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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in Niedersachsen

 

Stockphoto-Galerie Nr.1a  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Architektur und Baukultur im ländlichen Raum

Dorf, Bauernhaus, Bauernhof, Wirtschaftsgebäude, Nebengebäude, Außenanlagen, Dorflandschaft

Bildarchiv Bauernhaus und Bauernhof, historische Gebäude und Architekturdetails

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Vehs (Ortsteil von Badbergen, Artland; Niedersachsen), Hof Thumann; Artländer Bauernhaus von 1718, Niederdeutsches Hallenhaus, Flettdielenhaus, Wohnstallhaus (eigentlich Wohn-Stall-Scheunen-Haus); Fachwerkbau / Fachwerkhaus als Zweiständerbau / Zweiständerhaus mit zwei Kübbungen (Abseiten) und Ziegelausfachung in Ziermauerung / Ziersetzung, dreifach vorkragender Giebel auf profilierten Knaggen ("Artländer Giebel" mit Scheinstockwerken; Knaggen-Giebel, Konsol-Giebel), die oberen Teile verbrettert mit Zierleisten, die Diagonalverleistung der Giebelspitze wird "Rautenkipp" genannt; weiße Ortbretter (Windbretter, Windfedern), Pferdeköpfe als Giebelzier, neue Flachpfannen-Dachdeckung; zurückgesetztes Dielentor mit Vorschauer, Stalltüren im Vorschauer, giebelseitig kleine Stallfenster und Kübbungstüren; diverse Sinnsprüche und Hausinschriften auf Giebelbalken (Stockschwelle, Saumschwelle), ausgerundetem Torbalken und Winkelhölzern (Knaggen) unter dem Torbalken;das Hallenhaus wird bis heute als Bestandteil eines landwirtschaftlichen Betriebes bewirtschaftet; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 30.9.2007

Literatur: Zur Bau-, Wirtschafts- und Sozialstruktur des Artlandes im 18. und 19.Jahrhundert. Materialien zur Volkskultur nordwestliches Niedersachsen, Heft 1; Autorengruppe, Hrsg. Helmut Ottenjann, Museumsdorf Cloppenburg 1992

Das Artland ist eine aus hauskundlicher und architekturgeschichtlicher Sicht außerordentlich interessante Kulturlandschaft südlich von Quakenbrück, geprägt durch fruchtbare Böden und ungewöhnlich reiche Bauern, die sich durch ausgefallene Haus- und Hofarchitekturen gegenseitig zu übertrumpfen suchten. Die eng begrenzte Landschaft im nördlichen Osnabrücker Land wird schon seit Anfang des 14.Jahrhunderts als Artland = Kulturland = das unter den Pflug und damit in Kultur genommene Land bezeichnet, sie entwickelte sich seit dem 17.Jahrhundert zu einer selbstbewussten protestantischen Insel im ansonsten katholischen Umfeld. Die hier entstandenen und zum größten Teil gut erhaltenen niederdeutschen Fachwerk-Hallenhäuser gehören zu den Höhepunkten der Bauernhausarchitektur in Deutschland; um 1980 waren noch mehr als 1.000 Höfe der ehemaligen bäuerlichen Oberschicht erhalten. Der offenkundig allein der Prunksucht geschuldete immense Holzverbrauch der seit Beginn des 18.Jahrhunderts in Mode gekommenen Artländer Knaggen-Giebel sollte mehrfach durch obrigkeitliche Verfügungen unterbunden werden - ohne Erfolg. So verbergen sich z.B. hinter den oberen vorkragenden Balkenköpfen der Schaugiebel nur Balkenstummel, aber keine entsprechenden Balkenlagen für Dachstockwerke. Abgesehen von den Hahnenbalken war der Bodenraum über der Dachbalkenlage ein ungeteilter Stapelraum, die Stockwerkteilung der Giebel nur Attrappe. Auch dem teilweise sehr engen Raster von Ständern und Riegeln liegt kein konstruktiver Bedarf zugrunde.










