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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in
Brandenburg, Niedersachsen und Westfalen

 

Stockphoto-Galerie Nr.1a  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Architektur und Baukultur im ländlichen Raum

Dorf, Bauernhaus, Bauernhof, Wirtschaftsgebäude, Nebengebäude, Außenanlagen, Dorflandschaft

Bildarchiv Bauernhaus und Bauernhof, historische Gebäude und Architekturdetails

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Dennewitz (Fläming; Brandenburg), Dorfstraße; 5-achsiges Bauernhaus mit Torhaus von 1888 als zweigeschossiger Massivbau in der Tradition des märkischen Doppelstubenhauses; noch spätklassizistisch geprägte Putz-Stuck-Fassade, Wandflächen mit Putzquaderung, durchlaufende Sohlbankgesimse, im Obergeschoss in den Brüstungsfeldern feiner floraler Stuck; portalartige Eingangsgestaltung mit Pilastern und Dreiecksgiebel, neue zweiflügelige asymmetrisch geteilte Haustür; im Obergeschoss neue zweiflügelige Fenster mit Sprossen; Torhaus mit Zwillings-Blendfenstern in der Drempelzone; Wohnhaus mit älterer Betonsteindeckung ("Doppelrömer" aus DDR-Produktion), Torhaus mit Dachpappe-Schindeln; Aufnahmedatum: 26.9.2008

Literatur: Denkmaltopographie BRD - Denkmale in Brandenburg. Landkreis Teltow-Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2000; S.260





 

Dennewitz (Fläming; Brandenburg), Dorfstraße; 7-achsiges Bauernhaus mit Torhaus um 1880-1890 als zweigeschossiger Massivbau; Kellersockel aus Ziegel-Feldstein-Mischmauerwerk; noch spätklassizistisch geprägte Putz-Stuck-Fassade, profilierte Tür- und Fensterrahmungen, Wandflächen im Erdgeschoss mit Putzquaderung, Fassadengliederung durch gequaderte Lisenen, Gurtgesims, Sohlbankgesimse, durch Stuckflächen betonte Brüstungsfelder im Obergeschoss; neue Haustür als Kassettentür mit Kämpfer und Oberlicht mit Sprossen; neue Einflügelfenster mit Sprossenimitation zwischen den Scheiben; Torhaus aus zweifarbigem Ziegelsichtmauerwerk im Kreuzverband gemauert; Wohnhaus mit neuer Pfannen-Dachdeckung, Torhaus mit älterer Betonstein-Dachdeckung; Aufnahmedatum: 26.9.2008




 

Dennewitz (Fläming; Brandenburg), Dorfstraße; zweigeschossiges 7-achsiges Bauernhaus von 1908; Ziegelfassade (Ziegelverblendmauerwerk) mit Ziegel-Sockel, dezente Fassadengestaltung mit Formziegeln und teils glasierten Normalziegeln, durchlaufendes Sohlbankgesims, im Obergeschoss darunter Terrakotta-Fries; originale zweiflügelige Haustür mit zwei Schlagleisten, kleinen Flügelfenstern mit Sprossen und Oberlicht unter Korbbogen; alle Fensteröffnungen mit Segmentbogen, neue zweiflügelige Fenster mit Kämpfer und Pfostenattrappe, neue Rollläden; neue Betonstein-Dachdeckung; Aufnahmedatum: 26.9.2008




 

Dennewitz (Fläming; Brandenburg), Dorfstraße / Dorfanger; Denkmal von 1913 zur Erinnerung an die Schlacht bei Dennewitz 1813 ("Bülow-Denkmal"), hoher Sandsteinsockel mit Inschrift und Relief-Platte (Graf Bülow) aus Bronze, Figurengruppe (Graf Bülow und Ernst Moritz Arndt) aus Bronze; zuletzt der Kirchturm zur Dorfkirche, 14.Jahrhundert, Turmhaube mit schiefergedeckter Laterne von 1716; Aufnahmedatum: 26.9.2008

Literatur: Denkmaltopographie BRD - Denkmale in Brandenburg. Landkreis Teltow-Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2000; Seiten 256-259


