, die auf der nächsten Webseite G3 beschriebenen und im Foto gezeigten Bauernhäuser sind beide eingetragen. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische Karte 1:25000, Montage der Messtischblätter 3345 (Hennigsdorf, links) und 3346 (Schönerlinde, rechts), Königlich Preußische Landes-Aufnahme 1901, herausgegeben 1903. © für das erste Bild (Montage): Österreichisches Staatsarchiv Wien in Verbindung mit Arcanum Maps Budapest (https://maps.arcanum.com/de ‒ Bildausschnitt mit Glienicke siehe direkt hier: ); beide Blätter findet man in verschiedenen Ausgaben auch beim © Leibnitz-Institut für Länderkunde in Leipzig (https://ifl.wissensbank.com - von hier stammt das untere Bild) oder beim BrandenburgViewer (https://bb-viewer.geobasis-bb.de).




Es folgt aus dem gleichen Zeitraum ein vergrößerter Bildausschnitt aus der Karte von Berlin und Umgebung in 12 Blättern, Blatt II Oranienburg, Königlich Preußische Landesaufnahme 1901, herausgegeben 1904, Maßstab 1:50000. Vermutlich wurde das Blatt auf Basis des vorstehenden Messtischblatts 3345 im Maßstab 1:25000 gezeichnet. Auf beiden Karten existiert die Hattwichstraße als Verbindung zwischen Dorfanger (Hauptstraße) und Schönfließer Straße noch nicht, man sieht lediglich einen Feldweg hinter dem Bauernhof Müller (Fotos siehe nächste Seite > G3) bis zur Schönfließer Straße, der Weg endet bzw. beginnt aber erst hinter den Hofgrundstücken. Die Nachbargrundstücke Gartenstraße 17 (Müller) und 18 (Köster) waren zu dieser Zeit noch nicht durch eine Straße oder einen Weg getrennt, das neue nördliche Wohngebiet hatte somit noch keine direkte Anbindung an das historische Ortszentrum. Dieser Abschnitt der Hattwichstraße wurde erst zwischen 1903 und 1906 gebaut. Auch die Teilung des Dorfangers zwischen Gartenstraße und Hauptstraße durch Verlängerung der späteren Hattwichstraße bis zur Hermannstraße ist auf der Karte noch nicht vorhanden, erst auf dem Parzellierungsplan von 1906 (siehe weiter unten) war dieses kurze Verbindungsstück geplant und wurde bald danach auch so ausgeführt. Der neue Abschnitt der Hattwichstraße und die damit verbundene Trennung der beiden Hofgrundstücke ist dagegen 1906 bereits als Bestand dargestellt.
Was sich hinter dem Laboratorium nordöstlich des Dorfes Glienicke verbirgt, konnte bisher nicht ermittelt werden. Es bezeichnet ein kleines Grundstück am Waldrand mit einem Einzelgebäude, nach heutiger Situation in etwa zu verorten im Quartier zwischen Heidelberger Straße / Clara-Zetkin-Straße / Budapester Straße / Charlottenstraße. Hinweise zu diesem Objekt werden sehr gern entgegengenommen, Kontaktdaten siehe oben.
Die Bezeichnungen D.S.M. auf der Karte oben bzw. S.M. auf den folgenden Karten bedeuten Dampf-Säge-Mühle bzw. Säge-Mühle, eine vorschriftsmäßige Signatur gemäß Zeichenerklärung von 1898 (siehe Literaturangabe oben). Es handelte sich dabei um die Sägemühle des Holzhändlers August Schulze (siehe unten zu Schulzenhöhe), sie befand sich auf seinem Grundstück an der Oranienburger Chaussee zwischen Schönfließer Straße und Hauptstraße.
Bildquelle: Wikipedia, gemeinfrei, mit Verweis auf die Deutsche Fotothek Dresden für die berichtigte Ausgabe von 1912/1913 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_von_Berlin_und_Umgebung_(1913)_in_12_Bl%C3%A4ttern_II_Oranienburg.jpg) ‒ unter dieser Adresse sind alle 12 Kartenblätter der "Karte von Berlin und Umgebung" in hoher Auflösung zu finden, teilweise sogar in verschiedenen Ausgaben. Klicken Sie auf das folgende Bild, dann sehen Sie die Karte in voller Größe (Achtung: große Bilddatei), klicken Sie dann nochmals zur Vergrößerung. Jetzt sehen Sie auch die Ziegelei bei Lübars zu den auf der nächsten Seite G3 fotografierten Ziegeln (Sockelmauerwerk zur Scheune Müller).




Zum Vergleich und zur Verdeutlichung des Ortswachstums direkt anschließend oben wiederum ein vergrößerter Bildausschnitt aus der Karte von Berlin und Umgebung in 12 Blättern, Blatt II Oranienburg, Preußische Landesaufnahme 1901, berichtigt 1919, Maßstab 1:50000. Es handelt sich wohl um eine erst nach 1920 herausgegebene Ausgabe, auf der Karte findet sich dazu jedoch keine Angabe; die neue Grenze der Stadt Berlin (Stadtgrenze zum 1920 gebildeten "Groß-Berlin") ist jedenfalls schon eingetragen. Bildquelle: Wikipedia / Wikimedia (siehe oben), gemeinfrei; auch bei Michael Müller unter https://berliner-stadtplansammlung.de (siehe oben).


Um 1920 waren weite Teile der Glienicker Gemarkung parzelliert, das kleine östliche Siedlungsgebiet "Schulzenhöhe" aber immer noch durch den Gutsbezirk (hier: Kindelwald) vom zentralen und westlichen Gebiet getrennt. Die Verbindungsstraße zwischen Dorfgebiet und Schulzenhöhe (heutige Karl-Liebknecht-Straße) wurde erst 1920 fertiggestellt. Im BLHA gibt es dazu die Akte mit der Signatur "37 Schönfließ 174" aus dem Zeitraum 1918-1920 und der Bezeichnung "Unterstützung des Baron von Veltheim beim Ausbau des Verbindungsweges vom Dorf Glienicke bis zur Kolonie im Kindelgebiet und Schildow". Zum "Verkauf von Grundstücken zum Bau der Kindelwald-Siedlung" findet man im BLHA aus dem Zeitraum 1908-1909 die Akte "37 Schönfließ 195", ab dieser Zeit ist das kleine Siedlungsgebiet entstanden ‒ eine sandige, ehemals bewaldete und dreiseitig von Feuchtwiesen mit dem Kindelfließ umgebene Erhebung, von den Glienickern benannt nach dem Schneidemühlenbesitzer und Holzhändler August Schulze, dem das Land gehörte. Auf einer Ansichtskarte von 1898 (siehe links, Ausschnitt) ist seine Dampfschneidemühle in Glienicke abgebildet, sie befand sich auf seinem Grundstück an der Oranienburger Chaussee zwischen Schönfließer Straße und Hauptstraße, siehe die drei vorstehenden Karten (D.S.M. bzw. S.M.). In den Akten im BLHA wurde die Siedlung Schulzenhöhe als "Kolonie im Kindelgebiet" oder "Kindelwald-Siedlung" bezeichnet, was später zu Verwechslungen führte; auf der Karte oben ist sie separat mit "zu Glienicke" überschrieben. Die erforderlichen Parzellierungs- und Fluchtlinienpläne der Gemeinde lagen bereits seit 1904 vor. August Schulze wurde im "Adressbuch der Dampfkesselbesitzer" von 1897 auf Seite 55 geführt mit 1 Dampfkessel für seine Schneidemühle.


