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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in Brandenburg, Niedersachsen
und Westfalen

 

Stockphoto-Galerie Nr.1a  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Architektur und Baukultur im ländlichen Raum

Dorf, Bauernhaus, Bauernhof, Wirtschaftsgebäude, Nebengebäude, Außenanlagen, Dorflandschaft

Bildarchiv Bauernhaus und Bauernhof, historische Gebäude und Architekturdetails

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Lehde (Ortsteil von Lübbenau/Spreewald, Landkreis Oberspreewald-Lausitz; Brandenburg), traufseitig erschlossenes historisches Blockhaus mit Giebelgebinde ("Giebelumgebinde") zu einem Spreewälder Bauernhof, heute im Spreewald-Museum Lehde (Freilichtmuseum, Freilandmuseum), 1977 aus Suschow hierher umgesetzt / transloziert; Altenteilerhaus (Auszugshaus, Altenteil) wohl um 1800-1830 (Einordnung nach Roggan, siehe unten, dort Seite 50) in Blockbau-Fachwerk-Mischbauweise, hinterer Hausteil in Fachwerkbauweise, der vordere diagonal verbretterte Giebel über der Blockstube ruht auf einer "Umgebinde"-Konstruktion, einem Giebelgebinde (siehe unten) mit gezapften Holzverbindungen; Blockwände aus gebeilten Halbhölzern, Fugen mit Lehmverstrich (Gemisch aus Lehm und Stroh-Häcksel); Satteldach mit Reetdeckung / Schilfrohrdeckung, Ortgang-Sicherung durch Windbretter; im Haus kann man eine "schwarze Küche" mit Fachwerk-Rauchschlot besichtigen; Aufnahmedatum: 9.8.2011

Giebelgebinde / "Giebelumgebinde": Im Gegensatz zum weit verbreiteten dreidimensionalen Umgebinde, einem räumlichen Tragwerk, handelt es sich bei dem eher seltenen Giebelgebinde nur um ein zweidimensionales Tragwerk, bei kraftschlüssiger Ausführung aus Sicht des Statikers also um eine Scheibe, im hier vorliegenden Fall um ein Giebelgebinde mit drei Jochen. Auch dieses Tragsystem besteht wie das Umgebinde aus Ständern, Spannriegeln und Rähm, Aussteifung der Spannriegel durch Knaggen oder kurze Kopfstreben / Kopfbänder. Umgangssprachlich und häufig auch von Fachleuten wird diese Konstruktion deshalb ebenfalls als Umgebinde, zur Unterscheidung von der Normalvariante aber als "Giebelumgebinde" bezeichnet. Es umbindet die Blockstube jedoch nicht dreiseitig sondern steht nur einseitig vor dem Giebel, die Bezeichnung Umgebinde trifft die Sache somit nicht genau. Daneben wurden in den Umgebinde-Blockbau-Regionen noch diverse konstruktive Mischformen gebaut - siehe hierzu sehr ausführlich Alfred Roggan. Weitere Hinweise zum Begriff "Umgebinde" siehe hier:

Literatur:
Alfred Roggan: Die Blockhausformen des Burger Spreewalds zwischen 1750 und 1850 - Ihre Typik und ihre Sonderformen. Enthalten in: Brandenburgische Denkmalpflege 2009 Heft 2, ab Seite 25, Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin. Dieses Heft enthält mehrere Aufsätze zur ländlichen / dörflichen Architektur in Brandenburg - sehr empfehlenswert.
Alfred Roggan: Die Blockbaupraxis der Niederlausitz im ausgehenden 18. und im 19.Jahrhundert. Eine vergleichende Darstellung für die historischen Kreise Cottbus und Sorau. Enthalten in: Brandenburgische Denkmalpflege 2018 Heft 2, Seite 15, Geymüller Verlag für Architektur, Aachen / Berlin.
Lotar Balke: Bauen und Wohnen in Heide und Spreewald. Vom Wandel Lausitzer Volksarchitektur im 20.Jahrhundert. Schriften des Sorbischen Instituts. Domowina-Verlag Bautzen 1994
Christel Lehmann-Enders: Freilichtmuseum Lehde. Enthalten in: Die Mark Brandenburg, Heft 45, Seite 10; Marika Großer Verlag, Berlin 2002; sowie: Hans-Jürgen Rach: Blockbau in der Mark. Ebenda, Seite 2
Burger und Lübbenauer Spreewald. Ergebnisse der landeskundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Burg und Lübbenau. Autorengruppe unter Luise Grundmann und Heinz-Dieter Krausch. Reihe "Werte der deutschen Heimat", Band 55, zweite Auflage, Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar 1994. Auf Seite 114 findet sich der Hinweis, dass der im Auszugshaus aus Suschow über der "schwarzen Küche" eingebaute Fachwerkschornstein aus einem anderen Haus aus Straupitz stammt (gemeint ist sicher der auf den massiven Küchenwänden aufsitzende Mantelschornstein / Rauchschlot).
Freilichtmuseen. Thema der Ausgabe in der Fachzeitschrift "Restaurator im Handwerk", Hefte 1/2020 und 2/2020; mit einem Überblick über deutsche Freilichtmuseen in Kurzportraits, regionale Schwerpunkte, Berichte zu Anliegen und Arbeitsweise, usw.