 

Danna (Fläming; Brandenburg), Dorfstraße, zweiflügelige Haustür um 1890 als Zweifüllungstür mit Kämpfer und Oberlicht mit Sprossen, Holzteile original, Anstrich / Farbfassung und Türschild mit Knauf neu; Aufnahmedatum: 7.6.2007


 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 4; großes und architekturgeschichtlich sehr interessantes niederdeutsches Bauernhaus, datiert 1858 auf dem rechten Torständer, in reizvoller Lage am Ortsrand mit weitem Blick über das Wesertal. Querdielenhaus als schlichter, traufseitig erschlossener Fachwerkbau in Stockwerkbauweise, der tragenden Konstruktion nach wohl ein Vierständerbau / Vierständerhaus unter mitteldeutschem Einfluss; rechts neben der Diele der Wohnteil, links der Wirtschafts- und Stallteil; durch Hanglage rückseitig sehr hoher Kellersockel aus rotem Wesersandstein-Quadermauerwerk. Stockwerkbau mit bis zum Oberstockrähm durchlaufenden Torständern (Langständer / Geschossständer für Torgebinde); flächenbündiges Lehmstaken-Fachwerk mit sichtbaren Balkenköpfen, zwischen den Balkenköpfen normale Ausfachung (keine Füllhölzer), beide Stockwerke je einfach verriegelt, Aussteifung durch Langstreben (Schwelle-Rähm-Streben); weiß getünchte Ausfachungen besonders im Wohnteil durch Ziegelmauerwerk ersetzt; schlichter Torbalken mit Inschrift, flach ausgerundete Winkelhölzer (Kopfstreben), insgesamt ergibt sich ein Segmentbogen für die Toröffnung; zweiflügeliges Dielentor aus Holz mit Schlagleiste, linker Torflügel geteilt; offenbar noch bauzeitliche zweiflügelige Haustür als Dreifüllungstür in spätklassizistischen Formen mit Kämpfer, Oberlicht, Außenfutter und breiter Außenbekleidung; im Wohnteil dreiflügelige Holzfenster mit einteiligem Kippflügel-Oberlicht ("Galgenfenster"); auf den Wetterseiten vollflächige Fassadenbekleidung durch Schindel-Wandbehang (Material unklar, vermutlich Eternit); Krüppelwalmdach mit moderner Flachpfannen-Dachdeckung. Auf dem Hof noch ein kleines Wohnhaus (Auszüglerhaus ?), Massivbau aus verputztem Wesersandstein-Quadermauerwerk mit Fachwerkgiebel, wohl auch zweite Hälfte 19.Jahrhundert. Aufnahmedatum: 13.5.2010

Derental ist ein gepflegtes Dorf in angenehmer landschaftlicher Lage am Rande des Naturparks Solling-Vogler, das eine größere Zahl an baugeschichtlich interessanten Gebäuden aufweist, wenn auch teilweise mehr oder weniger verändert. Wer in der Gegend um Holzminden und Höxter als architekturgeschichtlich interessierter Besucher unterwegs ist, sollte hier einen Rundgang einplanen.

Literatur:
Josef Schepers: Haus und Hof westfälischer Bauern. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Münster 1994; auf Seite 373 ist ein vergleichbares, aber älteres Gebäude aus Haarbrück (Kreis Höxter) abgebildet, welches die Entwicklungsgeschichte zum hier vorgestellten größeren Haus Lange Straße 4 in Derental aufzeigt.
Svenja Zell: Die Entwicklung des ländlichen Bauens im ehemals Braunschweigischen Weserdistrikt zwischen 1550 und 1850. Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) zu Münster 2010; zu finden als PDF-Datei auf dem Publikationsserver der WWU Münster; Gebäudebestand Derental in Einzeldarstellungen ab Seite 311 (das Haus Lange Straße 4 wird hier leider nicht mit behandelt, weil es außerhalb des Untersuchungszeitraums liegt).
Orts- und Kirchengeschichte Derental siehe unter https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/derental/
Hinsichtlich Funktionsgliederung und Kubatur vergleichbare Gebäude gibt es auch in anderen Regionen, so z.B. das sogenannte "Vogelsberger Einhaus" in Hessen, siehe dazu Julia Ricker: Das Vogelsberger Einhaus ist Bauernhaus des Jahres 2022. Aufsatz in der Fachzeitschrift "Restaurator im Handwerk", Heft 2/2022, Seiten 53-54