Der ehemals zum Gutsbezirk gehörende bewaldete mittlere Bereich (Kindelwald) wurde um 1930 durch die Familie von Veltheim verkauft und durch eine Siedlungsgesellschaft parzelliert und vermarktet, das neu entstandene Wohngebiet in dieser Baulücke wird seitdem "Kindelwaldsiedlung" genannt mit der Kindelwaldpromenade, es gehörte nunmehr zur Gemeinde. Der Gutsbezirk Glienicke wurde aufgrund des Gesetzes vom 27.12.1927 im Zeitraum 1928-1930 aufgelöst (Akte "37 Schönfließ 166" im BLHA). Im Archiv der Gemeinde Glienicke ist ein Parzellierungsplan von 1936 überliefert, auf dem die bereits verkauften Grundstücke markiert sind (Parzellierungsplan mit Verkaufsstand März 1936, Siedlungsbüro-Kindelwald, Glienicke bei Berlin-Hermsdorf, Hohenzollernstraße 38); zu dieser Zeit waren noch etwa 60% der Grundstücke im Angebot.

Die statistischen Daten für die Landgemeinde Glienicke (Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Niederbarnim, Amtsbezirk Glienicke) liefert das Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Provinz Brandenburg von 1932 (Bevölkerungsstand: 1925, Gebietsstand: 1931, siehe Literaturangabe oben): Flächengröße 1931 = 458,6 ha = 4,586 km², zwei Wohnplätze (Dorf und Eichwerder) mit zusammen 301 bewohnten Wohnhäusern für insgesamt 602 Haushaltungen mit zusammen 1.823 Einwohnern (am 16.6.1925). Der Gutsbezirk Glienicke war 1931 bereits aufgelöst und eingemeindet. Die Landgemeinde Glienicke (= gesamte Gemarkung) war inzwischen ein eigener Amtsbezirk und nicht mehr zum Amtsbezirk Schönfließ gehörig. Abweichend davon gibt das Historische Ortslexikon für Brandenburg (Literaturangabe oben) die Einwohnerzahl für 1925 mit 1.942 an, davon Dorf: 1.911, Eichwerder: 31.


Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, besonders aber in den Jahren etwa um 1925 bis 1939, entstanden zunehmend schlichte und sachliche Wohngebäude, meist errichtet als Einfamilienhäuser. Die Zeit der überladenen Stuckfassaden war vorbei, bevorzugt wurden jetzt einfache Putzfassaden.

Ein Beispiel für diesen vielfach in Glienicke anzutreffenden Haustyp bietet das Einfamilienwohnhaus Gartenstraße 13 am Dorfanger, links zu sehen auf einer Ansichtspostkarte vermutlich aus den späten 1930er Jahren (Bildausschnitt, verkleinert). Das Haus ist typisch für die Architektur in der stark durch Parzellierung und Siedlungsbau geprägten Zwischenkriegszeit, in der die Stadtrandgemeinde Glienicke ein erhebliches Gebäude- und Einwohnerwachstum zu verbuchen hatte. Vergleichbare Bauformen entstanden noch bis in die späten 1950er Jahre. Meist sind diese Gebäude inzwischen durch Modernisierungen und Umbauten verändert und kaum noch als Vertreter ihrer Bauzeit erkennbar.

 
Im Hintergrund sieht man auf dem Foto noch vollkommen frei bis zum Horizont ansteigend das "Glienicker Feld", damals im Eigentum der Bauernfamilie Müller, Gartenstraße 17, und durch diese bewirtschaftet. Wie man dem weiter unten gezeigten und auf Basis der alten Flurkarten entworfenen Fluchtlinienplan von 1906 entnehmen kann, wurde das Grundstück Gartenstraße 13 aus dem Müller'schen Besitz (Basisflurstück 97) herausgetrennt und separat verkauft. Beim Blick auf den Fluchtlinienplan ist außerdem interessant, dass dieses Haus nicht wie sein älteres Nachbargebäude Gartenstraße 12 dicht an der Straßengrenze errichtet wurde (wie im Altbestand der brandenburgischen Dörfer üblich) sondern etwas zurückgesetzt. Ursache dafür war offenbar die inzwischen zu beachtende Baufluchtlinie mit einem Mindestabstand von 4,0 Metern zur straßenseitigen Grundstücksgrenze.

Es folgt das zentrale und westliche Siedlungsgebiet im Zustand um 1930. Zu dieser Zeit hatte Glienicke fast 3.000 Einwohner. Wie der Kartenvergleich zeigt, gab es in der Zeit zwischen 1900 und 1940 einen extremen Einwohnerzuwachs mit einer entsprechenden städtebaulichen Entwicklung: 1895 - 326 Einwohner und 1939 - 5.187 Einwohner. Zur Entwicklung des Baubestandes liegen folgende Angaben vor: 1900: 28 Häuser und 1931: 301 Wohnhäuser (je nach Quelle unterschiedliche Angaben). Der Bestand an Wohngebäuden hat sich im Zeitraum also in etwa verzehnfacht, die forcierte und weit vorauseilende Flächenparzellierung machte es möglich.
Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische Karte 1:25000, Messtischblatt 3345 (Hennigsdorf), herausgegeben von der Preußischen Landesaufnahme 1903, berichtigt 1919, einzelne Nachträge 1931, unveränderter Nachdruck der deutschen Wehrmacht 1945, Armeekartenstelle (mot.) 580 III. 45. Die deutsche Wehrmacht verfügte über mobile (motorisierte) und drucktechnisch voll ausgestattete Divisionskartenstellen mit diversen Unterabteilungen, die besonders für den Rückzugsraum um Berlin noch bis kurz vor der Kapitulation aktuelle Karten druckten; siehe dazu oben die Literaturangabe. Die hier gezeigte Karte wurde von der Armeekartenstelle 580 im März 1945 gedruckt, diese Kartenstelle war aktiv vom 1.9.1939 bis 30.4.1945. Als Digitalisat wird die Karte unter anderem bereitgestellt durch die University of California Library (U.C. Berkeley Libraries), Map Collection, Full Collection Name: WWII Captured German Military Maps (erbeutete deutsche Militärkarten), zu finden unter https://digicoll.lib.berkeley.edu/record/112517#? (dort links die Blatt-Nr. 3345 und 3346 wählen).



Interessant ist auch die folgende Karte der "Umgebung von Berlin" aus dem Jahr 1940, topographische Karte des Deutschen Reiches im Maßstab 1:100000, Reichsstraßenberichtigung 1942, herausgegeben vom Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin 1942. Das vollständige Kartenblatt ist wieder zu finden auf der Website von © Michael Müller "Berliner Stadtplansammlung" unter https://berliner-stadtplansammlung.de, dort unter dem Register > Karten. Die Karte zeigt die finale Trasse der nach Prüfung mehrerer Varianten "zum Bau freigegebenen Reichsautobahn" (Bezeichnung gemäß Planzeichenerklärung auf der Karte); der Krieg hat den Baubeginn verhindert. Das Kindelwaldgebiet zwischen Ortszentrum und Schulzenhöhe ist immer noch weitgehend unbebaut. Das Gerücht von der angeblichen Planung der Kindelwaldpromenade als Autobahnzubringer hat Joachim Kullmann im zweiten Band seines "Glienicker Bilderbogen" (Seiten 21-23) zwar verbreitet, im dritten Band (Seiten 190-191) aber schon wieder relativiert. In beiden Fällen handelte es sich offenbar nur um die Skizzen von Planungsvarianten auf der Suche nach der optimalen Trasse mit einer günstigen Anbindung an das Berliner Stadtgebiet. Glienicke hat insoweit Glück gehabt.

Dass es um die Autobahntrasse einige Verwirrung gegeben hat, verwundert nicht, denn auf einigen nichtamtlichen Karten aus der gleichen Zeit war die Autobahn bereits als fertiggestellt (!) eingetragen, mit einem Autobahnkreuz zwischen Glienicke und Schönfließ sowie der südlichen Fortsetzung zwischen Hermsdorf und Lübars bis zur Anbindung an die Reichsstraße 96 (R 96) bei Wittenau (bis 1905 Dalldorf), so z.B. 1940 auf der JRO-Straßenkarte, Sonderblatt Berlin. Auch im Kreiskalender Niederbarnim 1940 wurde auf den Seiten 60-62 ausführlich vom "Schönfließer Kleeblatt" berichtet incl. Skizzen, Baubeginn sollte "voraussichtlich 1940" sein, zur Drucklegung des Kalenders 1939 waren diese Planungen offenbar noch in der Diskussion.



