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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in
Brandenburg und Niedersachsen

 

Stockphoto-Galerie Nr.1b  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Dorfkirche, Dorffriedhof, ländliche Kirchenanlage, Grabstein, kirchliche Außenanlagen

Historische Gebäude und Architekturdetails im ländlichen Raum

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Gandenitz (Landkreis Uckermark; Brandenburg), evangelische Dorfkirche, 2.Hälfte 13.Jahrhundert, rechteckiger Saalbau aus Feldsteinmauerwerk, Unterbau des Westturms in Schiffsbreite, Turmaufsatz aus Fachwerk wohl 2.Hälfte 18.Jahrhundert; mittelalterliches Quadermauerwerk / Schichtmauerwerk, im Detail teils unregelmäßig, in der Gesamtwirkung jedoch regelmäßig; hohe Südfenster mit Ziegeleinfassung nicht ursprünglich; Fachwerkturm mit Ziegelausfachung offenbar komplett erneuert (? - zumindest alle sichtbaren Bauteile); Kirchenschiff und Turmdach mit neuer Biberschwanz-Doppeldeckung; Kirchhofmauer aus unbehauenen Feldsteinen, teils unter Wiederverwendung von ehemals verbauten Steinen mit Ankerloch, Lagerloch vmtl. für Zapfen von Balken, Ständer, ... (?), Bauzeit unklar, Ziegeltorpfeiler neu; Aufnahmen am späten Nachmittag, Turmfront stark verschattet, Aufnahmedatum: 5.9.2010



 

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), Dorfkirche von 1865, neoromanischer Sichtziegelbau nach Entwurf von Georg Gustav Erbkam (1811-1876, preußischer Landbaumeister und Bauinspektor für Kirchenbau), Ersatzbau für eine 1864 abgebrochene Fachwerkkirche, Bauzeit 1864-1865; Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste. Neoromanik der Stüler-Schule, in früheren Publikationen (z.B. Dehio 2012) auch ganz allgemein der Schinkel-Schule zugeordnet, in der Baugeschichtsliteratur zumeist bezeichnet als "Preußischer Rundbogenstil". Das Dorf Glienicke war ursprünglich im Besitz der Gutsherrschaft von Stolpe mit Kirchenpatronat, 1759 Vereinigung der Güter Stolpe und Schönfließ (ab 1771 Familiensitz, Rittergut), Patronatskirche für Glienicke bis 1945 blieb weiterhin Stolpe, die Kirche in Glienicke war nur eine Predigtstätte, die von Stolpe aus bedient wurde.

Saalbau aus gelbem Sichtziegelmauerwerk von sparsamer architektonischer Gliederung, wenige Gesimse und Friese, mit fünfseitiger Apsis, Satteldach mit Schieferdeckung (oder Ersatzbaustoff ?) als Rechteck-Doppeldeckung, die Gebäudeecken durch Fialtürmchen in Pfeilerform betont. Vor dem Westgiebel ein schlanker Turm mit quadratischem Grundriss, Schallöffnungen im Glockengeschoss ("Glockenstube") des Turms jeweils als rundbogige Zwillingsfenster (Biforien) mit Teilungssäule aus Terrakotta, achteckiger Turmhelm (Spitzhelm) mit Schieferdeckung hinter Dreiecks-Schildgiebeln mit Kupferblech-Deckung, auf der Turmspitze eine Turmkugel (Knopf, Turmknopf) mit Turmkreuz. An der Turm-Westseite ein rundbogiges Eingangsportal mit gestufter Laibung unter Dreiecksgiebel-Verdachung, im Bogenfeld über der Tür ein Medaillon mit Christuskopf (wohl in Anlehnung an den Kopf der berühmten Christus-Statue von Bertel Thorvaldsen), auf der Giebelspitze der Portalverdachung eine stilisierte Kreuzblume aus Sandstein. Aufnahmedatum: 1.5.2007 vor der Sanierung ...







