Naturstein, Naturwerkstein, Natursteinmauerwerk, Natursteinfassade, ... (N)
► Suchwörter, Keywords: Aufgesetzte Fugen, Bath Stone, Bath-Stein, Bossenmauerwerk,
Bossenquader, Bossenstein, Brekzie, Bruchstein, Bruchsteinmauerwerk, Brüstungsplatten,
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Zwickelmauerwerk, Zyklopenmauerwerk
Zuerst sehen Sie hier einen Überblick über die auf den folgenden N-Seiten im Detail vorgestellten Natursteinmauerwerke;
dabei steht jedes einzelne Bild für eine eigene Bildserie auf den folgenden Seiten:
...
hier geht es weiter zu den Natursteinmauerwerken im Detail ...
Literaturhinweise zum Thema Natursteinmauerwerk, Natursteinarbeiten und Naturstein allgemein (gilt für alle hier folgenden Natursteinseiten N):
► Detlev Hill: Taschenatlas Naturstein. Über 300 Steinsorten im Portrait. Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2008.
Das Buch im Taschenformat bietet einen sehr guten Überblick über die chaotische Vielfalt an Handelsnamen ("Sorten") und ihre petrografisch korrekte Zuordnung
zu den Gesteinsfamilien, verbunden mit Hinweisen für den bautechnischen Einsatz.
► Günther Mehling / Albrecht Germann / Ralf Kownatzki: Natursteinlexikon. Verlag Georg D.W.Callwey, München 2003
► Fundus. Das Sammlungsportal der Universität Hamburg. Mit 1.736 digitalen Objekten / Gesteinen im Bestand
der mineralogischen Sammlung, gute Fotos mit kurzen Texten, zu finden unter https://fundus.uni-hamburg.de/de/collections/rocks
► Lexikon der Kunst (Autorengruppe). Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1987-1994. Mit ausführlichen Beschreibungen
der für Architektur und bildende Kunst wichtigsten Gesteinsarten und der Geschichte ihrer Anwendung.
► Friedrich Kobler: Mauerfugen ‒ ihre Erscheinung zwischen Funktion und Gestaltung.
Enthalten in: Jürgen Pursche (Hrsg.): Historische Architekturoberflächen. Kalk ‒ Putz ‒ Farbe. ICOMOS, Hefte des Deutschen
Nationalkomitees, Band 39, Karl M. Lipp Verlag, München 2003; Seiten 76-80
► Fugen, Fugenprofile und Fugengestaltung in Ziegel- und Natursteinmauerwerk: www.rdklabor.de/wiki/Fuge_(Baukunst)
► www.naturstein-datenbank.de - die größte kommerzielle Naturstein-Datenbank weltweit. Abraxas Verlag Hasede
► www.naturstein-information.de - ein Überblick der Naturstein-Datenbank über die wichtigsten Natursteinarten
► www.natursteinonline.de - Online-Version der größten Naturwerksteinsammlung der Welt in Wunsiedel. Ebner Verlag Ulm
► www.mineralienatlas.de - die größte deutschsprachige Datenbank für Gesteine, Mineralien, Fossilien, Geologie, ...
► www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/petrograph/ - das Lernportal zur Mineral- und Gesteinsbestimmung an der Freien
Universität (FU) Berlin, systematisch / lexikografisch aufgebaut mit guten Fotos und teils Lupenfunktion
► www.kristallin.de - Website von Matthias Bräunlich mit ausgezeichneten Fotos, für den Laien verständlich
erläutert und geeignet zur Beurteilung von regionaltypischen Feldsteinmauerwerken (Geschiebemauerwerk) im Land Brandenburg
► www.skan-kristallin.de - Website von Hildegard Wilske mit ausgezeichneten Fotos und Beschreibungen
von überwiegend skandinavischen Gesteinen und Geschieben, eine digitale Fotosammlung vom Feinsten mit wissenschaftlichem Anspruch
► www.strand-und-steine.de - Website von Hildegard Wilske mit
sehr guten Fotos von Steinen im norddeutschen Raum und als Hilfe bei der Bestimmung von regionaltypischen Feldsteinmauerwerken ("Geschiebemauerwerk") im Land Brandenburg
► www.schieferlexikon.de - eine Website des Geologen Jörn Wichert zu allen Aspekten von Gewinnung bis Verarbeitung
► De Gruyter: Glossarium Artis. Band 3: Bogen und Mauerwerk. Dreisprachiges
systematisches Fachwörterbuch, Autorengruppe unter Renate Rieth und Rudolf Huber, Tübingen / München, K. G. Saur Verlag GmbH & Co. KG,
München 1999; teilweise (auszugsweise) zu finden unter books.google.de
► Opderbecke, Adolf und Wittenbecher, Holm: Der Steinmetz. Umfassend die Gewinnung
und Bearbeitung natürlicher Bausteine, das Versetzen der Werksteine, die Mauern aus Bruch-, Feld- und bearbeiteten Werksteinen, die Gesimse, Maueröffnungen,
Hausgiebel, Erker und Balkone, Treppen und Gewölbe mit Werksteinrippen. Für den Schulgebrauch und die Baupraxis. Mit 609 Textabbildungen und 7 Doppeltafeln.