 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 32; umgebautes ehemaliges Bauernhaus, niederdeutsches Querdielenhaus, vmtl. in der Konstruktion eines quer erschlossenen Vierständerbaus / Vierständerhauses, datiert 1858 auf dem rechten Torständer; flächenbündiger Fachwerkbau auf Natursteinsockel in Stockwerkbauweise mit bis zum Oberstockrähm durchlaufenden Torständern (Langständer / Geschossständer für Torgebinde); Dielentor entfernt, Torbalken (Torholm, Torsturz) mit Kopfstreben tiefer gesetzt, so dass der obere ehemalige Dielenraum jetzt als Wohnraum genutzt werden kann; in der dritten Fensterachse von rechts war ursprünglich der Hauseingang zum Wohnteil - die Außentreppe ist noch vorhanden; Krüppelwalmdach mit neuer Pfannendeckung, Giebeltrapez verbrettert; links neben dem Dielentor war der Stallteil, ursprünglich war das Haus dem oben gezeigten und weitgehend original erhaltenen Querdielenhaus sehr ähnlich; Aufnahmedatum: 13.5.2010



 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 11, Pfarrhaus; 5-achsiges Fachwerk-Wohnhaus von 1774 / 1790; schlichter, quer erschlossener zweistöckiger Fachwerkbau auf verputztem Sockelmauerwerk; flächenbündiger Stockwerkbau mit sichtbaren Balkenköpfen, Balken-Zwischenräume ausgemauert (keine Füllhölzer), je Stockwerk zweifach verriegelt, Langstreben nur auf der Giebelseite; dick verputzte und weiß getünchte Ausfachung vermutlich aus Ziegelmauerwerk; eine Giebelseite (Wetterseite) mit Eternitschindel-Wandbehang; schöne und offenbar noch ursprüngliche ländlich-klassizistische zweiflügelige Haustür mit Kämpfer und Oberlicht, dieses sowie die Flügelverglasungen mit Kreuzsprossen / Diagonal-Gittersprossen; neue Einflügelfenster mit Kämpfer- und Pfostenattrappe, formal als traditionelle "Galgenfenster" ausgeführt; Krüppelwalmdach mit Pfannendeckung, kleine Schleppgaube; zweiläufige Freitreppe aus Sollingsandstein-Blockstufen mit schmiedeeisernem Geländer; Baudenkmal. Im Hintergrund die evangelische Dorfkirche von 1575, ein kleiner Saalbau aus verputztem Bruchsteinmauerwerk, Satteldach mit Pfannendeckung, Turmaufsatz (Glockenstube) als Holzkonstruktion mit Eternitschindel-Behang, achtseitiger / achteckiger Turmhelm mit vier zusätzlichen Eckspitzen. Aufnahmen bei trüben Lichtverhältnissen, Aufnahmedatum: 13.5.2010

Literatur:
Pfarrhaus: Svenja Zell: Die Entwicklung des ländlichen Bauens ... (siehe oben); Seite 318
Kirchengebäude und Kirchengeschichte siehe unter https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/derental/




 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 28; niederdeutsche Längsdielenscheune, vermutlich Mitte 19.Jahrhundert (?), mit kleinem Vorbau (ehemaliger Stall ?), jetzt Garage; giebelständiges Gebäude aus Naturstein-Quadermauerwerk (Sollingsandstein, roter Wesersandstein) mit neuzeitlicher Pfannendeckung, Traufseite verputzt, zweiflügeliges Holztor im gemauerten Korbbogen; der Vorbau noch mit der wohl ursprünglichen alten Sollingplatten-Dachdeckung / Dachplatten aus Sollingsandstein; Aufnahmedatum: 13.5.2010