... und 16.4.2009 nach der Totalsanierung der Außenhülle: Mauerwerk nach denkmalpflegerischen Grundsätzen gereinigt, saniert, Ziegel teils ersetzt (Kohlebrandziegel aus Glindow) und neu mit eingefärbtem Kalkmörtel verfugt, neue Schieferdachdeckung wieder in der ursprünglichen und bauzeittypischen Rechteck-Doppeldeckung ("Englische Deckung"). Gemäß Kirchenchronik (siehe unten) stammen die ursprünglichen gelben Ziegel aus Birkenwerder ("Gelbe Birkenwerdersche", gut erkennbar an der gelben Farbe mit einem leichten Grünstich), Ziegelmaße im Mittel 255 x 125 x 60 mm, Längen zwischen 250 ... 260 mm, Breiten zwischen 120 ... 125 mm, kaum Schwankungen in der Höhe; die Bezeichnung "Reichsformat" für diese Ziegel ist jedoch falsch, 1865 gab es noch gar kein Reichsformat (weitere Angaben dazu siehe hier: ).




Die Dorfkirche von Glienicke/Nordbahn ist offenbar das einzige noch erhaltene Bauwerk in Deutschland, welches von dem Architekten, preußischen Landbaumeister und zuletzt Baurat Georg Gustav Erbkam (1811-1876) entworfen und unter seiner Leitung auch ausgeführt wurde. Andere eigene Werke in Deutschland sind zerstört, es existieren nur noch die unter seiner Bauleitung (bzw. Mitwirkung an der Bauleitung, Ausführungsplanung) entstandenen Bauten nach Entwürfen von Friedrich August Stüler (1800-1865), so z.B. die Nationalgalerie in Berlin 1865-1875. Erbkam war 1846-1865 als preußischer Baubeamter einer der Mitarbeiter von Stüler, als solcher zuständig für Kirchenbau. Bekannt wurde er jedoch durch seine Teilnahme als stellvertretender Leiter an der berühmten Lepsius-Expedition 1842-1845 nach Ägypten, wo er äußerst genaue topographische Pläne und Bauaufnahmen fertigte. In Alexandria wurde 1867 die deutsch-evangelische Kirche nach seinen Plänen ausgeführt, diese ist das zweite noch erhaltene eigene Bauwerk von Georg Gustav Erbkam.

Literatur:
Birgit Reukauf: Geschichte der Glienicker Dorfkirche 1865-2015. Broschüre der Evangelischen Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn 2015
Claus P. Wagener: Ein Gebäude mit 'wohlthuendem Eindruck'. Zur Geschichte der Dorfkirche in Glienicke/Nordbahn. Mit Beiträgen von Alexander Ergang, Joachim Kullmann und Burghard Rübcke von Veltheim. Herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn. BoD - Books on Demand, Norderstedt 2015
Siegfried Ast: Dorfkirche wird für 250.000 Euro instand gesetzt. Enthalten in: Glienicker Kurier, Ausgabe Oktober 2007; Seite 33 (Prof. Dipl.-Ing. Siegfried Ast war im Zusammenwirken mit den zuständigen Behörden verantwortlich für Planung und Bauüberwachung der denkmalpflegerischen Sanierungsmaßnahmen)
Klaus Gottschalk: Sanierung der Ziegelfassade an der Evangelischen Kirche in Glienicke/Nordbahn. Beitrag in der Fachzeitschrift "Restaurator im Handwerk", Ausgabe 2009/2010, Seiten 20-21 (als PDF zu finden unter https://restaurator-im-handwerk.de/zeitschrift/restaurierung-eine-ueberzeugungsarbeit-ausgabe-2009-2010/). Mit guten Fotos, aber leider mit falschen Angaben zum Entwurfsverfasser (und dieser Name auch noch falsch geschrieben) und zum Ziegelformat.
Joachim Kullmann: Glienicker Bilderbogen. Band 1. Zur Vergangenheit und Gegenwart unseres Heimatortes - Ausgewählte Beispiele (= Ortschronik Band 1). Herausgegeben durch die Gemeinde Glienicke/Nordbahn 2004, Seiten 43 und 144 (altes Schulgebäude). Die Bände 2 bis 4 sind zwischen 2008 und 2019 erschienen.
Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim. Bearbeitet von Heinrich Jerchel und Joachim Seeger, Mitarbeiter Siegfried Harder, Richard Moderhack und Kurt H. Wels. (Die Kunstdenkmäler der Provinz Mark Brandenburg. Herausgegeben vom Brandenburgischen Provinzialverband unter der Schriftleitung von Heinrich Jerchel.) Deutscher Kunstverlag, Berlin 1939. Digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg unter http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kdpb_bd3_4 (gemeinfrei). Nachfolgend wird zuerst ein Auszug aus Seite 118 wiedergegeben (Text zu Glienicke), danach aus Seite 307 mit der im Text erwähnten Ansicht des Dorfes (Aquarell, Bildunterschrift: "Glienicke. Ansicht um 1795"), im Vordergrund der Bauernhof mit Gastwirtschaft "Sandkrug" an der Landstraße nach Oranienburg, im Hintergrund das Dorf mit der Fachwerk-Vorgängerkirche von 1705. Das Aquarell ist eventuell nach einer älteren Darstellung aus der Zeit um 1740 entstanden.
 