Verlag von Bernhard Friedrich Voigt, Leipzig 1905. Als PDF bei der TU Krakau unter https://repozytorium.biblos.pk.edu.pl
► Josef Maier: Handbuch Historisches Mauerwerk. Untersuchungsmethoden und Instandsetzungsverfahren.
Birkhäuser Verlag und Springer Verlag Basel 2002
Natursteine werden allgemein nach ihrer Entstehung drei
Hauptgruppen zugeordnet: Magmatische Gesteine, Sedimentgesteine, Metamorphe Gesteine. Nachfolgend ein
kurzer Überblick zur Gesteinskunde (Petrographie / Petrografie, Petrologie) für die in
Architektur, Bauwesen und Baugeschichte wesentlich in Erscheinung tretenden Gesteinsarten. Viele sehr
gute Abbildungen und weiterführende Informationen nicht nur für Fachleute finden sich in der oben
aufgeführten Literatur. Bildserien zu verschiedenen Anwendungsbereichen von Naturstein sehen Sie hier
auf dieser Website in der Stockphoto-Galerie Nr.5 unter den Themengruppen Naturstein
►, Pflaster
►, Dachdeckung
►, Schiefer
► und Verschiedenes
►.
1. Magmatische Gesteine, Erstarrungsgesteine
1.1 Plutonite, Intrusivgesteine / Tiefengesteine, richtungsloses kristallines Gefüge
- Granitgruppe: Granit, Pegmatit, Granodiorit, Diorit, Syenit, Larvikit, Monzonit
- Gabbrogruppe: Gabbro, Norit, Dolerit, Diabas
1.2 Vulkanite, Effusivgesteine / Ergussgesteine / Oberflächengesteine, richtungsloses amorphes Gefüge
- Basalt
- Porphyrgruppe: Porphyr, Quarzporphyr, Rhyolith, Granitporphyr
- Tuffgestein, Bimsstein, Porphyrtuff, Kalktuff
1.3 Ganggesteine im Bereich zwischen Plutoniten und Vulkaniten
2. Sedimentgesteine, Ablagerungsgesteine
- Sandsteingruppe: Sandstein, Quarzsandstein, Kalksandstein, Grauwacke
- Kalksteingruppe: Kalkstein, Plattenkalk, Jurakalk, Muschelkalk, Knollenkalk, Rogenkalk, Blaustein, Travertin, Dolomitstein
- Tonstein
- Mergelstein (Tonmergel, Kalkmergel), Pläner (Plänermergel, Plänerkalk, Plänersandstein)
- Brekzie, Konglomerat
- Feuerstein
3. Metamorphe Gesteine, Umwandlungsgesteine
- Gneis, Orthogneis, Paragneis (entstanden aus magmatischen oder Sedimentgesteinen)
- Migmatit, Mischgneis, Mischgestein
- Serpentinit (entstanden aus magmatischen Gesteinen)
- Quarzit (entstanden aus Sandstein)
- Marmor (entstanden aus Kalkstein)
- Schiefer, Tonschiefer, Phyllitschiefer, Glimmerschiefer, Fruchtschiefer (entstanden aus Tonstein)
1. Magmatische Gesteine, Magmatite, Erstarrungsgesteine
1.1. Plutonite, Tiefengesteine (langsame kristalline Erstarrung im Erdinneren,
häufig grobkörnig)
Granit: Häufigstes und saures (Kieselsäuregehalt) Tiefengestein,
stabilster und beständigster aller natürlichen Werkstoffe. Allgemein 50-70 % Feldspat, 10-40 % Quarz und 0-20 % Glimmer, fein- bis
grobkörnig, Korngrößen von 1 mm bis 80 mm. Richtungslose und gut
sichtbare kristalline Struktur ohne Bänderung in vielen Farben bis hin
zu schwarz-weiß,
überwiegend im helleren bis mittleren Bereich. Hart, verwitterungsbeständig,
sehr beanspruchbar, sehr gut für Außenbereich. Schwer zu bearbeiten, gut zu polieren, die Höhe des Quarzanteils ist entscheidend für die Härte
und damit die Beanspruchung der Werkzeuge. Einsatz: Treppenstufen, Platten, Mauersteine, Pflaster. Die Übergänge zu porphyrartigen
Strukturen und Gneis (besonders Orthogneis) sind fließend. Pegmatit (Granitpegmatit) ist ein grob- bis riesenkörniger
Granit, der im Bauwesen kaum eine Rolle spielt. Granodiorit ist eine etwas dunklere Granitart (Häufung von
Dunkelglimmer) mit weniger Feldspatanteil und mehr Quarzanteil, Farben meist im Graubereich, Einsatz u.a. für Grabmale und Pflaster. Bewegt
sich zwischen Granit und Diorit, daher der Name.