Unmittelbar nach Kriegsende 1945 begannen Aktivitäten zur Grenzverschiebung zwischen Berlin und Brandenburg. Der Archivar und Historiker Wolfgang Blöß (siehe Literaturverzeichnis) berichtet dazu sinngemäß: Die ersten Bemühungen von Umlandgemeinden um Anschluss an Berlin versuchten noch die ungeregelte und ungefestigte Nachkriegssituation zu ihren Gunsten zu nutzen. Schon am 28. Mai 1945 beschäftigte sich der Magistrat von Berlin mit einem Eingemeindungsantrag, den die Gemeinde Glienicke (Kreis Niederbarnim) eingereicht hatte. Die Alliierte Kommandantur hatte ihr Einverständnis erteilt. Der Magistrat beschloss die Eingemeindung, die spätestens seit 1928, als der Berliner Oberbaurat Koeppen eine solche Maßnahme angeregt hatte, auf der Tagesordnung stand. Diese kam jedoch nicht zustande.
Am 29. März 1947 stellte das Bezirksamt Reinickendorf beim Magistrat den Antrag auf Eingemeindung von Stolpe-Dorf und Stolpe-Süd und schloss die Gemeinde Glienicke in den Antrag ein. Die Stadt Berlin wollte den mit Frohnau nach Brandenburg hineinragenden Keil durch die Eingemeindung von Stolpe mit der Stolper Heide im Westen auflösen mit dem Ziel, die Havel an dieser Stelle als natürliche Grenze gegen Brandenburg zu bestimmen. Die Eingemeindung von Glienicke im Osten sollte der Arrondierung der Stadtgrenze dienen.
Die arbeitsfähigen Einwohner von Glienicke arbeiteten nach 1945 fast alle in Berlin. Die Gemeinde war wirtschaftlich völlig auf die Stadt ausgerichtet. Eine Eingemeindung hätte also den natürlichen Gegebenheiten entsprochen. Hinter dem Begehren stand auch die Absicht zu einer Grenzbegradigung und zur Beruhigung der Lage an der Grenze. Ein Zipfel der Gemarkung Glienicke nämlich ragte mit der Straße "Am Sandkrug" in den französischen Sektor hinein. Dort war es verschiedentlich wegen der unübersichtlichen Verhältnisse zu "unangenehmen Auseinandersetzungen" zwischen französischen und sowjetischen Truppenteilen gekommen. Der Magistrat wurde der Pflicht zu einer Stellungnahme enthoben. Die 32. Sitzung des Rates der Bezirksbürgermeister am 23. Januar 1948 empfahl, den Eingemeindungsvorgang nicht weiter zu betreiben. Die Grenzen zur Gemeinde Glienicke blieben unverändert.

Es folgt ein Auszug aus dem Stadtplan von Berlin 1946, Verwaltungsbezirk Reinickendorf, Maßstab 1:20000, Auflage Juni 1946, herausgegeben durch das Amt für Vermessung Berlin-Reinickendorf. Das vollständige Kartenblatt in hoher Auflösung und mit sehr interessanten Hintergrundinformationen ist zu finden auf der Website von © Michael Müller "Berliner Stadtplansammlung" unter https://berliner-stadtplansammlung.de, dort unter dem Register > Karten. Für Glienicke wurde die vor dem Krieg angestrebte städtebauliche Entwicklung samt Straßennamen eingetragen, ohne Differenzierung zwischen Bestand und Planung, eventuell vor dem Hintergrund der beschriebenen Eingemeindungsbestrebungen. Auch die meisten Straßennamen sind falsch, die große Welle der politisch motivierten Straßenumbenennungen im sowjetisch besetzten Gebiet zur Tilgung aller Namen mit Bezug auf Preußen hatte in Glienicke bereits stattgefunden; siehe Kullmann, Band 3, Seite 215: "Plan der Gemeinde Glienicke (Nordbahn) Kreis Niederbarnim" mit Stand März 1946. Die Hauptstraße hieß jetzt Leninstraße, usw.



Im Vergleich zeigt die folgende Karte von 1952 nur den Bestand, weitgehend real, im Eckbereich Breitscheidstraße / Schönfließer Straße aber wohl nicht ganz korrekt (?). Bildquelle: Topographische Karte 1:25000, Herausgegeben von der Amtlichen Anstalt für Kartographie und Kartendruck, Berlin SW 68, 1952. Auch dieses Kartenblatt ist vollständig, in hoher Auflösung und mit sehr interessanten Hintergrundinformationen zu finden auf der Website von © Michael Müller "Berliner Stadtplansammlung" unter https://berliner-stadtplansammlung.de, dort unter dem Register > Karten.



Die offizielle Ortsbezeichnung auf allen topographischen Karten und Stadtplänen aus dieser Zeit ist weiterhin Glienicke im Kreis Niederbarnim, bis 1993 existiert keine einzige gedruckte topographische Karte mit der Ortsbezeichnung Glienicke/Nordbahn. Mit der Verwaltungsreform in der DDR 1952 wurde die Gemeinde Glienicke dem Kreis Oranienburg im neu gebildeten Bezirk Potsdam zugeordnet; zu dieser Zeit war der "Wohnplatz Eichwerder" auch noch bewohnt. Aus dem Kreis Oranienburg wurde 1990 der Landkreis Oranienburg und 1993 (Kreisgebietsreform) in Verbindung mit dem Landkreis Gransee der neue Landkreis Oberhavel.


Die Bezeichnung auf dem Poststempel des Glienicker Postamts in der Hauptstraße 57 lautete unverändert: Glienicke (Nordbahn), wohl seit Eröffnung der Postagentur 1895 in der Oranienburger Straße, diverse Poststempel-Bildbeispiele aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg mit dieser Ortsbezeichnung findet man im Internet, besonders auf den Seiten der Postkartensammler. Nach dem "Amtlichen Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin" (Ausgabe 1940) hatte "Glienicke über Berlin-Hermsdorf" drei Poststellen: Glienicke Hauptstraße 57, Glienicke (Ost) Hohenzollernstraße 154-155 und Glienicke (West) Hattwichstraße 38-39. Das große neue Postamt in der Hauptstraße wurde 1937 eröffnet, links auf einer Ansichtskarte um 1940, damals noch ein vollkommen freistehendes Gebäude auf einem Einzelgrundstück am nördlichen Rand der Hauptstraße (auf der topograph. Karte oben gut erkennbar), im Hintergrund das "Glienicker Feld".
 

Die Gemeinde Glienicke (Nordbahn) war integriert in das Berliner Telefonnetz, hatte zuletzt 6-stellige Berliner Rufnummern und wurde im Berliner Fernsprechbuch geführt. Das zuständige Vermittlungsamt war bis 1920 Tegel im Kreis Niederbarnim, danach Berlin-Tegel im neuen Berliner Verwaltungsbezirk Reinickendorf. Durch die Bildung von "Groß-Berlin" im Jahr 1920 kamen das Amt Tegel und damit auch die Glienicker Telefonanschlüsse nach Berlin. Noch bis Sommer 1949 liefen Telegramme und Briefe über Reinickendorf im französischen Sektor, Glienicke war jetzt eine Postexklave des Französischen Sektors von Berlin in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), Zustellpostamt für Glienicke war weiterhin Berlin-Hermsdorf, das Postamt Glienicke war eine Filiale von Hermsdorf bzw. Reinickendorf. Gestempelt wurden jedoch die im Postamt Glienicke aufgegebenen Postsachen mit "Glienicke (Nordbahn)", daran hat sich auch nach Gründung der DDR und der postalischen Trennung nichts geändert, links ein Beispiel vom 9.7.1952. Alle Telefonleitungen zwischen Westberlin und Ostberlin sowie dem DDR-Gebiet rund um Westberlin wurden am 27.5.1952 von der DDR getrennt. Telefonisch war Glienicke jetzt über das Ortsnetz Mühlenbeck im Amt Oranienburg erreichbar und hatte 4-stellige Telefonnummern. Weitere interessante Hinweise dazu findet man z.B. bei Reinhard Krüger, siehe Literaturangabe oben.