 
Glienicke/Nordbahn ist heute dem Landkreis Oberhavel zugeordnet. Sowohl siedlungs- und kulturgeschichtlich als auch naturräumlich gehört es jedoch zum Niederen Barnim (bis 1952 Kreis Niederbarnim).
Informationen zu den letzten beiden noch erhaltenen Bauernhäusern des ehemaligen Angerdorfes Glienicke finden Sie hier:
Die Darstellung der Ortslage auf historischen topographischen Karten (unter anderem auf sehr detailgenauen Messtischblättern des Deutschen Reiches) zur Erläuterung der städtebaulichen Entwicklung des Dorfes finden Sie hier:
 













Hier noch einmal die Glienicker Dorfkirche und ihre städtebauliche Wirkung im Ortsbild auf historischen Fotografien (alles Postkarten, gefunden im Internet, nicht mehr verfügbar):

Zuerst ein Foto von der Hauptstraße mit Kirche und Kaiserlicher Postagentur aus dem Jahr 1908 (das Aufnahmedatum ist rückseitig auf der Postkarte angegeben). Die Hauptstraße (Dorfstraße) war zum Aufnahmezeitpunkt offenbar noch nicht gepflastert. Das Gebäude mit Postagentur und Kolonialwarenladen in Glienicke b. Hermsdorf, Hauptstraße 70, wurde spätestens 1910 abgebrochen, 1911 war an dieser Stelle ein Neubau fertiggestellt. Da sich dieses Grundstück auf dem Dorfanger und damit auf der ehemaligen Allmende befindet, kann es sich bei dem Altgebäude nicht um ein ehemaliges Bauernhaus gehandelt haben. Auf dem Anger wurden immer nur Bauten der Gemeinde errichtet, z.B. für Küster, Hirte, Schmied, Schule mit Lehrerwohnung, usw. Hier handelt es sich um die alte Dorfschule von Glienicke, nach Angaben des Ortschronisten Joachim Kullmann (siehe oben) errichtet 1847. 1904 wurde das Gebäude frei, die Schule ist in den Neubau Hauptstraße 63/64 umgezogen, das alte Schulgebäude wurde umgebaut und geteilt für Postagentur und Ladengeschäft.

So sah das Gebäude in der Zeit kurz vor dem Umbau 1904 aus, ein in seiner Gesamtkubatur mit Krüppelwalmdach typischer Massivbau für die Zeit um 1850. Das kleine sw-Foto wurde koloriert (Dach rot, Bäume grün, Fassade weiß), dabei wurden die beiden Baumstämme vor dem Haus auf dem Foto übertüncht.

Danach eine Ansicht um 1925, noch immer mit der alten Kirchhofsmauer (Friedhofsmauer) mit Eingangstor zwischen hohen gemauerten Torpfeilern, der ehemalige Friedhof um die Kirche ist schon seit den 1890er Jahren stillgelegt und mit Sträuchern zugewuchert.