Diorit: Quarzarmer Granit, meist feinkörniger, 40-70% Plagioklas-Feldspat, 10-40 % Hornblende, 0-30% Glimmer. Richtungslose
kristalline Struktur in meist grauen Farben, nie bunt, meist gesprenkelt dunkelgraugrün, dunkelgrau
bis schwarz-weiß. Einsatz wie Granit, für feinere Arbeiten: Fensterbänke, Fliesen, Bodenplatten, Treppen, Grabmale, auch Pflaster.
Die dunklen Varianten sehen Gabbro und Dolerit sehr ähnlich.
Syenit: Fast quarzfreies granitartiges Gestein, 50-80% Orthoklas-Feldspat, 10-40 % Hornblende, 0-20% Biotit, 0-5 % Quarz, usw.
Richtungslose kristalline Struktur, Farben wegen des hohen Orthoklas-Anteils sehr oft
rötlich (dunkelrot, rotbraun), nur sehr selten dunkelgrau oder
schwarz. Eigenschaften wie Granit, etwas schnellerer Oberflächenverschleiß.
Larvikit (nach der Stadt Larvik in Norwegen) ist ein
meist dunkelgrau bis blauschwarz schillernder Anorthoklas-Syenit mit
teils spektakulären Kristallstrukturen, häufig und fast immer poliert zu
finden bei Grabsteinen und größeren Grabanlagen, Boden- und Wandplatten;
vergleichbar ist Labrador, ein blaugrauer Syenit.
Weitere granitähnliche Gesteine mit geringem Quarzgehalt sind Monzonit
und Quarzmonzonit.
Gabbro: Basisches Tiefengestein vor allem aus Plagioklas, Pyroxen und/oder Hornblende,
kaum Quarz, grob- bis feinkörnige richtungslose Struktur und dunkle
bis schwarze Farbe in unterschiedlichen Tönungen. Verwendung für Boden- und Wandplatten, Grabmale, Mauersteine,
Pflaster, Schotter, Splitt. Das vulkanische Äquivalent ist Basalt.
Fast identisch ist Dolerit (ältere Bezeichnung für grob-
bis mittelkörnigen Basalt), ein Ganggestein zwischen Gabbro und Basalt, Übergänge sind fließend.
Norit ist eine mittelkörnige Variante des Gabbro, Diabas eine meist
dunkel-grau-grünliche Variante. Alle Steine der Gabbrogruppe können
Spuren von Asbest enthalten (gilt auch für Basalt).
1.2. Vulkanite, Eruptivgesteine, Ergussgesteine (schnelle Erstarrung an der Erdoberfläche,
meist feinkörnig)
Basalt: Kompakt, dicht, homogen, feinkörnig, schwer zu bearbeiten. Farben von fast schwarz bis grau, auch
braun, bläulich, violett, teils mit kleinkörnigen Einsprenglingen im richtungslosen Gefüge (Ähnlichkeiten mit Gabbro). Verwendung als
Schotter, Zuschlagstoff / Splitt, Pflaster, Kantenstein, Treppen im Innenbereich, Platten, Verkleidungen oder Grabsteine.
Porphyr: Dichte oder feinkörnige /
feinstkristalline Grundmasse (Matrix) mit größeren (granitischen) Einsprenglingen von Feldspat, Quarz und
Glimmer. Dauerhaft, zäh, nicht alle Sorten sind frosthart. Farbe meist bräunlich bis rot, seltener rosa bis dunkelviolett oder grau. Verwendung
als Pflaster, Platten, Stufen, Mauern, Verkleidungen, Denkmäler, Skulpturen. Bei hohem Quarzanteil spricht man von
Quarzporphyr (paläozoisch) oder Rhyolith (tertiär, Ergussäquivalent zu Granit, Verwendung auch als Pflaster).
Granitporphyr ist ein schon körniges porphyrisches Ganggestein mit größeren granitartigen Einschlüssen im Übergangsbereich
zwischen Granit und Porphyr.
