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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation
Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Stockphoto-Galerie Nr.2b
Stadtkirche, Stadtfriedhof, Kathedrale, Dom, Kloster, Stift, Hospital, Grabmal, Mausoleum
Fotograf und Urheberrecht:
Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
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Pisa (Region Toskana;
Italien), Piazza del Duomo (in Pisa auch bezeichnet als
Piazza dei Miracoli -
Platz der Wunder), heute Dombezirk im nordwestlichen Stadtgebiet
innerhalb der historischen Stadtmauer,
ursprünglich zur Bauzeit des Doms bis um 1160 jedoch ungeschützt
außerhalb der Stadtmauer gelegen, mit Duomo Santa Maria Assunta (Dom /
Kathedrale, entstanden ab 1063), Battistero (Baptisterium, Taufkirche
/ Taufkapelle, entstanden ab 1152), Campanile (Glockenturm,
"Der schiefe Turm
von Pisa", entstanden ab 1173) und
Camposanto Monumentale (Monumentalfriedhof, entstanden ab 1277), zusammen eines der
berühmtesten Architektur-Ensembles der Welt und Vorbild besonders für
die toskanische Sakralarchitektur der folgenden Jahrhunderte. Der
Gründungsbeschluss zum Dombau geht auf den Sieg von Pisa über die
Sarazenen (Araber)
bei der Schlacht von Palermo 1063 zurück, ein Teil der erbeuteten
Schätze wurde für den Dombau bereitgestellt. Die Piazza del Duomo ist
seit 1987 als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen; fotografiert jeweils in mehreren
Bildserien zu unterschiedlichen Tageszeiten und von unterschiedlichen
Standorten; Aufnahmedatum: 21.6.2017
Pisa (Region Toskana;
Italien), romanischer Dom (Kathedrale) Duomo Santa Maria Assunta;
zu den folgenden Jahresangaben siehe Hinweise unten. Planungen
und Baubeginn ab 1063 unter dem Baumeister Buscheto di Giovanni Giudice
(auch: Buschetto, Buschetus, Busketios, Busketo, Boschetto, etwa um 1040-1110, genaue
Lebensdaten unbekannt), unvollendet geweiht 1118 / 1121, in der zweiten Hälfte des 12.Jahrhunderts
mehrere Bauerweiterungen des offenbar bereits weitgehend bestehenden
Kirchengebäudes unter dem Baumeister Rainaldo
(Rainaldus, vermutlich auch Bildhauer, Lebensdaten unbekannt), unter anderem
Verbreiterung beider Querschiffarme und westliche Verlängerung des Kirchenschiffs (Langhaus,
bis heute an der Fassade gut ablesbar: außen 5 Blendarkadenbögen = innen
3 Gewölbejoche), vielleicht um 1170 Arbeiten an
der Westfassade ebenfalls nach Entwurf und unter Leitung des
Rainaldo (inschriftlich gesichert) sowie Mitarbeit und
wohl abschließender Bauleitung des Bildhauers Guglielmo (Wilhelm)
di Innsbruck und eines weiteren Bildhauers Biduino (in beiden
Fällen Lebensdaten unbekannt), Fassade etwa um 1190 weitgehend fertiggestellt,
der Dom ohne Kuppel insgesamt wohl Anfang 13.Jahrhundert. Ein bis dato beispielloser Bau
der Romanik mit antiken, langobardischen / lombardischen, byzantinischen und islamischen Details, der
in die Gotik hinein gewachsen ist, erst 1380 wurde die Kuppel
mit filigraner hochgotischer Zwerggalerie (kleine zierliche
Arkadengalerie als Laufgang unter dem Dachansatz) auf den achteckigen
Unterbau aufgesetzt (bis dahin vermutlich ein flaches Zeltdach), beeinflusst von
orientalisch-islamischer Kunst und wohl teilweise auch unter Mitwirkung islamischer Handwerker entstanden.