Auch das dritte Bild dürfte aus der Zeit kurz vor 1930 stammen, der rechte Torpfeiler der Kirchhofsmauer ist jedenfalls noch zu sehen, einige Sträucher sind aber wohl schon entfernt. Die Fahrzeuge sind, wie damals bei Postkarten weit verbreitet, in das Foto einmontiert.

Das vierte Foto um 1935, inzwischen ohne Kirchhofsmauer, hinter der Kirche das 1911 errichtete Wohn- und Geschäftshaus, unter den Alt-Glienickern bekannt als "Ärztehaus". 1930 wurde im Zusammenhang mit Straßen- und Gehwegbaumaßnahmen im Ortszentrum die alte Kirchhofsmauer abgebrochen und durch eine niedrige Hecke ersetzt, der ehemalige Friedhof wurde beräumt und eingeebnet, die restlichen noch verbliebenen Grabstätten sowie die Sträucher wurden beseitigt.

Danach eine Gesamtansicht des Ortszentrums wohl aus der Zeit um 1920, aufgenommen aus dem Turmgeschoss der Fürstendamm-Brücke im benachbarten Frohnau, im Vordergrund die Oranienburger Chaussee mit der Einmündung Hauptstraße, an der Straßenecke rechts das Wirtshaus "Sand-Krug", ein zweigeschossiges Gebäude von 1898, wie es bis zum Abbruch 1964 bestand (weitere Informationen dazu siehe bei Kullmann, Band 1). Im Hintergrund die Dorfkirche.

Zuletzt die Kirchturmspitze hinter dem 1911 fertiggestellten Wohn- und Geschäftshaus auf dem Dorfanger, Blick über den Dorfteich, eine Aufnahme aus dem Zeitraum 1912-1915. Im Hintergrund der mit Kiefern bestockte Berg als Teil eines eiszeitlichen Dünenzuges in Frohnau (ab 1920 Berlin-Frohnau). Der Name der alten Glienicker Gastwirtschaft "Sandkrug" nimmt Bezug auf dieses sandige Umfeld, es handelte sich ursprünglich um einen "Krug im Sande".

Viele weitere historische Fotos zur Glienicker Dorfkirche und ihrem Umfeld findet man in den Publikationen von Claus P. Wagener und Joachim Kullmann (Literaturangabe siehe oben).
 


 

Glienicke/Nordbahn (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), Friedhofskapelle von 1926 zur evangelischen Dorfkirche (siehe oben), errichtet nach Entwürfen und unter Bauleitung des Architekten Paul Poser (1876-1940); Massivbau auf rechteckigem Grundriss (in etwa Nord-Süd-Ausrichtung) mit kleiner dreiseitiger Apsis, je Traufseite vier Strebepfeiler, Gebäudesockel und Strebepfeiler aus Feldstein-Sichtmauerwerk (gemäß Ortschronik stammen die Feldsteine aus der Gegend um Joachimsthal), Flächenmauerwerk mit vertikal abgezogenem Kiesel-Schleppputz (wohl um 1992 dick mit Fassadenfarbe überstrichen / beschichtet, ursprünglich dürfte es sich um naturbelassenen Schleppputz gehandelt haben); steiles Satteldach, Walmdach über der Apsis und Turmdach mit Biberschwanz-Doppeldeckung, Firstkappen jeweils in Mörtel verlegt; Glockenturm als gestufter hölzerner Dachreiter mit Pyramidendach und Turmkreuz in seltener Gestaltung; teilweise Sanierungsbedarf zum Aufnahmezeitpunkt; Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste. Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen, mittags und nachmittags, zuerst östliche Traufseite, dann Südseite (turmseitiger Giebel mit Apsis), zuletzt westliche Traufseite, Aufnahmedatum: 2.5.2016