Tuff, Tuffstein: Verfestigte poröse pyroklastische (vulkanische) Fließ- oder Fallablagerungen, Gesteinsbruchstücke aller Korngrößen in nicht näher
bestimmbarer Grundmasse, häufig geschichtet. Durch explosive Vulkanausbrüche geförderte und verschmolzene oder durch spätere
Überlagerung verfestigte Lockermassen, Lavaschlacke, Asche, Staub, Bimsstein. Geringe Festigkeit und Resistenz, sehr einfach zu bearbeiten,
teilweise gute Dämmeigenschaften durch hohen Porenanteil (entstanden durch Ausgasungen). Einsatz für Fassadenbekleidungen, Massivbauteile,
Bildwerke. Übergänge zu Porphyr sind fließend (Porphyrtuff,
z.B. rötlicher "Rochlitzer Porphyr", farbliche Wirkung wie roter Wesersandstein).
Poröse Travertine werden auch als Kalktuff bezeichnet. Bimsstein, Bims, Bimstuff ist eine besonders porenreiche /
blasenreiche vulkanische Lava mit sehr hohem SiO2-Gehalt (vulkanisches Glas), meist gelblich bis hellgrau, sehr leicht
(schwimmt auf Wasser), daher hohe Dämmwirkung, Einsatz heute als Dämmstoff wie Porenbeton als Werkstein oder Schüttgut.
1.3. Ganggesteine, eine Zwischenstufe zwischen Plutoniten und Vulkaniten
Gesteinsmassen, deren Kristallisationsprozess in der Tiefe bereits begonnen hat, die dann aber plötzlich durch tektonische Bewegungen in
sich öffnende Spalten ("Gänge") oder Hohlräume ("Stöcke") bis unter die Erdoberfläche aufgestiegen, dort steckengeblieben und erkaltet sind
ohne eruptiv auszutreten, nennt man Ganggesteine. Dominiert schon der körnig-kristalline Gesamteindruck mit nur wenig Matrix in den Zwickelbereichen,
werden sie den Plutoniten zugeordnet (z.B. Dolerit), bei porphyrischer Gesamtwirkung mit nur wenigen auskristallisierten Einsprenglingen in überwiegend
feinkörniger Grundmasse zählen sie zu den Vulkaniten (z.B. Granitporphyr). Die Übergänge sind fließend.
2. Sedimentgesteine, Absatzgesteine, Ablagerungsgesteine
Sandstein: Besteht fast ausschließlich aus miteinander verkitteten Quarzkörnern
(Sand), durch kalkiges, kieseliges oder toniges Bindemittel verfestigt (demnach: calcitische / kalzitische,
quarzitische oder tonige Kornbindung), unterschiedliche Härten, die meisten Sandsteine sind eher weniger
beständig. Farben weiß, grau, beige-gelblich (Elbsandstein) bis hin zu rot (Hämatit, Sollingsandstein)
oder grün. Verwendung für Garten- und Landschaftsbau, Einfassungen, Platten, Mauersteine, Figuren. Kaum
tausalzbeständig, wird glitschig. Sandsteine mit quarzitischer Kornbindung sind teils hart, Verwendung
auch als Pflaster. Aus Sandstein unter hohem Druck (Metamorphose) entstehen Quarzit und Paragneis (mehr
Tonanteile), beide sehr hart und beständig. Mit "Buntsandstein" wird keine
spezielle Sandsteinsorte bezeichnet sondern verschiedene, in einer bestimmten erdgeschichtlichen Epoche
im heutigen Mitteleuropa entstandene Sandsteine, die häufig durch hohe Eisenanteile rötlich (Hämatit: z.B.
Roter Wesersandstein / Sollingsandstein) oder gelblich (Limonit: z.B. Gelber Haardter Sandstein) gefärbt sind.
Quarzsandstein: Sandstein mit mindestens 90 % Quarzanteil und innig verwachsenen
bzw. verpressten Quarzkörnern, die Bindemittel sind weitgehend ausgelaugt oder ausgewaschen; Übergangsform
zum Quarzit mit verschmolzenen Quarzkörnern.
Kalksandstein: Natürlicher calcitreicher Sandstein, Sandstein mit kalkiger Bindung,
mindestens 50% Quarzanteil, fließender Übergang zwischen Sandstein und Kalkstein. Überwiegend hell, weiß, auch
grau oder rötlich, teils mit organischen Einschlüssen, wenig widerstandsfähig. Verwendung ähnlich wie Sandstein.