 
Wann der Zusatz "(Nordbahn)" vom Glienicker Poststempel verschwand, ist nicht mehr zu ermitteln, die aus den Jahren 1985 und 1987 vorliegenden Poststempel sind nur noch bezeichnet mit Glienicke 1405 (Ortsname und Postleitzahl). Da diese Postleitzahlen für das Gebiet der DDR erst 1964 eingeführt wurden, kann der Wechsel nicht früher erfolgt sein. Im Postleitzahlenverzeichnis der DDR von 1964 erscheint die Gemeinde unter "1405 Glienicke (Nordbahn)" ‒ genau in dieser Schreibweise. Im Vorwort zum Verzeichnis wird darauf hingewiesen, dass "kursiv gedruckte Zusätze bei Angabe der Postleitzahl entfallen können", es handelte sich also nur um inoffizielle Zusätze der Deutschen Post zur besseren Orientierung, im Verzeichnis vielfach verwendet auch bei anderen Ortsnamen. Während der DDR-Zeit hat sich die Gemeinde Glienicke intern "Glienicke/Nordbahn" genannt, z.B. auf Drucksachen für die Bevölkerung, wie die folgenden Bildbeispiele zeigen. Auf dem offiziellen Briefpapier und dem Amtssiegel nannte sie sich jedoch Gemeinde Glienicke bzw. Rat der Gemeinde Glienicke, ohne den Zusatz "Nordbahn", so wurde sie auch in den meisten amtlichen Verzeichnissen der DDR geführt. "Glienicke" war immer der amtliche Ortsname, "Nordbahn" ein nichtamtlicher Zusatz zur räumlichen Orientierung bzw. Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten in Textdokumenten ohne kartographische Darstellung. Der Inhalt der Broschüre rechts zum Verhalten im Grenzgebiet kann durch Anklicken als PDF geöffnet und gelesen werden, als historisches Dokument sehr aufschlussreich. Die damalige Bürgermeisterin Ingrid Reiner war seit 1.9.1985 im Amt.

Nach der letzten Kommunalwahl in der DDR am 6.5.1990 hat die neu gewählte Gemeindevertretung Glienicke in ihrer Hauptsatzung vom 27.6.1990 (das entscheidende Dokument zur Führung des Gemeindenamens) ganz ohne weitere Erklärung den Ortsnamen "Glienicke/Nordbahn" verwendet, aus dem nichtamtlichen Zusatz wurde damit stillschweigend ein offizieller Namensbestandteil. Hintergrund war wohl die Kommunalverfassung der DDR vom 17.5.1990, dort heißt es in § 9 Abs.1: "Die Gemeinden führen ihre bisherigen Namen." und in Abs.3: "Die Gemeinden können auch sonstige überkommene Bezeichnungen weiterführen.". Die Gemeindevertreter sind 1990 davon ausgegangen, dass der offizielle Gemeindename auch vor 1990 schon "Glienicke/Nordbahn" war und "Nordbahn" nicht nur eine "sonstige überkommene Bezeichnung", also ein nichtamtlicher Zusatz. Dabei ist es dann geblieben.





Die Karte oben zeigt einen Ausschnitt aus der Kreiskarte Oranienburg im Maßstab 1:100000, ein internes Arbeitsmaterial für Behörden "Nur für den Dienstgebrauch", fertig bearbeitet am 1.4.1974 (K. Tschammer) und herausgegeben vom Rat des Kreises Oranienburg ‒ Kreisbauamt, Abteilung Stadt- und Dorfplanung; Handzeichnung, Vervielfältigung als Lichtpause. Auch hier erscheint der Ortsname von Glienicke ohne Zusatz. Welche topographische Karte für diese Zeichnung als Basis gedient hat, bleibt unklar, die Zeichnung enthält einige Merkwürdigkeiten. Das zentrale Ortsgebiet von Glienicke und der Bereich Schulzenhöhe sind immer noch durch unbesiedelten Wald getrennt, die Kindelwaldsiedlung dazwischen existiert nicht (oder ist immer noch weitgehend durch unbebaute Grundstücke und Wochenendnutzung geprägt ?). Schon 1971 hatte Glienicke aber mehr Einwohner als 1988 (1971: 4.930, 1988: 4.876). Auch interessant ist die Trasse der heutigen Autobahn A111 bis Stolpe-Süd, die zu dieser Zeit noch gar nicht existierte. Baubeginn war auf DDR-Seite erst 1979, Westberlin schaffte den Anschlussbau gerade noch 1987.

Nur der Vollständigkeit halber folgt noch ein Bildausschnitt aus dem Exemplar der DDR-Karte von 1981, inhaltsarm und peinlich. Bildquelle im eigenen Bestand: Topographische Karte 1:25000 (Ausgabe für die Volkswirtschaft), 0808-21 (Glienicke/Nordbarnim), herausgegeben vom Ministerium des Innern der DDR, Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen, Stand der Unterlagen: 1981.
Die Kartenausgaben "für die Volkswirtschaft" (AV) wurden frei über den Buchhandel verkauft, sie waren vorsätzlich verfälscht und verzerrt (siehe Literaturangabe oben). Da Glienicke eine Grenzgemeinde war, durften der Grenzverlauf und sein Hinterland aus Sicherheitsgründen (Fluchtgefahr) für das Volk nicht publiziert werden, die Ortslage von Glienicke westlich von Staerkstraße, Hattwichstraße, Hermannstraße sowie südlich von Karl-Marx-Straße, Jungbornstraße usw. ist daher einfach abgeschnitten und nicht dargestellt. Der westliche Dorfangerbereich samt Dorfkirche existiert nicht auf der Karte. Ob die Kartenblatt-Bezeichnung "Glienicke/Nordbarnim" so gewollt oder ein Druckfehler war, lässt sich heute nicht mehr feststellen, vermutlich war auch das eine vorsätzliche Falschangabe. Der einzige ortsübliche (inoffizielle) Namenszusatz lautete jedenfalls auch damals Glienicke/Nordbahn (siehe dazu weitere Hinweise oben), eine Landschaft oder ein Landkreis mit der offiziellen Bezeichnung "Nordbarnim" hat nie existiert. Es gab lediglich bis 1952 den Landkreis Oberbarnim ‒ Glienicke und alle weiteren auf dem Kartenblatt dargestellten Orte gehörten jedoch zum Landkreis Niederbarnim.

Direkt anschließend zum Vergleich die Topographische Karte 1:50000 (DDR, Westberlin / Ausgabe für den Staat), N-33-123-B (Berlin NW), Vertrauliche Verschlußsache!, hergestellt und herausgegeben vom Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, Militärtopographischer Dienst, Stand der Unterlagen: 1981, Ausgabe 1984. Diese "Ausgaben für den Staat" (AS) waren nur für staatliche Institutionen vorgesehen, nicht frei zugängig, aber (weitgehend) vollständig, deutlich genauer und nicht verfälscht. Sie stellten das eigentliche kartographische Werk für das Gebiet der DDR dar, auf dessen Grundlage dann die verfälschten Karten für die Volkswirtschaft produziert wurden. Arbeitsbasis war der Maßstab 1:10000, teilweise auch 1:5000. Man kann das z.B. daran erkennen, dass die ehemalige Stasi-Kaserne am Ortsausgang Richtung Schönfließ dargestellt und auch als Kaserne bezeichnet ist. Die Gebäudedarstellung in den Gebieten mit Einfamilienhaus-Bebauung ist jedoch zumindest teilweise auch hier symbolisch ‒ je nach Maßstab. Auf beiden Karten sind die Kiesgrube im Ortszentrum sowie der 1952 eröffnete kommunale Waldfriedhof südlich des Kindelsees durch entsprechende Symbolik eingetragen. Seit 1990 konnte man die Karten beim Landesvermessungsamt erwerben, aktuelle Bezugsquelle unter anderem über LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg).