Bemerkenswert an der Friedhofskapelle ist vor allem der optisch als Dachreiter in Erscheinung tretende kleine Glockenturm, der mit einfachsten Materialien eine erstaunliche architektonische Wirkung erzielt. Konstruktiv handelt es sich um einen Fachwerkturm, der in Kehlbalkenhöhe auf tragendem Wandmauerwerk aufsitzt, also nicht um einen echten Dachreiter, der unmittelbar auf den Sparren aufsitzt und nur von diesen getragen wird. Die Fachwerkkonstruktion ist oberhalb der Dachfläche senkrecht verbrettert / verschalt, auf die Fugen zwischen den Brettern wurden schmale Deckleisten aufgenagelt, der Fachmann spricht von einer "verleisteten Schalung". Die Eckbereiche wurden unter anderem durch aufgenagelte waagerechte Dreikantleisten betont ("gequadert"), traufseitig befinden sich unten kleine Sprossenfenster zur Belichtung des Dachraums, im oberen Teil (Turmaufsatz) halbrund-polygonale Schallöffnungen. Auf der Spitze des Pyramidendaches sitzt eine Turmkugel (Turmknauf, Turmknopf) mit Turmkreuz aus Blech (Zink oder Kupfer ?). Gemäß Kirchenchronik stammt die Turmglocke aus Gussstahl von 1865 aus der Dorfkirche, sie wurde 1965 in die Friedhofskapelle umgesetzt und wird seitdem dort genutzt.

Literatur:
Matthias Metzler: Glienicke/Nordbahn - Die evangelische Friedhofskapelle, ein Meisterwerk des Architekten Paul Poser. Enthalten in: Brandenburgische Denkmalpflege 2012 Heft 2, Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin; ab Seite 36
Joachim Kullmann: Glienicker Bilderbogen. Band 3. Zur Vergangenheit und Gegenwart unseres Heimatortes - Ausgewählte Beispiele (= Ortschronik Band 3). Herausgegeben durch die Gemeinde Glienicke/Nordbahn 2012, Seite 167
Weitere Informationen / Daten: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Denkmaldatenbank, im Internet zu finden unter ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search
Birgit Reukauf: Geschichte der Glienicker Dorfkirche 1865-2015. Broschüre der Evangelischen Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn 2015, Seite 18














 

Gölsdorf (Fläming; Brandenburg), Dorfkirche, ein Feldsteinbau als Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor aus der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts, erst 1889 wurden die Fenster- und Portalöffnungen mit Ziegeln gerahmt; achteckiger Fachwerkturm von 1775 auf quadratischem Unterbau, schiefergedeckte geschweifte Turmhaube mit Laterne; Aufnahmedatum: 7.6.2007

Literatur: Denkmaltopographie BRD - Denkmale in Brandenburg. Landkreis Teltow-Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2000; ab Seite 270


 

Groß Breese (Prignitz, Westprignitz; Brandenburg), Dorfkirche von 1879, neoromanischer Backsteinbau von Kreisbaumeister Toebe (Perleberg), 1967-1969 saniert / restauriert mit erheblicher Umgestaltung des Innenraums, dabei offenbar auch komplette oder weitgehende Neuverfugung des Sichtmauerwerks mit in Ziegelfarbe eingefärbtem Mörtel (Mörtelfarbe vmtl. erzeugt durch Beimischung von Ziegelmehl); seitlich eingezogener quadratischer Westturm; Kirchenschiff mit Biberschwanz-Kronendeckung, Turmspitze mit Schieferdeckung, Turmkugel (Knopf) und Turmkreuz; zweiflügelige Portaltür mit aufwendig geschmiedeten Zierbändern; Orgel von 1880 (Chwatal & Sohn, Merseburg); Baudenkmal; Aufnahmedatum: 20.9.2007





 

Großmutz (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), Dorfkirche, neogotischer Feldsteinbau unter Bauinspektor Johann Carl Ludwig Schmidt, wohl nach Entwurf von Schinkel, auf den Resten einer frühgotischen Vorläuferkirche errichtet; Grundsteinlegung und Baubeginn 1810, Richtfest und Baufertigstellung 1814, Ausbau und Ausstattung bis 1816, gehört zu den ersten neugotischen Kirchenbauten in Brandenburg; Öffnungen und Gebäudeecken des Kirchenschiffs mit Ziegeleinfassungen, Biberschwanz-Doppeldeckung; Turm verputztes Ziegelmauerwerk, achteckiger Turmhelm mit Schieferdeckung; Kirchhofeinfriedung mit Feldsteinmauer und nur in Resten erhaltenem Ziegeltor; Aufnahmedatum: 25.8.2007

Das Dorf Großmutz ist heute dem Landkreis Oberhavel zugeordnet. Siedlungs-, kultur- und verwaltungsgeschichtlich gehört es jedoch zum ehemaligen Land Ruppin, es liegt im Südosten des Ruppiner Landes.