Grauwacke: Sonderausbildung von Sandstein; Trümmergestein, klastisches Sediment
(griechisch klastós > (ab)gebrochen). Grauer, grünlich- oder bräunlich-grauer Sandstein mit Tonmatrix
(mehr als 15 Vol.-%), reich an Gesteinsbruchstücken, frost- und wetterbeständig. Verwendung meist als
Schotter oder Pflaster im Straßenbau. Der alte Begriff "Wacke" steht für raues Gestein; regional
Wackerstein - ein rauer Stein von handlicher Größe. In einigen Regionen Deutschlands (u.a. Harz) wurden
früher alle Sandsteine als Grauwacke bezeichnet, daher Verwirrung bei den Bezeichnungen (z.B. Havelberger Dom).
Kalkstein: Karbonatgestein, Hauptbestandteil Calcit
(Kalzit / Kalkspat / Doppelspat / Calciumcarbonat CaCO3 / Kalziumkarbonat
/ kohlensaurer Kalk; Härte 3), überwiegend wenig beständig,
gut polierbar, leicht zu bearbeiten. Farben von schwarz über grau bis weißgrau, rot (Hämatit) bis braun und gelb, auch mehrfarbig. Einsatz im
Innen- und Außenbereich für Mauern, Trockenmauern, Bodenplatten, Steingärten; früher auch für Pflaster (Bernburger Kalkstein, noch heute
als Mosaikpflaster) und Einfassungen. Häufig wird Kalkstein als Marmor bezeichnet, was jedoch falsch ist, da Marmor umgewandelter
(kristalliner) Kalkstein ist. "Solnhofer Kalkstein" (Solnhofener Plattenkalk) ist weltbekannt. Sehr dicht,
cremefarben bis ockergelb, aufgrund seiner ausgezeichneten ebenen Spaltbarkeit auch "Solnhofer Schiefer" genannt. Die Spaltflächen sind
oft mit farnähnlichen "Dendriten" gezeichnet, welche durch die Abscheidung von Eisen- und Manganlösungen entstanden und dem Abbild
einer prähistorischen Flora ähneln. Verwendung im Innen- und Außenbereich. Lichtecht und farbecht, trittsicher, abriebfest und
strapazierfähig; höchste Dichte und Abriebfestigkeit aller Kalksteine. "Jura-Marmor" ist der wohl bedeutendste deutsche Kalkstein für den Baubereich; Farben
ocker bis gelb. Muschelkalk (Schillkalk, Muschelbrekzie) besteht fast vollständig aus Tierversteinerungen (Fossilien) zwischen teils poröser Kalkmatrix.
Schill = Hartteile von Muscheln und Schnecken. Knollenkalk ist ein rötlicher Kalkstein mit knolligen Kalkstücken zwischen farblich (gering)
abweichender calcitisch-toniger Matrix; Entstehung in Meerestiefen über 300 m. Fließender Übergang zu Muschelkalk, rein optisch auch zu
Kalksteinkonglomerat. Rogenkalk (Rogenstein, petrografisch korrekt: Oolith, Kalkoolith, Kalkstein aus Kalkooiden; z.B. Bernburger Kalkstein) ist ein hell- bis mittelgrauer
Kalkstein, der aussieht wie gepresste Kalkkügelchen ("Rogen"). Kalkooide sind kugelförmige Körper aus Kalk von 0,1 - 2 mm Durchmesser, die sich
im kalkreichen Meerwasser um einen Fremdbestandteil (z.B. Sandkorn) als Kristallisationskeim absetzen, durch Gewichtszunahme auf den Meeresboden
sinken und sich dort ablagern und anreichern; durch Verfestigung entstehen Oolithe.
Blaustein (Aachener Blaustein, Belgisch Blaustein, "Belgisch Granit", frz.:
"Petit Granit") ist ein sehr harter frostbeständiger fein- bis mittelkörniger grauer bis
schwarzgrauer Kalkstein, bei dem geschliffene Oberflächen teilweise eine blaugraue Tönung zeigen, ähnlich Schiefer, Verwendung auch als Pflasterstein.
Travertin: Süßwasser-Karbonatgestein, das zu seiner Ablagerung ältere Kalkstein- oder Marmorvorkommen benötigt;
Hauptbestandteil ist Calcit. Geringe Säureresistenz; offene Gesteinsporen, die in unterschiedlicher Größe und Menge auftreten. Stark poröse
Travertine werden auch als Kalktuff bezeichnet. Beimengung von Limonit (Brauneisen) führt zu gelblicher bis brauner, Hämatit (Eisenglanz) zu
rötlicher bis roter Färbung. Frostfest trotz hoher Wasseraufnahme von 0,3 bis 3,0 Masseprozent.