Pisa (Region Toskana;
Italien), Dom / Kathedrale Duomo Santa Maria Assunta,
einige wenige Bilder aus dem prachtvoll ausgestatteten Innenraum; die
Granitsäulen mit korinthischen Kapitellen sind Beute-Spolien von 1063
aus einer Moschee in Palermo; die berühmte Kanzel von Giovanni Pisano
(um 1248-1318) entstand 1302-1310, zum Aufnahmezeitpunkt leider
teilweise in Restaurierung; die vergoldete und bemalte Kassettendecke
aus Holz ist ein Werk des 17.Jahrhunderts; Fußböden teilweise mit
Mosaikpflaster belegt (Kalkstein, Marmor, Serpentinit); Aufnahmedatum: 21.6.2017
Pisa (Region Toskana;
Italien), romanischer Campanile ("Der schiefe Turm von
Pisa", "La torre pendente di Pisa") auf rundem Grundriss wohl nach Entwurf
von Bonanno Pisano (Bildhauer und Baumeister,
Lebensdaten unbekannt), geplant als Glockenturm für den Dom, Baubeginn 1173
eventuell in Zusammenarbeit mit Guglielmo di Innsbruck, 1178 fertig bis
zum dritten Galeriegeschoss, nach Bauunterbrechung wegen
Baugrundabsenkung erst 1272-1278 Weiterbau viertes bis
sechstes Galeriegeschoss unter Giovanni di Simone
(Architekt, Lebensdaten unbekannt, wohl um 1230-1290), vollendet 1360-1370
unter Tomaso Pisano (?), ein riesiger Hohlzylinder mit dreischaliger
Wandkonstruktion (siehe unten). Die Fassade überwiegend aus Marmor und
Kalkstein, gegliedert in ein Sockelgeschoss mit Blendarkaden auf Halbsäulen mit
korinthischen Kapitellen (Kapitelle teils aus Sandstein, Säulenschäfte teils aus Granit ?,
eventuell handelt es sich dabei um antike Spolien ?), darüber 6 Geschosse mit rundbogigen
romanischen Arkaden auf Säulen (Arkadengalerien / Säulengalerien,
jeweils begehbar wie Laubengänge), oben das zurückgesetzte
Glockengeschoss mit umlaufendem Austritt; Gesamthöhe ca. 56 m,
Außendurchmesser ca. 15 m, Neigung zum Aufnahmezeitpunkt ca. 5°,
inzwischen durch eine höchst aufwendige Stabilisierungs-Konstruktion
gesichert. Der Turm neigt sich in südliche Richtung, wer ihn aus dieser
Richtung (bzw. der Gegenseite) fotografiert, hat ihn senkrecht im Bild. Aufnahmedatum: 21.6.2017
Pisa (Region Toskana;
Italien), Battistero di San Giovanni (Baptisterium des
Heiligen Johannes, die
größte jemals gebaute christliche Taufkirche / Taufkapelle, Durchmesser
ca. 36 m, Höhe ca. 55 m), entstanden ab 1152, der
Innenraum angeblich mit Orientierung an der Rotunde in der Heiligen Grabeskirche
(Anastasis) von
Jerusalem; außen der untere Bereich mit Blendarkaden und Säulengalerie darüber
noch romanisch, in der weiteren Entwicklung nach oben zunehmend gotisch;
Planung und Baubeginn incl. untere (romanische) Fassadengestaltung unter
dem Baumeister Diotisalvi
(auch: Deotisalvi, Lebensdaten unbekannt) bis etwa 1180, prachtvolles rundbogiges
Eingangsportal mit reliefverzierten Säulen, der obere Wandbereich wohl nur im
Rohbauzustand; nach langem Baustillstand
etwa ab 1265 Ausführung der oberen Fassade unter den Bildhauern und
Architekten Nicola Pisano (um 1215-1280/1284 ?) und dessen
Sohn Giovanni Pisano (um 1248-1318), um 1284
im Wesentlichen vollendet, weitere bildhauerische Arbeiten
an der Fassade durch Giovanni Pisano ab 1297, das Kuppeldach sowie der
oberste gotische Fassadenbereich aus dem 14.Jahrhundert. Die Kuppel
erscheint heute rein optisch als Segmentkuppel mit
"Laterne", ein Ergebnis der
Arbeiten zwischen 1358 und 1394,
darunter verbirgt sich aber eine ungewöhnliche Konstruktion (siehe dazu
unten); bekrönende Statue
"Johannes der Täufer" um 1395 aufgesetzt. Die inkrustierte Fassade
aus Marmor und Kalkstein mit sehr vielen Skulpturen, Büsten und baukünstlerischen
Gestaltungselementen aus Marmor verziert (inzwischen wohl fast alle durch Kopien
ersetzt), im Innenraum ein Taufbecken von 1246 (Guido Bigarelli da Como)
und eine Kanzel von 1260 (Nicola Pisano). Die vermutlich aus Geldmangel
unvollendet gebliebene Dachdeckung besteht heute etwa hälftig aus
Dachziegeln (Italienische Plattendeckung, Tegola romana con Coppo) und
Bleiplatten. Aufnahmedatum: 21.6.2017
Pisa (Region Toskana;
Italien), Battistero di San Giovanni (Baptisterium des
Heiligen Johannes) in zwei undatierten historischen Zeichnungen mit Darstellung der
ungewöhnlichen Kuppelkonstruktion und ihrer baulichen Entwicklung; in
der linken Zeichnung ist die Kuppelwölbung wohl etwas zu flach
dargestellt.