Zum Vergleich eine Ausgabe für den Staat (AS), Bildausschnitt, Kartenblatt im eigenen Bestand: Topographischer Stadtplan 1:25000, Blatt 3, DDR Berlin, Potsdam, Berlin (West), N-33-123-B-a Berlin (West) ‒ Tegel, Vertrauliche Verschlußsache!, hergestellt und herausgegeben vom Ministerium für Nationale Verteidigung, Militärtopographischer Dienst, Stand der Unterlagen: Mitte 1986, Ausgabe 1989. Interessant ist der Vergleich mit der oben gezeigten Karte für die Volkswirtschaft (AV) im gleichen Maßstab; siehe dazu auch unten das Luftbild von 1989. Klicken Sie hier auf die Karte, dann sehen Sie eine etwas vergrößerte und besser lesbare Ansicht. Am 31.12.1988 hatte Glienicke 4.876 Einwohner (gemäß Mitteilung des Rates der Gemeinde Glienicke im März 1989).




Wie detailgenau (für damalige Verhältnisse) die nichtöffentlichen DDR-Karten sein konnten, zeigt hier das letzte Beispiel der Ortslage Glienicke (Bildausschnitt, Kartenblatt im eigenen Bestand): Topographischer Stadtplan 1:10000, Blatt 6 (DDR Berlin, Potsdam, Westberlin), N-33-123-B-a-2 Glienicke (Nordbahn), Vertrauliche Verschlußsache!, hergestellt und herausgegeben vom Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, Militärtopographischer Dienst, Stand der Unterlagen: Mitte 1986, Ausgabe 1988. Klicken Sie wieder auf die Karte, dann sehen Sie eine Vergrößerung. Wenn Sie die ganze Ortslage Glienicke auf diesem Kartenblatt sehen wollen, dann klicken Sie hier: ‒ leider fehlt der "Entenschnabel" (Am Sandkrug), er befindet sich auf dem benachbarten Kartenblatt. Auf beiden Karten ist der Dorfanger bezeichnet als "Gartenplatz", dieser Name hat im allgemeinen Sprachgebrauch nie existiert. Umgangssprachlich wurde der Dorfanger damals bezeichnet als "Dorfaue".

Interessant ist an dieser Karte nicht nur die korrekte Blattbezeichnung sondern auch die bis zu den einzelnen Eigenheimen exakte Darstellung. So ist z.B. die kleine Kindelfließsiedlung im Nordosten der Ortslage (auf weißem Grund, nicht zu verwechseln mit der Kindelwaldsiedlung) detailgenau bis hin zu Giebel- und Traufstellung der Häuser erkennbar. Diese Kindelfließsiedlung war die einzige städtebauliche Planungsleistung der DDR-Zeit in Glienicke, ab 1980 in Eigenregie des Bauträgers (Ministerium für Maschinenbau der DDR) errichtet unter anderem für Mitarbeiter eines Großbetriebes (VEB Kombinat Tiefbau Berlin), auch der Straßenbau Kieler Straße und Am Kindelfließ wurde durch diesen Betrieb realisiert. Errichtet wurden durchgängig Einfamilienhäuser eines DDR-Fertighaustyps in Holztafelbauweise, die im Detail individuellen Wünschen angepasst wurden, auf massiven Kellergeschossen mit integrierter Garage. Die Keller konnten wegen des hoch anstehenden Schichtenwassers in diesem Gebiet nur sehr gering eingetieft werden und erscheinen deshalb teilweise optisch als Vollgeschosse.

Dies waren die letzten amtlichen topographischen Kartendarstellungen aus der DDR-Zeit mit der Ortsbezeichnung Glienicke im Kartenbild. Nach den Kommunalwahlen in der DDR am 6.5.1990 hat die neu gewählte Gemeindevertretung beschlossen, den Namen Glienicke/Nordbahn (in dieser Schreibweise) zu führen. Mit Einführung der neuen fünfstelligen Postleitzahlen ab 1.7.1993 wurde dieser Name auch postalisch offiziell, entsprechend wurden danach alle amtlichen Verzeichnisse angepasst.

Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3.10.1990 und der Neugründung des Landes Brandenburg erschienen nach 1993 auch die ersten neuen topographischen Karten des Landesvermessungsamtes mit der Ortsbezeichnung "Glienicke/Nordbahn", erst seit dieser Zeit taucht der Ortsname in dieser Schreibweise auf topographischen Karten im Kartenbild auf, anfangs mit typographischen Unsicherheiten (z.B.: Glienicke/ Nordbahn). Noch 1992 publizierte das Landesvermessungsamt Brandenburg topographische Karten M 1:100000 (Regionalkarte Land Brandenburg) mit der alten Ortsbezeichnung "Glienicke". Außerdem wurde mit Beschluss der Gemeindevertretung am 22.4.1992 und Wirkung zum 1.5.1992 ein Teil der 1946 umbenannten Straßen erneut umbenannt, aber nur teilweise rückbenannt. Ab 1992 hieß die Leninstraße wieder Hauptstraße, die Ernst-Thälmann-Straße wurde aber nicht wieder zur Prinz-Friedrich-Karl-Straße sondern zur Märkischen Allee, usw. ...

Die erste Auflage der neuen topographischen Karte im Maßstab 1:10000 mit Glienicke/Nordbahn erschien 1995, Blattbezeichnung "3345 - SO Berlin-Frohnau" (Umfassende Aktualisierung 1991 - Einzelne Ergänzungen 1993), kostenfreier Download als PDF-Datei unter https://data.geobasis-bb.de/geobasis/karten/topographische-karten/tk10/historisch/ (Datei: tk10_3345-so_1995.pdf). Hier folgt ein Ausschnitt mit der westlichen Glienicker Ortslage. Das neue Wohngebiet auf dem "Glienicker Feld" war zu dieser Zeit noch in der Entwurfsplanung (siehe dazu die Zeichnung unten). Ein weiteres großes Bauvorhaben, die "Glienicker Spitze" zwischen Schönfließer Straße und Oranienburger Chaussee, war 1995 in Vorbereitung auf einer Fläche, die bis dahin überwiegend durch Freizeitgärten mit Lauben geprägt war.



Zu den ersten außerhalb Brandenburgs publizierten amtlichen Karten mit der Ortsbezeichnung Glienicke/Nordbahn im Kartenbild gehörte die Übersichtskarte Berlin von 1995 im Maßstab 1:50000, herausgegeben und verlegt von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen des Landes Berlin, hier ein Ausschnitt mit der Glienicker Ortslage (Karte im eigenen Bestand):



Die aktuellen topographischen Karten im Maßstab 1:10000 kann man kostenlos als PDF-Datei beziehen auf der Website des LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg) unter https://data.geobasis-bb.de/geobasis/daten/dtk/dtk10/pdf/ ‒ Dateibezeichnung DTK10_3345-SO.pdf (westliche Ortslage) und DTK10_3346-SW.pdf (östliche Ortslage), verfügbar auch in anderen Maßstäben. Leider ist Glienicke durch den Blattschnitt in allen Maßstäben immer in zwei Teile geteilt. In der grafischen Darstellung (Ausgabe 2022, Grundaktualität 25.7.2019) sieht das Ortszentrum wie folgt aus (verkleinerter Bildausschnitt):


  

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg). Der ursprüngliche Ortsname für das Dorf und seine späteren Abwandlungen sind nach übereinstimmender Meinung der Sprachforscher slawischen Ursprungs: Glyneck - Glinickow - Glinkow - Glinick - Glineko - Glynicke - Glinicke - Glienecke - Glienike - usw. Im Slawischen (Altpolabischen) und auch noch im heutigen Polnischen bedeutet das Wort "glina" Lehm (auch: Ton, Mergel), in Verbindung mit "-eck" oder "-icke" oder "-kow" demnach ein "Ort, an dem Lehm vorkommt", Glinik, Glinky, ein "Lehmeck" / "lehmiges Gebiet" / "lehmiger Winkel". Siehe dazu unter anderem: Brandenburgisches Namenbuch, Seite 145.
Im wendischen Sprachgebiet der Niederlausitz findet man: Glina = der Lehm, Gliny (plural) = die Lehmstätten, Lehmfeld (Johann Georg Zwahr: Niederlausitz-wendisch-deutsches Handwörterbuch. Spremberg 1847, Seite 80). Speziell als Flurname: glinik (von glina, Lehm) = das Lehmfeld (Ernst Mucke: Wörterbuch der Nieder-Wendischen Sprache und ihrer Dialekte. Verlag der böhmischen Akademie für Wissenschaften und Kunst, Prag 1928; Band 3, Seite 199).