Dolomitstein: Karbonatgestein, besteht überwiegend aus dem Mineral Dolomit, meist aus Kalkstein entstanden
durch Verdrängung (Umkristallisation) von Calcium durch Magnesium. Farben weiß-gelblich-hellbraun, zurückhaltendes Dekor. Höhere
mechanische und chemische Resistenz als rein calcitische Karbonatgesteine. Unterscheidung von Kalkstein nur durch Säureprobe.
Dolomitmarmor ist ein etwas widerstandsfähigeres
Umwandlungsgestein (Metamorphit), das unter Druck aus Dolomitstein
entstand.
Tonstein: Abgelagerter Tonschlamm, unter Druck entwässert, verfestigt und ansatzweise bereits umgewandelt, sehr feinkörnig, bestehend aus
Tonmineralen sowie Quarz, Feldspat, Glimmer und biogenen Bestandteilen. Vorstufe zum Tonschiefer, liegt im Grenzbereich zwischen Sediment und
Metamorphit. Ton ist ein Verwitterungsprodukt, ein schwer bestimmbares Mineralgemisch vorwiegend aus wasserhaltigen Schichtsilikaten. Tonstein
hat wohl keine bautechnische Bedeutung, abgebaut wird erst der Tonschiefer.
Mergelstein: Sediment zwischen Tonstein und Kalkstein, besteht hauptsächlich aus Tonmineralien und Calcit oder Dolomit,
teilweise auch Quarz (Sand) und Glimmer, Bezeichnung je nach überwiegenden
Anteilen als Tonmergel oder Kalkmergel, die Farbigkeit bewegt sich
zwischen grün, braun, beige und grau bis grauweiß. Nur wenige Varianten
sind hart und frostfest, Verwendung dann wie Kalkstein z.B. für
Fassaden- und Dekorplatten, in der Baugeschichte auch als Bruch- und
Werkstein für Mauerwerk. Einfacher Mergel ist eine nur wenig verfestigte
Masse, sie wird gebrochen und abgebaggert und dient heute hauptsächlich als Rohstoffe
für die Zementherstellung. Pläner ist eine
grau-beige-sandfarbene Mischung aus Tonmineralien, Calcit und Quarz,
gut spaltbar, nicht sehr widerstandsfähig, je nach Anteilen spricht man von
Plänermergel, Plänerkalk oder
Plänersandstein (z.B. im Raum Dresden, historische Verwendung dort wie
Sandstein).
Brekzie: Ablagerungsgestein aus eckigen /
gebrochenen Gesteinstrümmern jeglicher Herkunft zwischen (meist) nicht näher definierbarer Grundmasse als Bindemittel,
verfestigte Schuttmassen in Matrix. Beispiel: Kalksteinbrekzie in Italien, Verwendung wie Marmor,
optisch jedoch mit teils scharfen Trennlinien / Konturen zwischen den
unterschiedlichen Komponenten, dagegen bei Marmor ineinander verlaufend,
weil aufgeschmolzen; die Übergänge sind fließend. Im Gegensatz dazu
Konglomerat aus gerundeten Geröllkomponenten (z.B. Kies nach längeren Transportwegen). Beide Varianten sind Trümmergesteine, klastische Sedimente,
die Übergänge sind fließend.
Feuerstein (Flint, Hornstein): Hartes kieseliges (Kieselgel) Sedimentgestein aus der Quarzgruppe (Chalcedon,
teils mit Opal), die Steine in intensiven Farben von schwarz über blaugrau, braun, rot-orange bis honiggelb, häufig mit einer kalkigen /
kreidigen Kruste. Verwendung im Bauwesen als Zierkies (Grubenkies),
größere Steine selten gespalten als Ziersteine in Natursteinfassaden.
Die Entstehung von Feuerstein ist noch nicht ganz geklärt.
3. Metamorphe Gesteine, Metamorphite, Umwandlungsgesteine
Gneis (Orthogneis): Entstanden aus Granit oder anderen Tiefengesteinen, meist körnige
Struktur und gerichtete (orthogonale) Glimmerlagen, aber insgesamt ohne auffällig-sichtbare
Parallelstrukturen, Hauptanteil ist Feldspat neben Quarz und Glimmer, Übergänge zu Granit sind fließend.
Farben wie Granit, häufig im rötlichen Bereich
(Rotgneis, Gneis mit Muskovit-Glimmer), aber
auch grau, grün-grau, gelb-grau und gelblich. Verwendung wie Granit und
andere Tiefengesteine für Treppenstufen, Platten in allen Größen,
Mauersteine, Pflaster. Nur schwer von Paragneis und kaum von Granit zu unterscheiden.