 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 8; Kleinbauernhaus (Brinksitzer), auf dem Torbalken datiert 1741, wohl mehrfach verändert; Niederdeutsches Hallenhaus (Wohn-Stall-Speicher-Haus ?) auf niedrigem Natursteinsockel; zweigeschossiger Fachwerkbau als Vierständerbau / Vierständerhaus mit Mittellängsdiele, ursprünglich wohl durchgängig in Geschossbauweise mit Langständern, durch Umbauten inzwischen teilweise Stockwerkkonstruktion; je Geschoss einmal verriegelt, Langstreben (lange Fußstreben) auf der Traufseite; weiß gekalkte Lehmstakenausfachung, später teils durch Ziegelausfachung ersetzt; straßenseitig links neben der Diele der Wohnbereich ("Oberweser-Hallenhaus"); Torgebinde mit langen Torständern, ausgerundeter Torbalken (Torholm, Torsturz) mit Inschrift und Baujahr, darunter flach ausgerundete Kopfstreben, Zwickel ausgemauert; Dielentor aus Holz mit geteilten Torflügeln, Schlagleisten und Schlupftür, herausnehmbares Querholz (Setzholm) als Anschlag für die Torflügel; ursprünglich war hier wohl ein Tor mit Torsäule eingebaut (herausnehmbares Setzholz: Dörboom, Dössel, Düssel, Düsselbaum), das Zapfenloch im Torbalken ist noch vorhanden; Steilgiebel senkrecht verbrettert mit Deckleisten (Bretterschalung mit Deckleisten), Bretterbeschlag auf Kehlbalkenhöhe geteilt durch Regenbrett; Satteldach mit neuer, grau engobierter Pfannendeckung; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 13.5.2010

Literatur: Svenja Zell: Die Entwicklung des ländlichen Bauens ... (siehe oben); ausführlich ab Seite 316




 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 52 (Haus 2); Bauernhaus, datiert 1795 auf dem Torbalken; Niederdeutsches Hallenhaus mit Mittellängsdiele, niedriger Natursteinsockel, zweigeschossiger Fachwerkbau als Vierständerbau / Vierständerhaus in Geschossbauweise mit Langständern, je Geschoss einmal verriegelt (bzw. insgesamt dreifach verriegelt), Langstreben (lange Fußstreben), Deckenbalken der Seitenschiffe auf den Riegeln der Traufseite gelagert (Balkenköpfe sichtbar); weiß getünchte Ausfachung, die ursprüngliche Lehmstakenausfachung teils durch Mauerwerk ersetzt; straßenseitig links neben der Diele der ursprüngliche Wohnbereich ("Oberweser-Hallenhaus"); Torgebinde mit langen Torständern, minimal ausgerundeter Torbalken (Torholm, Torsturz) mit Inschrift, Baujahr und alter Hausnummer 34, darunter ausgerundete Kopfstreben mit offenen Zwickeln; neueres Dielentor aus Holz mit geteilten Torflügeln und Schlagleisten; senkrecht verbretterter Steilgiebel (Bretterbeschlag wohl stumpf gestoßen, ohne Deckleisten), auf Kehlbalkenhöhe geteilt durch Regenbrett; Satteldach mit Pfannendeckung; vor dem Haus ein kleines historisches Nebengebäude mit Sollingplatten-Dachdeckung / Dachplatten aus Sollingsandstein / Sollingspaltplatten; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 13.5.2010

Literatur: Svenja Zell: Die Entwicklung des ländlichen Bauens ... (siehe oben); ausführlich ab Seite 334