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Darstellung der geologischen Verhältnisse im Umfeld des Dorfes Glienicke, wie sie um 1875 erkundet wurden und als Beleg für die Namensherkunft dienen können: Geologische Spezialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten: Section Hennigsdorf (entspricht dem Blattschnitt der topographischen Karte 3345), Maßstab 1:25000. Aufgenommen von Gottlieb Berendt (geogn.) und Ernst Laufer (agron.). Topographisch aufgenommen vom Königlichen Preussischen Generalstab 1868, Nachträge bis Ende 1875. Lithographische Anstalt von Leopold Kraatz, Berlin 1875 (© für die Digitalisierung: Leibnitz-Institut für Länderkunde in Leipzig ‒ https://ifl.wissensbank.com ‒ eine hervorragende Website, benutzerfreundlich und gut sortiert, mit vielen Digitalisaten in bester Qualität).

Im Umfeld der Ortslage befinden sich unter der humosen Bodendeckschicht überwiegend Böden, die zur Gruppe der Lehmböden gehören: Lehmiger Sand (LS) und Sandiger Lehm (SL) in einer Mächtigkeit zwischen etwa 0,20 bis 1,40 Metern (Ziffern hinter der Bodenkennzeichnung in Dezimetern), westlich der Oranienburger Chaussee dagegen nur Dünensand, darauf bezieht sich der Name "Sandkrug". Wenn Sie die vollständige Karte mit Planzeichenerklärung sehen wollen, dann klicken Sie hier: (© Leibnitz-Institut für Länderkunde in Leipzig). Wer sich näher mit den geologischen Verhältnissen beschäftigen möchte, findet in den Erläuterungen von 1921 zur zweiten Auflage der Karte detaillierte Angaben, siehe hier (PDF ). Einen Ausschnitt aus der Karte zu diesen Erläuterungen von 1921 zeigt das zweite Bild (Geologische Karte von Preußen und benachbarten Bundesstaaten. Blatt 1764 auf Basis der Preußischen Landesaufnahme 1901, Blatt 3345, geologischer Datenstand 1919, herausgegeben 1921), als JPG-Datei bei der Universitätsbibliothek Potsdam zu finden unter https://digital.ub.uni-potsdam.de/content/titleinfo/79218, leider mit falscher Titelbezeichnung (falsch: Berendt 1938, richtig: Keilhack 1919 / 1921). Das rätselhafte "Laboratorium" ist wieder nur auf dieser zweiten Karte eingetragen.

Auch auf der Karte von 1875 ist die Bahnstrecke der Nordbahn bereits verzeichnet, wohl auch schon fertig gebaut, aber noch nicht in Betrieb. Die Ortslage wird im Zustand von 1868-1875 gezeigt, das Bauernhaus Müller Gartenstraße 17 existiert bereits als Vorgängerbau des heutigen Gebäudes, das Haus Gartenstraße 12 dagegen noch nicht, dieses Grundstück ist erst nach 1875 wohl durch Hofteilung aus dem Hof Müller entstanden (siehe dazu die nächste Seite mit Fotos). Amüsant ist außerdem, dass das "Spandauer Pfort" hier als "Spandower Fort" benannt ist. Die Kartenzeichner des preußischen Generalstabs haben die Welt durch die militärische Brille betrachtet und aus der Pforte = Furt ein Fort gemacht ‒ welches hier nie existiert hat. Das wurde dann von verschiedenen kartographischen Verlagen übernommen und hat für Verwirrung gesorgt.



  

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg). Das kleine Angerdorf Glienicke war seit den 1890er Jahren zunehmend einem starken Siedlungsdruck aus Richtung Berlin durch Freizeitnutzung und Wohnungsbau ausgesetzt, was 1904 und um 1906 zu Parzellierungsplänen durch Überplanung der Flurkarten führte, weitgehend ohne Rücksicht auf die alten Strukturen von Wörden (Gartenstücke hinter den Höfen) und Feldflur, lediglich die vorhandenen Straßen und Wege sowie die zur Bewirtschaftung der Höfe erforderlichen Parzellierungen wurden beibehalten. Außerhalb dieser Flurstücke erfolgte rationale Quartierbildung mit Rasterparzellierung. Die heutigen Liegenschaftskarten (siehe z.B. BrandenburgViewer) bilden das Angerdorf zwar noch ab, das architektonische Ortsbild im Zentrum erinnert jedoch nur noch in Resten an das ehemalige Dorf.

Parzellierungs- und Fluchtlinienplanung um 1906
Die folgende Karte aus dem Archivbestand der Gemeinde zeigt die Überplanung und Parzellierung der Gemarkung um 1906. Unter der neu geplanten Parzellierung sind die alten Flurgrenzen noch teilweise erkennbar, die alten Flurnamen wurden übertragen, so z.B. grün die Woerden hinter den ehemaligen Bauernhöfen oder das Vorder Feld ‒ heute das Wohngebiet "Sonnengarten". Der Bebauungsplan für dieses Wohngebiet wurde deshalb 1995 auch bezeichnet mit "Glienicker Feld". Nach 1906 wurden nicht alle Planbereiche in der dargestellten Form realisiert. Die Planung zeigt jedoch deutlich, dass ein Interesse an der kommerziellen Verwertung der ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht erst nach 1990 entstanden ist sondern bereits hundert Jahre früher. Die entsprechenden Aktivitäten wurden durch Weltwirtschaftskrise, Krieg und DDR-Zeit nur unterbrochen, aber nicht für immer eingestellt. Informationen zum Begriff "Woerden" siehe hier:
Bildquelle: Website der Gemeinde Glienicke/Nordbahn (www.glienicke.eu), Auszug aus dem digitalisierten historischen Karteblatt 3 im Maßstab 1:2500. Die wertvolle Kartensammlung besteht aus 5 Blättern und ist den älteren Glienickern unter der Bezeichnung "Bibel" oder "Glienicker Bibel" bekannt, gemeinfrei, für die Digitalisierung als PDF: © Gemeinde Glienicke/Nordbahn, zu finden direkt hier: . Die als PDF durch die Gemeinde bereitgestellte "Historische Karte 03" wurde für die Darstellung des Bildausschnitts hier auf dieser Webseite in JPG transformiert und in diesem Format zur Verbesserung der Lesbarkeit digital bearbeitet (Farboptimierung, Kontrast, Bildschärfe). Klicken Sie auf dieses Bild, dann sehen Sie das vollständige Kartenblatt; wenn Sie dann nochmals klicken, sehen Sie es in hoher Auflösung.