Gneis (Paragneis): Entstanden aus Sedimentgesteinen
(Tonstein, Sandstein), bei denen sich infolge stärkerer Metamorphose
unter hohem Druck und hohen Temperaturen Feldspäte, Quarz und Glimmer
bildeten. In Härte und Beständigkeit mit Granit vergleichbar, häufig mit mehr oder weniger deutlicher
Schieferung (flächige Parallelstrukturen, verursacht durch sedimentäres Ausgangsgestein)
und gerichteten Glimmerlagen. Farben in allen Grauschattierungen,
vom dunkeln Anthrazit bis zu einer Schwarz-Weiß-Grafik. Einsatz als
Bodenplatten, Pflaster, Mauersteine, Trockenmauern, Treppen, Bänke. Nur schwer von
Orthogneis zu unterscheiden. Übergänge bestehen zu Glimmerschiefer, bei
ausgeprägter Schieferung wird Paragneis auch als "kristalliner Schiefer" bezeichnet.
Der im besten Fall sichtbare Unterschied zwischen Granit und beiden Gneis-Varianten besteht in der Gefügestruktur: Granit
zeigt ein vollkommen richtungsloses kristallines Gefüge, Gneis ein mehr oder weniger
linear / streifenartig / flächig eingeregeltes Gefüge (Bänderung) unter der Voraussetzung,
dass die Sichtfläche (Schnittebene) diese Strukturen auch anzeigt. Eine
Schnittfläche parallel zu einer flächigen Gefügeschichtung wirkt wie Granit. Dies ist zu beachten
bei der Beurteilung von verbauten Werksteinen (z.B. bei Quadermauerwerk).
Migmatit: Auch als Mischgneis bezeichnetes Mischgestein (griechisch migma > Mischung) aus zwei oder mehreren
petrografisch unterschiedlichen Komponenten. Wirtsgestein ist ein Metamorphit, während die restlichen Komponenten zu den Magmatiten
zählen. Migmatite bewegen sich im Grenzbereich zwischen magmatisch und
metamorph. Überwiegender Mineralbestandteil ist meist Feldspat. Unterschiedlichste Optik, häufig wie Granit oder Gneis, jedoch mit
lebhafterer Textur und Farbigkeit und häufig mit gewundenen Faltenbildern durch plastische Deformation während der Gesteinsbildung.
Serpentinit: Grob- bis mittelkörniges Gestein der Serpentingruppe (Serpentingestein, Schlangenstein), umgewandeltes
Tiefengestein mit einer Vielzahl von Einzelmineralen / Gemengeteilen, überwiegend Serpentinminerale, Entstehung hauptsächlich durch Zersetzung von
basischen Magmatiten, farbgebend sind meist Olivine. Farbe linsenartig-fleckig zwischen hellem Graugrün
über Gelbgrün bis Grünschwarz, meist
dunkelgrün bis buntgrün, andere Farben sind möglich, gelegentlich leicht wellig-streifig, oft mit weißen sekundären Calcitadern netzartig
durchsetzt, im Übrigen aber frei von Calcit. Geringe Verwitterungsbeständigkeit
als Baustein, verhältnismäßig niedrige Härte von 2,5 bis
4, nicht säurebeständig, teils hohe Wasseraufnahme; bei einigen faserigen
Bestandteilen (Chrysotil) besteht Asbestgefahr. Verwendung als Werkstein
/ Dekorstein im Innenausbau, im Mittelmeerraum auch für Fassaden. Serpentingestein ist technisch
und teilweise auch optisch mit Kalkstein und Marmor vergleichbar, es wird wegen seiner ähnlichen Verarbeitungseigenschaften besonders in Italien auch
als "Grüner Marmor" bezeichnet (Il marmo verde di Prato - Der grüne Marmor von Prato,
auf Informationstafeln für Touristen englisch als "Green Marble"), diese Bezeichnung ist jedoch gesteinskundlich falsch. Im
Gegensatz zu Serpentinit bestehen Kalkstein und Marmor fast vollständig aus Calcit. Die Bezeichnung "Serpentin" nimmt Bezug
auf die Schlange (lat.: serpens), wohl wegen der Ähnlichkeit besonders zu den Farbstrukturen grünlicher Schlangenhaut.
Quarzit: Entstanden aus Sandstein, weitgehend monomineralisch Quarz (SiO2 Härte 7), innig
verwachsene und verschmolzene Quarzkörner, gelegentlich mit Glimmer (Glimmerquarzit), Feldspat, Chlorit oder Granat. Quarzit hat durch Umkristallisation
ein nicht mehr mit Sandstein vergleichbares Gefüge, die einzelnen gerundeten Quarzkörner des Sandsteins sind nicht mehr oder kaum noch erkennbar. Rein optisch
teilweise mit Marmor zu verwechseln (besonders bei polierten Flächen) sowie mit feinkörnigem Granit (z.B. bei Pflastersteinen). Sehr hart und
widerstandsfähig, meist feinkörnig, frostbeständig, trittfest, meist gut polierfähig. Überwiegend in hellen Grautönen, teils auch gelblich bis
rötlich-bräunlich unter anderem durch eisenhaltige Bestandteile (Hämatit). Einsatz als Werkstein, Wand- und Bodenbelag. Regional bekannt ist
z.B. der "Gommern-Quarzit", der bereits im 12.Jahrhundert beim Dombau zu Havelberg als Quadermauerwerk Verwendung fand.