 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße 52 (Haus 1); ehemaliges Bauernhaus (Halbhöfner, später Brinksitzer / Stellmacher), niederdeutsches Hallenhaus mit Mittellängsdiele, datiert 1794 auf dem Torbalken (Torholm); schlichter Fachwerkbau als Vierständerbau / Vierständerhaus mit straßenseitigen Wohnräumen neben der Diele ("Oberweser-Hallenhaus"); Stockwerkbau mit bis zum Oberstockrähm durchlaufenden Torständern (Langständer / Geschoss-Ständer für Torgebinde); flächenbündiges Fachwerk mit sichtbaren Balkenköpfen, Balken-Zwischenräume ausgemauert (keine Füllhölzer), je Stockwerk einfach verriegelt; hellgelb beschichtete (angestrichene) Ausfachung wohl inzwischen massiv, ursprünglich mit Sicherheit Lehmstaken-Ausfachung; schlichter minimal ausgerundeter Torbalken mit Inschrift und Baujahr, ausgerundete Winkelhölzer (Kopfstreben) mit offenen Zwickeln; Dielentor entfernt und Diele durch vierteilige Fassaden-Verglasung mit Kämpfer zu Wohnraum umgenutzt, ursprünglich war hier ein Tor mit Torsäule (herausnehmbares Setzholz: Dörboom, Dössel, Düssel, Düsselbaum), der Dösselkopf mit Zapfenloch ist am Torbalken noch vorhanden; neue Einflügelfenster teils mit echten Sprossen, teils mit Vorsatzsprossen; Steilgiebel waagerecht verbrettert (! - selten zu sehen), waagerechte Stulpschalung / Stülpschalung; Satteldach mit Doppelmulden-Falzziegeldeckung; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 13.5.2010

Literatur: Svenja Zell: Die Entwicklung des ländlichen Bauens ... (siehe oben); ausführlich ab Seite 332



 

Derental (Weserbergland, Solling; Landkreis Holzminden, Niedersachsen), Lange Straße; Straßenbilder mit mehr oder weniger umgebauten niederdeutschen Hallenhäusern, teils ganz massiv ersetzt; dazwischen traufständige querdielige Scheunen aus Sandstein-Quadermauerwerk (roter Wesersandstein, Sollingsandstein); Aufnahmedatum: 13.5.2010



 

Dergenthin (Prignitz, Westprignitz; Brandenburg), Lenzener Straße; Reihenhaus mit Ziegelfassade um 1900; Wohngebäude aus Ziegelsichtmauerwerk im Kreuzverband gemauert mit Verzierungen durch Fensterüberdachungen, Trauffries / Traufgesims, Giebelfries / Giebelsims usw., alles aus Normalziegeln ohne Verwendung von Formziegeln erstellt, Fensterverdachungen mit eingemauerten Biberschwanz-Dachziegeln; Haustür als Dreifüllungstür mit Oberlicht, neue Fenster in formaler Angleichung an historische Vorbilder; Aufnahmedatum: 23.9.2007



 

Detmold (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe im Bundesland Nordrhein-Westfalen), Freilichtmuseum Detmold, zwei hierher umgesetzte / translozierte niederdeutsche Fachwerk-Hallenhäuser aus dem Kreis Höxter (Weserbergland; Westfalen), beides typische Bauernhäuser der Weserregion, Vierständerbauten, Durchgangsdielenhäuser (Längsdielenhäuser) mit Erbauerinschriften auf den Torbalken.

Das linke und ältere Haus von 1651 stammt aus Bruchhausen (Höxter-Bruchhausen), im Freilichtmuseum seit 1986, links der Diele im linken Seitenschiff Wohnräume, rechts noch Stallteil (ältere Bauform mit Stallseitenschiff), Steilgiebel senkrecht verbrettert, schwere Dachdeckung mit Sollingplatten / Sollingsandsteinplatten (ursprünglich Strohdeckung).

Das rechte Haus stammt aus Amelunxen (Beverungen-Amelunxen), erbaut 1767, im Freilichtmuseum seit 1977, straßenseitig beidseits der Diele Wohnräume, ein typisches "Oberweser-Hallenhaus", der Giebel als Schaugiebel mit Ziegelausfachung / Backsteinausfachung in Ziermauerung / Ziersetzung, die Brüstungsfelder mit Andreaskreuzen, ebenfalls Sollingplatten-Dachdeckung; der Giebel täuscht eine Stockwerkkonstruktion vor, in Wirklichkeit handelt es sich aber um bis zum Giebelbalken durchlaufende Langständer / Geschoss-Ständer, die auf Höhe der Erdgeschossdecke profiliert und im Querschnitt reduziert wurden, die "Stockwerkschwelle" besteht in Wirklichkeit aus profilierten Riegeln zwischen diesen Langständern. Aufnahmedatum: 16.5.2010 (überwiegend sonnig) und 18.5.2010 (überwiegend schattig)