Bei den Zeichnungen der "Glienicker Bibel" handelt es sich um eine Mischung aus Karte (Bestandskartierung) und Plan (projektierte Entwicklung). Die Karte wurde offensichtlich noch über mehrere Jahre als Arbeitsblatt verwendet zur Dokumentation der weiteren baulichen Entwicklung. Das 1911 errichtete Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 70 scheint bereits eingetragen (der Grundriss passt jedenfalls in etwa zum heutigen Bestand). Die auf der "Historischen Karte 01" (Glienicke Nordwest) eingetragene Bebauung Hattwichstraße 25 ist z.B. nach Auskunft des Eigentümers 1908 entstanden und ebenfalls bis heute erhalten. Die plangrafischen Darstellungen enthalten folgende Angaben:
- Baubestand (rot) mit Hausnummern, incl. Fortschreibung der baulichen Entwicklung (bis wann, ist unklar)
- Flurstücke mit (geplanten) Hausnummern und Flurstücksnummern, darunter diverse nachträgliche Korrekturen und Änderungen
- durch Grundstücksteilungen usw.
- bestehende und geplante Straßen mit Bemessung (Regelbreite bei Neuplanung = 15,0 m), Straßennamen, Straßennummern
- straßenbegleitende Baufluchtlinien im Regelabstand von 4,0 m zur Straßengrenze (Sicherung einer einheitlichen Vorgartenzone),
- in einigen Gebieten auch nur 2,5 m, so z.B. im nordwestlichen Gemeindegebiet
- Markierung existierender Straßen: rosa = gepflastert oder für Pflasterung geplant, gelb = nicht ausgebaut (ohne festen Belag)
- Straßen ohne Farbmarkierung waren offenbar zum Zeitpunkt der Planerstellung geplant, aber noch nicht realisiert
- rote Linien auf Straßen: geplanter Leitungsverlauf (Gas / Elektro / Trinkwasser ?); im Kreiskalender Niederbarnim von 1928 wird
- mitgeteilt, dass Glienicke bereits über unterirdisch verlegte Gas- und Elektrizitätsnetze verfügt und eine Wasserleitungsanlage
- im Entstehen ist
- historische Flurbezeichnungen grün (Woerden, Vorder Feld, Mittel Feld, Kirchen Acker, Aas-Kute)

Die Gemeinde hatte diesen Parzellierungsplan somit gleichzeitig als Fluchtlinienplan konzipiert, als solchen jedoch formell nie beschlossen, im Gegensatz zum benachbarten Frohnau (siehe Literaturangabe unten). Fluchtlinienpläne waren die Vorläufer der heutigen Bebauungspläne gemäß Baugesetzbuch (BauGB), Rechtsgrundlage war das "Preußische Fluchtliniengesetz" von 1875 (siehe unten) mit den ergänzenden "Vorschriften für die Aufstellung von Fluchtlinien- und Bebauungsplänen" von 1876 zur Ausgestaltung der Plandokumente. Im Gesetz sprach man bei einzelnen Straßenzügen von Fluchtlinienplan, bei größeren Gebieten mit mehreren Straßenzügen von Bebauungsplan (begrifflich nicht ganz konsequent, weil inhaltlich identisch). In diesem Sinne handelt es sich bei der Glienicker Planung um den Entwurf eines Bebauungsplans, der jedoch in seiner zeichnerischen Ausführung noch nicht den Vorschriften von 1876 entsprach. Die neue Bebauung durfte nur innerhalb der durch Fluchtlinien abgegrenzten Bereiche entwickelt werden, im Gegensatz zur vorher (historisch) üblichen Baupraxis, bei der die Wohngebäude meist direkt an der straßenseitigen Grundstücksgrenze errichtet wurden. Aus den damaligen Fluchtlinien sind die heutigen Baugrenzen gemäß § 9 Abs.1 Nr.2 BauGB entstanden.

Bei der förmlichen Ausarbeitung der Planzeichnungen für Fluchtlinienpläne mussten nach den plangrafischen Vorschriften von 1876 die Flächen zwischen Straßengrenze und Baufluchtlinie wie auch andere von Bebauung freizuhaltende Flächen grün eingefärbt werden, ein deutlicher Hinweis auf eine zu begrünende Vorgartenzone. Die Straßenbegrenzungslinie wurde dann auch ausdrücklich als "Vorgartenflucht" oder "Straßenfluchtlinie" bezeichnet, im Gegensatz zur "Bauflucht" oder "Baufluchtlinie" für die Gebäude. Als Anschauungsbeispiel dient hier der folgende Ausschnitt aus dem "förmlich festgestellten" und damit rechtswirksamen "Fluchtlinien-Plan von der Dorfstraße im Gemeindebezirk Heiligensee a. Havel, Kreis Niederbarnim" von 1912, einem strukturell mit Glienicke vergleichbaren Angerdorf, publiziert vom Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, Fachbereich Vermessung (das PDF-Dokument dazu siehe direkt hier: ). Zum Vergleich findet man an gleicher Stelle auch ein PDF-Dokument zum Bebauungsplan (= Fluchtlinienplan) von 1908 für das heutige Berlin-Frohnau, damals noch Provinz Brandenburg: "Übersichtsplan zum Bebauungs-Plan der Gartenstadt Frohnau, Gemarkung Stolpe, Kreis Niederbarnim" (siehe direkt hier: ).



In Glienicke wurde während der DDR-Zeit bei Baugenehmigungen für den Eigenheimbau weiterhin die "4-Meter-Regelung" zur Vorgartenzone beachtet, durch das örtliche "Bauaktiv" im Auftrag von Gemeindevertretung und Gemeinderat geprüft und durch die Bauaufsicht im Kreis Oranienburg als örtliche Vorgabe respektiert. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 hat sich der Bauausschuss der Gemeindevertretung darauf verständigt, diese Regelung im Grundsatz beizubehalten, vorerst nur intern und informell, bei Hauptstraßen eher 5 Meter, später teilweise auch formell durch Festsetzungen in Bebauungsplänen, unter Berücksichtigung der jeweiligen Bestandssituation mit 4 oder 5 Metern.

Literatur:
R. Friedrichs: Das Gesetz, betreffend die Anlegung und Veränderung von Straßen und Plätzen in Städten und ländlichen Ortschaften vom 2. Juli 1875. Verlag von J. Guttentag (D. Collin), Berlin und Leipzig 1882 (digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin / Preußischer Kulturbesitz unter https://digital.staatsbibliothek-berlin.de). Ein Kommentar zum Gesetz; enthält neben dem Gesetzestext eine Einleitung, die "Vorschriften für die Aufstellung von Fluchtlinien- und Bebauungsplänen" vom 28. Mai 1876 sowie die "Orts-Statuten für Berlin" von 1875/1877.
Preußisches Fluchtliniengesetz (Straßen- und Baufluchtengesetz) 1875: Gesetz, betreffend die Anlegung und Veränderung von Straßen und Plätzen in Städten und ländlichen Ortschaften vom 2. Juli 1875. Eine Transkription findet man bei den Berliner Vermessungsämtern: https://www.berlin.de/vermessungsaemter/ ‒ dort unter > Rechtsgrundlagen (siehe direkt hier: ). Dieses Gesetz war zusammen mit den ergänzenden Vorschriften von 1876 Ursprung und Grundlage für die moderne Bebauungsplanung gemäß BauGB. Im alten Bundesgebiet incl. Westberlin sind Fluchtlinienpläne teilweise noch heute als "einfache Bebauungspläne" in Kraft, gesichert durch Überleitungsvorschriften im Bundesbaugesetz 1960 (§ 173 Abs.3) und nachfolgende Gesetze, zuletzt § 30 Abs.2 BauGB. In der DDR gab es keine vergleichbare Gesetzgebung.
Carsten Benke: Planungen für die Gartenstadt Frohnau 1907-1930. Städtebau- und Gestaltungswettbewerbe in der Frühzeit Frohnaus. Herausgegeben im Eigenverlag durch den Bürgerverein Frohnau e.V., Berlin 2023. Dort kann man auch die ursprünglichen, aber nicht mehr realisierten Planungen im Gebiet der "Bieselheide" nördlich von Glienicke sehen.
 