 

Lehde (Ortsteil von Lübbenau/Spreewald, Landkreis Oberspreewald-Lausitz; Brandenburg), quer / traufseitig erschlossenes Fachwerk-Wohnhaus zu einem historischen Spreewälder Bauernhof im Freilichtmuseum / Freilandmuseum Spreewald-Museum Lehde, aus Kittlitz hierher umgesetzt / transloziert; Doppelstubenhaus wohl um 1800, zweifach verriegeltes Sichtfachwerk mit Lehmstaken-Ausfachung und Lehmverstrich; Satteldach mit Reetdeckung / Schilfrohrdeckung, auf dem First ein aufgelegter / aufgesetzter Dachreiter für Storchennest; im Hintergrund das rückseitig an den Hausgiebel angebaute zweistöckige Stallgebäude mit Oberlaube (ursprünglich von einem anderen Hof); kleines Taubenhaus auf Holzpfahl in der Mitte des Bauernhofes; Aufnahmedatum: 9.8.2011



 

Lentzke (Gemeinde Fehrbellin im Ländchen Bellin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin; Brandenburg), Dorfstraße; Großbauernhaus von 1896, geplant und errichtet als Gutsverwalterhaus, jedoch bezogen und bewohnt von einem Großbauern; prunkvolles Wohnhaus von 7 Achsen mit symmetrisch gegliederter Putz-Stuck-Fassade des Historismus in aufwendiger Gestaltung; hoher Kellersockel, Mittelrisalit mit Zwerchgiebel und Freitreppe, zurückgesetzter Eingang mit Säulen (eingezogene Säuleneingangslaube), beidseitig außen risalitartig vortretende Fassadenteile mit Putznutung (Putzquaderung) und dreiteiligen (sechsflügeligen) "Salonfenstern" zwischen kannelierten Pilastern, segmentbogenförmige Fensterverdachungen, alle Straßenfenster mit Rollläden ausgestattet, die Salonfenster erscheinen dabei samt Pilaster, Gebälk und Verdachung als "Ädikulafenster"; hoher Drempel ohne Drempelfenster, Traufgesims auf Konsolen über Stuckfries, Satteldach mit bauzeittypischer Schieferdeckung als Rechteck-Doppeldeckung (englische Deckung); Baudenkmal; Aufnahmedatum: 4.10.2014

Eingangslaube: Die repräsentative Eingangsgestaltung mit einer eingezogenen (nicht vorgesetzten) Eingangslaube mit eingestellten Säulen (Eingangsloggia, Säuleneingang) war in der Zeit des Historismus etwa zwischen 1860 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges besonders im norddeutschen Raum (Niedersachsen) sehr weit verbreitet. Diese Mode ist offenbar aus der Vorliebe der Zeit für Renaissance-Formen entstanden. Als Beispiel siehe ein niedersächsisches Großbauernhaus in Rade sowie Gebäude im Alten Land.

Literatur: Denkmaltopographie BRD - Denkmale in Brandenburg. Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Teil 2: Gemeinde Fehrbellin, Amt Lindow (Mark) und Stadt Rheinsberg. Von Ulrike Schwarz, Matthias Metzler und anderen. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2003; S.310-312









 

Lentzke (Gemeinde Fehrbellin im Ländchen Bellin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin; Brandenburg), Dorfstraße; Stallgebäude mit Schaugiebel um 1880-1900 zu einem Bauernhof; Sichtziegelbau mit aufwendig gestaltetem Straßengiebel, Flächenmauerwerk im Kreuzverband, Ornamente nur aus normalen Mauerziegeln und Biberschwanz-Dachziegeln erstellt, es wurden keine Sonderformate oder Formziegel verwendet; durchbrochenes Stufenkranzgesims am Ortgang, stilisierte Krone aus Biberschwänzen, zentrales Ornament (Rhombus / Raute) aus kantenbearbeiteten Mauerziegeln in Kombination mit Biberschwanz-Kopfseiten, zwei spitzbogige Blendfenster / Fensterblenden; Giebelanker (Telleranker) aus Gusseisen; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 4.10.2014

Literatur:
Denkmaltopographie BRD - Denkmale in Brandenburg. Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Teil 2: Gemeinde Fehrbellin, Amt Lindow (Mark) und Stadt Rheinsberg. Von Ulrike Schwarz, Matthias Metzler und anderen. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2003; S.309
Konrad Jörg Müller: Ziegelarchitektur in Brandenburg. Steinreiche Dörfer. Eine Bestandsaufnahme mit 731 Farbabbildungen. Brandenburgisches Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz, Potsdam 2009; S.100



 