Literatur:
Freilichtführer LWL-Freilichtmuseum Detmold, Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde, herausgegeben im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) von Jan Carstensen und Heinrich Stiewe, Detmold 2009; Seite 56-59
Josef Schepers: Haus und Hof westfälischer Bauern. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Münster 1994; Abbildungen (Zeichnungen) zum rekonstruierten Ursprungszustand der Häuser finden sich für Bruchhausen auf den Seiten 166 und 370, für Amelunxen auf den Seiten 167 und 371
Freilichtmuseen. Thema der Ausgabe in der Fachzeitschrift "Restaurator im Handwerk", Hefte 1/2020 und 2/2020; mit einem Überblick über deutsche Freilichtmuseen in Kurzportraits, regionale Schwerpunkte, Berichte zu Anliegen und Arbeitsweise, usw.
















 

Detmold (Kreis Lippe, Region Ostwestfalen-Lippe im Bundesland Nordrhein-Westfalen), Freilichtmuseum Detmold, zwei hierher umgesetzte / translozierte niederdeutsche Fachwerk-Hallenhäuser auf niedrigem Sockelmauerwerk aus rötlichem Wesersandstein / Sollingsandstein aus den Kreisen Lippe (Nordrhein-Westfalen) und Holzminden (Niedersachsen).

Das linke Dielenhaus stammt aus Blomberg (Kreis Lippe), im Kern erbaut 1450-1454 (! - dendrochronologisch ermittelt), die Fassade 1611 erneuert, im Freilichtmuseum seit 1989, ein kleinstädtisches Bürger- und Handwerkerhaus als Dreiständerbau in Geschossbauweise mit Langständern, die seitlich gelegene Längsdiele war Arbeits- und Wirtschaftsraum, links der Diele die Wohnräume (Wohnseitenschiff); schmuckloses Torgebinde, Dielentor aus Holz mit herausnehmbarem Querholz (Setzholm) als Anschlag für die Torflügel, die unteren Torflügel asymmetrisch geteilt; gestufter Sichtfachwerk-Steilgiebel mit Renaissance-Schnitzwerk, Hohlpfannen-Dachdeckung auf Strohdocken, Ortgänge (Giebelkanten) mit Solling-Dachplatten gesichert.

Rechts ein kleinstädtisches Ackerbürgerhaus aus Holzminden (Weserbergland), erbaut 1677 (datiert am Torbalken), seit 1987 im Freilichtmuseum, ein Vierständerbau als Durchgangsdielenhaus (Längsdielenhaus), straßenseitig beidseits der Diele in den zweigeschossigen Seitenschiffen Wohnräume (typisch "Oberweser-Hallenhaus"), der Giebel (ursprünglich ein Steilgiebel) als Schaugiebel in Stockwerkbauweise mit Ziegelausfachung, die Traufseiten jedoch in Geschossbauweise mit Langständern; nach 1800 wurde die Giebelspitze zum Halbwalm / Krüppelwalm umgebaut, Sollingplatten-Dachdeckung; Torgebinde mit Schnitzereien, Torständer als gedrehte Halbsäulen gestaltet, Erbauerinschriften und Sinnsprüche auf Torbalken und Giebelbalken. Aufnahmedatum: 16.5.2010

Literatur:
Freilichtführer LWL-Freilichtmuseum Detmold, Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde, herausgegeben im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) von Jan Carstensen und Heinrich Stiewe, Detmold 2009; Seite 114-120
Josef Schepers: Haus und Hof westfälischer Bauern. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Münster 1994, hier finden sich Zeichnungen zu diversen vergleichbaren Gebäuden
 Heinrich Stiewe: Lippische Bauernhöfe des 16.-19.Jahrhunderts. Ein Beitrag zur ländlichen Hausforschung. Lippisches Landesmuseum Detmold 1997







 

 


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