 

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), das große städtebauliche Entwicklungskonzept von 1995 für das zentrale und damals noch weitgehend unbebaute Gemeindegebiet nordöstlich des Dorfangers mit der historischen Flurbezeichnung "Vorder Feld" (siehe Parzellierungs- und Fluchtlinienplan von 1906 oben); ganz unten links sieht man den Dorfanger. Das Gebiet wurde durch ein langwieriges Bebauungsplanverfahren (B-Plan) der Gemeinde Glienicke im Wesentlichen für einen Großinvestor entwickelt. Gezeigt wird hier der zur Bürger- und Behördenbeteiligung vorgelegte Gestaltungsvorschlag zum Entwurf des B-Plans vom Juli 1995 mit der Planbezeichnung B-Plan Nr.1 "Glienicker Feld", also der noch nicht rechtskräftige Plan. Planverfasser im Auftrag der Gemeinde war die Planungsgruppe 4 / P4 Berlin (Peter Dittmer und Paul M. Lösse, Dipl.-Ing. Architekten und Stadtplaner SRL) in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Martin Seebauer, Karl Wefers und Partner, Freie Landschaftsarchitekten BDLA, beide Büros aus Berlin.

Dieser Bebauungsplanentwurf wurde schon wenige Monate nach dem Satzungsbeschluss 1996 erstmalig 1997 geändert, inzwischen ist das Gebiet nach insgesamt 12 Änderungsverfahren mit teils erheblichen Auswirkungen vollständig bebaut, die städtebauliche Entwicklung ist abgeschlossen. Die Unterlagen zum B-Plan und den Änderungsverfahren findet man auf der Website der Gemeinde unter www.glienicke.eu/bauen-wirtschaft/plaene-und-konzepte/bebauungsplaene/. Auch die folgende Planzeichnung ist somit inzwischen nur noch ein historisches Dokument zur Planungsgeschichte und Siedlungsentwicklung in Glienicke/Nordbahn, als solches jedoch sehr interessant, es dokumentiert die Zielvorstellungen der politischen Mehrheit in der Gemeindevertretung nach der deutschen Wiedervereinigung. Wenn Sie auf die Abbildung klicken, dann sehen Sie die vollständige Planzeichnung mit Schriftfeld in höherer Auflösung (© Gemeinde Glienicke/Nordbahn / P4 Berlin). Den dazu gehörenden Festsetzungsplan sehen Sie hier: , den Grünordnungsplan hier: (beide Pläne: © Gemeinde Glienicke/Nordbahn / jeweilige Planungsbüros). Im nächsten Abschnitt finden Sie passend dazu das Luftbild mit dem Zustand von 1989 vor Planungsbeginn (auch durch Anklicken zu vergrößern). Die erste Änderungsplanung von 1997 zum Bebauungsplan sehen Sie hier: (© Gemeinde Glienicke/Nordbahn / P4 Berlin), der südöstliche Teil des B-Plangebietes wurde dabei aufgehoben, dieser Teil fiel wieder zurück in den Zustand gemäß § 34 BauGB ‒ mit welchen Folgen, kann man heute sehen. Die weiteren Unterlagen dazu und zum Fortgang des Verfahrens findet man auf der Website der Gemeinde.

Mit dieser Bebauungsplanung wurden 1995 die städtebaulichen Entwicklungsziele aus der Zeit kurz nach 1900 wieder aufgenommen und gleichzeitig abgeschlossen, wenn auch in vollständig anderer Form, so doch im Grundsatz mit dem unveränderten Ziel, auch die letzte noch verbliebene Agrarfläche des ehemaligen Dorfes einer weitgehend kommerzialisierten baulichen Nutzung zuzuführen. Der Planungsprozess war von teils heftigen bürgerschaftlichen und parteipolitischen Diskussionen begleitet, viele Einwohner hatten sich nach 1990 eine andere Entwicklung für Glienicke vorgestellt. Das Geschäft mit den Investoren war letztlich dennoch nicht zum Nachteil der Gemeinde, die finanziellen und materiellen Ausgleichsleistungen der Investoren für Glienicke waren angemessen.

Für das Plangebiet in der hier gezeigten Form galten folgende städtebaulichen Kennzahlen (entnommen dem Begründungstext zum B-Planentwurf, Juli 1995, Seiten 108-109): Fläche des Plangebietes = 50,9 ha, davon Wohngebiete = 19,4 ha und Mischgebiete = 5,5 ha für zusammen (überschlägig) 1.600 - 1.700 neue Wohneinheiten (WE), damit für etwa 3.600 - 3.900 Einwohner (bei Zugrundelegung von 2,3 Einwohnern je WE entsprechend der damaligen landesplanerischen Statistik).


 

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), das zentrale Gemeindegebiet um den historischen Dorfkern im Zustand am 25.4.1989 um 15.50 Uhr, links sehr deutlich der Grenzstreifen zwischen Westberlin und Glienicke mit der "Berliner Mauer" als Staatsgrenze der DDR, zum Aufnahmezeitpunkt immer noch militärisch aktiv gesichert. Das Foto ist außerordentlich interessant, weil es sich um das letzte Luftbild von Glienicke aus der DDR-Zeit handelt. Nur wenige Monate später fiel die Mauer.

Das Bild stammt aus einer Serie von 776 Luftaufnahmen in hoher Auflösung, die 1989 im Auftrag des Senats von Westberlin durch die Firma Hansa Luftbild AG als Senkrechtaufnahmen (Orthofotos) für das gesamte Westberliner Stadtgebiet einschließlich DDR-Randbereiche erstellt wurde. Die Luftbilder können im Internet über das Geoportal Berlin und dort über den Geodatenkatalog FIS Broker eingesehen und heruntergeladen werden, sie stehen kostenlos für jede weitere Nutzung zur Verfügung unter der "Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0" (DL-DE->BY-2.0) ‒ alle weiteren Angaben finden Sie hier:
https://daten.berlin.de/datensaetze/luftbilder-1989-ma%C3%9Fstab-110-000-wfs

Da die Nutzung dieser Website des Landes Berlin höchst kompliziert ist, werden alle 776 Luftbilder unter Beachtung der Open-Data-Nutzungsbedingungen auf der Website der Digitalen Luftfahrt Bibliothek kostenlos in voller Auflösung und leicht handhabbar zur Verfügung gestellt ‒ vielen Dank für diesen Service von hier aus (!). Die Luftbilder können weiterverbreitet und weiterverwendet werden, müssen jedoch für den Quellen- und Urhebernachweis die oben genannten Bestimmungen der Datenlizenz befolgen, weitere Angaben sowie ausführliche Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der Luftbilder siehe hier:
https://www.luftfahrt-bibliothek.de/bildarchiv-berlin-luftaufnahmen-brd-ddr-grenze-luftbilder.htm
Von dieser Website stammt der folgende Bildausschnitt, er wurde leicht bearbeitet (Kontrast, Bildschärfe). Wenn Sie auf das Bild klicken, sehen Sie einen wesentlich größeren Ausschnitt aus dem Gemeindegebiet von Glienicke/Nordbahn, klicken Sie dann noch einmal zur Vergrößerung auf diese JPG-Datei. Im Bild erscheint dann neben der zentralen Ortslage incl. "Glienicker Feld" auch der gesamte nordwestliche Siedlungsbereich (Glienicke-West) mit der angrenzenden Stasi-Kaserne auf Schönfließer Gemarkung (MfS-Objekt für Wachregiment) sowie der nordöstliche Glienicker Bereich bis hin zur Kindelfließsiedlung, besonders in dieser Gegend noch mit vielen Straßen im unveränderten Zustand seit der Parzellierung, gut sichtbar ohne Ausbau und nur als Sandwege befahrbar.





Die letzten beiden Luftbilder zeigen den aktuellen Zustand des Gebietes am 22.4.2020, es handelt sich um digitale Orthofotos der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), im Internet zur Verfügung gestellt ohne Zugriffsbeschränkungen über den BrandenburgViewer unter der "Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0" (DL-DE->BY-2.0), siehe hier: https://bb-viewer.geobasis-bb.de
Zum besseren Vergleich mit dem historischen Foto wird die aktuelle Aufnahme zuerst in der Schwarz-Weiß-Fassung gezeigt, diese und die Farbfassung sind zeitidentische Fotos.

 

 


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