Lerchenhausen (südliche Wildeshauser Geest; Niedersachsen); Bauernhaus von 1884, Niederdeutsches Hallenhaus, Längsdielenhaus, ursprünglich Wohn-Stall-Haus (Wohnstallhaus, korrekt eigentlich Wohn-Stall-Speicher-Haus); Sichtziegelbau der Gründerzeit mit Steilgiebel und Haustafel über dem Dielentor; neue Einflügel-Fenster in Anlehnung an traditionelle Fenstergliederung; Normalziegel für Friese und Schmuckformen teils mit Farbbeschichtung hervorgehoben; Dachdeckung Doppelmuldenfalzziegel, Ortgangziegel als Sonderformen von der Stirnseite am Ortbrett verschraubt; Aufnahmedatum: 1.10.2007





 

Lerchenhausen (südliche Wildeshauser Geest; Niedersachsen); Bauernhaus um 1880, Niederdeutsches Hallenhaus mit sehr steil geneigtem Dach, Längsdielenhaus, ursprünglich Wohn-Stall-Haus (Wohnstallhaus, korrekt eigentlich Wohn-Stall-Speicher-Haus); Sichtziegelbau der Gründerzeit mit Steilgiebel, Windbretter (Windfeder, Ortbretter) mit Pferdeköpfen als Giebelzier; Dielentor mit Oberlicht; alte, offenbar ursprüngliche Metallsprossen-Rundbogenfenster; Dachdeckung Doppelmuldenfalzziegel; Aufnahmedatum: 1.10.2007




 

Liebenberg (Löwenberger Land, ehemals Löwenbergscher Kreis; Brandenburg), Schloss und Gut Liebenberg, Inspektorenhaus von 1698 nach Totalsanierung; Mischbauweise aus Feldstein-Ziegel-Mauerwerk und zweistöckigem Fachwerk (teils Ziegel-, teils Strohlehm-Ausfachung); Kreuzstockfenster mit Klappläden (Brettklappen, Brettladen) als Nachbauten nach historischem Vorbild in unterschiedlicher Bauweise (mit echtem Kreuzstock oder durchlaufendem Pfosten oder durchlaufendem Querholz); ursprünglich Reetdeckung, jetzt neue Biberschwanz-Kronendeckung; das Gebäude hat vielfältige Nutzungen erlebt, so als Wirtschaftsgebäude, Speicher, Wohnung (unter anderem für Inspektoren des Gutes), Arbeitsraum, Stall, Remise, Poststation, usw.; gilt als ältester noch erhaltener Fachwerkbau der Region; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 25.8.2007





 

Lieme (jetzt Stadtteil von Lemgo, Kreis Lippe; Region Ostwestfalen-Lippe), Bielefelder Straße; saniertes niederdeutsches Bauernhaus von 1726, datiert über dem hofseitigen Dielentor, nach Auskunft der Eigentümerin errichtet als Leibzucht (Altenteil); ursprünglich Wohn-Stall-Speicherhaus / Wohnwirtschaftsgebäude, jetzt als reines Wohnhaus genutzt; westfälisches Querdielenhaus als Fachwerkbau, linker Hausteil in Stockwerkbauweise, rechter Teil (früher Stallteil) in Geschossbauweise (Langständerbauweise), dieser jetzt umgebaut zu giebelseitig erschlossenem Wohnraum; zweistöckiger (links) bzw. zweigeschossiger (rechts) Vierständerbau / Vierständerhaus (Beurteilung nach dem äußeren Anschein) mit weiß getünchter Ausfachung, je Geschoss / Stockwerk einfach verriegelt, offenbar alles in die Ständer eingehälste Balken (soweit von außen erkennbar), krumme Langstreben (lange Fußstreben, Krümmlinge), auf der Stockschwelle eine kleine fünfblättrige Lippische Rose; das große Dielen-Einfahrtstor zwischen Dielenständern (Torgebinde) befindet sich auf der Hofseite, das straßenseitige kleine Tor war das Ausfahrtstor nur für die entladenen Wagen, die Breite der Diele entspricht den drei Fenstern über dem Tor, in den oberen Dielenteil sind jetzt Wohnräume eingebaut, das als Haustür genutzte kleine Dielentor ist neu; neue Sprossen-Fenster in traditioneller Gliederung; auf Stichbalkenlage gering vorkragender und einmal etwa auf Kehlbalkenhöhe (?) gestufter Steilgiebel senkrecht verbrettert (Brettergiebel, stumpf gestoßener Bretterbeschlag ohne Deckleisten); Satteldach mit neuer Hohlpfannen-Dachdeckung; der Hof wird von den Eigentümern bis heute als landwirtschaftlicher Betrieb geführt; Aufnahmedatum: 17.5.2010





 

Lindow (Fläming; Brandenburg), Bauernhäuser, teils mit angebautem Torhaus, Ziegelfassaden; Aufnahmedatum: 7.6.2007


 

Lindow (Fläming; Brandenburg), Dorfstraße, Bauernhaus zu einem großen Vierseithof mit angebautem Doppeltorhaus und Altenteilerhaus; eine Toreinfahrt inzwischen massiv geschlossen; Ziegelfassade, neue Flachpfannen-Dachdeckung; Aufnahmedatum: 7.6.2007

 

 


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