Beide Abbildungen findet man in besserer Qualität auf der Website von A&A Art and
Architecture / The Courtauld Institute of Art unter
www.artandarchitecture.org.uk/, dem weltweit führenden
Zentrum für das Studium von Geschichte und Konservierung von Kunst und
Architektur. Eine hervorragende Website mit zehntausenden Dokumenten zur
Bau- und Kunstgeschichte, incl. Suchfunktion. Die Wiedergabe der
Abbildungen hier auf der Website "Fotografie und Architektur" erfolgt
rein informell aus baufachlichem Interesse, jedoch nicht zum Verkauf.
Beide Abbildungen wurden verkleinert und leicht beschnitten.
Pisa (Region Toskana; Italien), Camposanto Monumentale (Monumentalfriedhof,
auch: Campo Santo) an der Piazza del Duomo hinter Baptisterium und Dom, bestehend aus einem
von seitlich offenen Wandelgängen bzw. Wandelhallen umbauten und
begrünten Hof (etwa 127 x 52 m), ähnlich einem Klosterhof mit Kreuzgang, errichtet ab 1277,
zuerst unter Giovanni di Simone (Lebensdaten unbekannt), Weiterbau unter verschiedenen Baumeistern bis
ins 15.Jahrhundert (um 1463 vollendet ?) als würdiger Aufbewahrungsort für Gräber, Grabplatten, Sarkophage,
Skulpturen und sonstige Grabmonumente, die sich anfangs innerhalb und
außerhalb der Kathedrale befanden; inkrustierte Fassaden aus Marmor und
Kalkstein, hofseitig Rundbogenarkaden mit gotischem Maßwerk, über dem Eingangsportal ein aufwendig gestaltetes
gotisches Tabernakel mit Heiligengruppe (wohl 2.Hälfte
14.Jahrhundert, eine Statuengruppe unter einem mehrgliedrigen architektonischen Baldachin); am
östlichen Ende des Camposanto 1594 Anbau der Cappella Dal Pozzo mit Kuppel;
1944 durch Kriegseinwirkung schwer beschädigt, inzwischen weitgehend restauriert /
rekonstruiert. In der zweiten Bildreihe links im Hintergrund der
Torre di Santa Maria, rechts der "Gefallene Engel" (Angelo caduto) auf der
Wiese; in der dritten Bildreihe links die Außenfassade des Camposanto
und rechts die gegenüberliegende Langhausfassade (Nordfassade) des Doms,
beide mit romanischen rundbogigen Blendarkaden; in der letzten Bildreihe
konstruktive Details zu einem der großen restaurierten Fresken, welches zur
Restaurierung samt Putzschicht (!) von der tragenden Wandfläche gelöst
und danach auf einer (hinterlüfteten ?) Trägerplatte mittels
Tragkonstruktion aus Metallprofilen wieder an der Wand befestigt wurde; Aufnahmedatum: 21.6.2017
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