 

Vehs (Ortsteil von Badbergen, Artland; Niedersachsen); Artländer Bauernhaus von 1868 (? - eventuell ist das Gebäude im Kern älter, dann wurde 1868 nur eine neue Giebelfassade vorgesetzt); Niederdeutsches Hallenhaus, Flettdielenhaus, Wohnstallhaus (eigentlich Wohn-Stall-Scheunen-Haus) zu einem Artländer Dreiseithof mit Hofmauer aus Ziegel-Fachwerk; Fachwerkbau als Zweiständerbau / Zweiständerhaus mit zwei Kübbungen (Abseiten) und teils erneuerter Ziegelausfachung, dreifach vorkragender Giebel auf profilierten Knaggen ("Artländer Giebel" mit Scheinstockwerken; Knaggen-Giebel, Konsol-Giebel), die oberen Teile teils mit Zierleisten verbrettert (Diagonalverleistung der Giebelspitze, "Rautenkipp"), Hohlpfannen-Dachdeckung; Dielentor mit geteilten Torflügeln, diverse Sinnsprüche und Hausinschriften auf Giebelbalken (Stockschwelle, Saumschwelle), ausgerundetem Torbalken und Winkelhölzern (Kopfstreben) unter dem Torbalken; kleine Knechtkammer-Fenster (?) beidseits des Tors über den Pferdeställen; giebelseitige Kübbungstüren; in den Nebengebäuden zum Teil noch die alten Rundbogentore ebenfalls mit Inschriften auf den Torbalken, teils alte Hohlpfannen-Deckung, teils Doppelmulden-Falzziegeldeckung; auf dem Innenhof ("Vaohlt") traditionelles, in Bahnen verlegtes Lesesteinpflaster; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 30.9.2007

Literatur: Gerhard Eitzen: Bauernhausforschung in Deutschland. Gesammelte Aufsätze 1938-1980. Hrsg. durch Landwirtschaftsmuseum Lüneburger Heide, Museumsdorf Hösseringen, PD-Verlag Heidenau, 2006; weitere Literatur siehe oben









 

Vehs (Ortsteil von Badbergen, Artland; Niedersachsen), Hof Roesmann; Artländer Bauernhaus von 1799, Niederdeutsches Hallenhaus, Flettdielenhaus, Wohnstallhaus (eigentlich Wohn-Stall-Scheunen-Haus) zu einem Artländer Vierseithof, nachweisbar als Vollerbenhof seit 1426, alle Gebäude saniert; Fachwerkhaus als Zweiständerbau / Zweiständerhaus mit zwei Kübbungen (Abseiten) und Ziegelausfachung in Ziermauerung / Ziersetzung, dreifach vorkragender Giebel auf stark profilierten Knaggen ("Artländer Giebel" mit Scheinstockwerken; Knaggen-Giebel, Konsol-Giebel), die Giebelspitze verbrettert mit Deckleisten (verleistete Bohlen-Schalung); weiße Ortbretter (Windbretter, Windfedern) mit Schwanenköpfen als Giebelzier, ältere Falzziegel-Dachdeckung; zurückgesetztes Dielentor mit Vorschauer, Stalltüren im Vorschauer, kleine Knechtkammer-Fenster unter dem Giebelbalken, Kübbungstüren; diverse Sinnsprüche und Hausinschriften auf Giebelbalken, Torbalken und Winkelhölzern (Knaggen) unter dem Torbalken; Torscheune und Nebengebäude ebenfalls aus Ziegelfachwerk mit Doppelmulden-Falzziegeldeckung, Inschriften und Baudaten (unter anderem 1864) auf Torbalken und Kopfstreben; Lesesteinpflaster auf dem Innenhof ("Vaohlt"); Baudenkmal; Aufnahmedatum: 30.9.2007













 

 


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