Marmor: Karbonatgestein, entstanden aus Kalkstein (umkristallisierter Kalkstein), mittel- bis grobkristallin, meist heller als Kalkstein mit
glitzernder Bruchstelle. Nach der Zusammensetzung unterscheidet man Calcitmarmor und Dolomitmarmor. Mineralbestandteile sind überwiegend
Calcit bzw. Dolomit, dazu Silikat, Aragonit und weitere farbgebende Bestandteile. Alle möglichen Farben von schneeweiß bis fast schwarz.
Leicht zu bearbeiten und zu polieren, nicht besonders hart (Härte 3, Calcit, CaCO3). Eingeschlossene Tonanteile bilden oft
beliebte Schattierungen. Im Unterschied zu normalem Kalkstein ist der Marmor an größeren Calcitkristallen zu erkennen, die dem Gestein ein
"zuckriges" Aussehen verleihen. Teils optische Ähnlichkeiten zu Quarzit.
In der Natursteinbranche wird jeder polierbare Kalkstein als Marmor bezeichnet - petrografisch falsch. Bei der
metamorphen Umwandlung gehen alle in den Ausgangsgesteinen vorhandenen Strukturen, Texturen und Dekors verloren, deshalb enthalten echte
Marmore keine Fossilien. Reiner Marmor ist weiß, die Bezeichnung "marmoriert" trifft eher auf polierbare Kalksteine zu.
Der wohl berühmteste weiße Marmor in der Architektur ist der Carrara-Marmor aus der italienischen Region Toskana, abgebaut
seit mehr als 2000 Jahren, beliebt auch bei Bildhauern, z.B. Michelangelo Buonarroti (1475-1564).
Schiefer (Tonschiefer): Abgelagerter Tonschlamm, unter Druck verfestigt und in Tonstein umgewandelt, bei anhaltendem auch
seitlichem Druck in Verbindung mit sehr hohen Temperaturen weitere Umwandlung zum Tonschiefer durch Umkristallisation von Tonmineralen. Enthält
viele Glimmerminerale, welche die typische Schieferung begünstigen und den fast immer silbrigen Glanz. Farben von anthrazit- bis grausilbrig,
teils mit grünlichen, bläulichen, rötlichen oder bräunlichen Farbnuancen. Einsatz für Dachdeckung (Dachschiefer) und Fassadenbekleidung,
Terrassenplatten, Treppenstufen. Allgemein sehr wetterbeständig; aber nicht alle Tonschiefer sind frostbeständig. Damit er nicht austrocknet
und zum Erhalt der dunklen Farbgebung sollte er regelmäßig geölt oder imprägniert werden.
Schiefer (Phyllitschiefer): Phyllit (von altgriechisch phyllon = das Blatt) ist ein durch Metamorphose aus Tonschiefer
hervorgegangenes feinkörniges und dünnschichtiges (blättriges) Gestein mit einem hohen Anteil an Glimmer, das z.B. im Vogtland abgebaut
und verbaut wurde, als Dachschiefer weniger geeignet, weil häufig in seiner Schichtung stark wellig (verfaltet) und nicht sehr
witterungsbeständig. Bei weiterer Metamorphose unter Druck und Hitze entsteht unter anderem Glimmerschiefer.
Schiefer (Glimmerschiefer): Niedrigmetamorphe kristalline Schiefersorte, überwiegende Bestandteile sind Quarz und Glimmer,
kann bei höheren Temperaturen durch Umwandlung aus Tonschiefer entstehen. Die Farbe hell- bis dunkelgrau, durch Verwitterung auch bräunlich oder
rötlich. Oberfläche wirkt zumeist glänzend.
Schiefer (Fruchtschiefer): Aus tonigem Ausgangsgestein entwickeln sich bei hohen Umgebungstemperaturen die bis zur
Getreidekorngröße (Feldfrucht, daher Fruchtschiefer) anwachsenden "Cordierit-Kristalle" in den Farben blau, violett, grau, grün, braun.
Niedrigmetamorphes Gestein, frostbeständig, extrem hart, lieferbar gespalten mit spaltrauer oder bearbeiteter Oberfläche.
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