 

Grüneberg (Löwenberger Land, ehemals Löwenbergscher Kreis; Brandenburg), Dorfkirche, 2.Hälfte 13.Jahrhundert, Saalbau aus Feldsteinmauerwerk, Mitte 18.Jahrhundert die Fenster vergrößert und barocker Innenausbau, 1982-1986 nach Dacheinsturz erneuert; Aufnahmedatum: 25.8.2007


 

Grünendeich (Altes Land, Landkreis Stade; Niedersachsen), Kirchenstieg; evangelische Dorfkirche St. Marien, erbaut 1608, Fachwerkbau mit geweißtem (weiß angestrichenem) Fachwerk und Ziegelausfachung teils in Ziersetzung, die oberen Gefache mit Bleiverglasung als umlaufendes Fensterband, Walmdach mit Hohlpfannendeckung; konstruktiv eigenständiger Fachwerkturm / Holzturm von 1625, im Unterbau quadratisch, achtseitiger / achteckiger Turmaufsatz mit Spitzhelm (Oktogon-Turmhelm) mit Biberschwanz-Dachdeckung, Wandflächen des Turms senkrecht verbrettert mit Deckleisten (verleistete Schalung), die vier geschweiften Eckdächer über dem Unterbau mit Holzschindeldeckung (!) und einem Anstrich, der Kupfer imitiert; Kanzel um 1616, Empore bauzeitlich. Fast alle Außenwandflächen von Kirchenschiff und Turm sind nicht genau senkrecht, daher sehen alle Fotos trotz Entzerrung irgendwie schief aus. Baudenkmal gemäß Landesdenkmalliste; Aufnahmedatum: 17.8.2016

Literatur: Heike Albrecht: Landkreis Stade ohne die Städte Stade und Buxtehude. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 26.1, Verlag CW Niemeyer, Hameln 1997, Seiten 151-152






 

Günterberg (Uckermark; Brandenburg), Dorfkirche 1723 / 1754, Turm offenbar ursprünglich als Putzbau geplant, Einbau der Orgel 1844; Figuren älter und von anderem Ort; Fuß des Taufbeckens 1596 (?); Aufnahmedatum: 24.5.2007





 

Guhlsdorf (Prignitz, Westprignitz; Brandenburg), Dorfkirche, entstanden 1712 durch fast vollständige Erneuerung eines Vorgängerbaus vmtl. aus dem späten 16.Jahrhundert; dreifach verriegelter Fachwerkbau mit Ziegelausfachung, Schwelle fast ebenerdig gelagert auf Feldsteinen, Streben auf Ständer und Riegel aufgeblattet, am Ostgiebel über der Saumschwelle ("Gesimsbalken") Fächerrosetten über Ständerfüße und Winkelhölzer (niederdeutsch / niedersächsisch geprägt); quadratischer Westturm, Turmhelm 1905 verändert; große Rechteck-Sprossenfenster teils mit eingesetzten kleinen barocken Wappenscheiben; Kirchenschiff mit alter Biberschwanz-Doppeldeckung ohne Dachrinne (zur Freude der Fachwerkschwelle), bei Sanierung offenbar umgedeckt und mit alten Dachziegeln von anderem Ort ergänzt; Turmhelm mit Schieferdeckung; Kanzelaltar von 1712 mit Gemälden; Einfassung des Kirchhofs durch locker geschichteten Wall aus Feldsteinen; Baudenkmal, Restaurierung gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz; Aufnahmedatum: 21.9.2007









 

Gumtow (Prignitz, Ostprignitz; Brandenburg), Dorfkirche, im Kern 13.Jahrhundert, erneuert 15.Jahrhundert; einschiffiger Bau aus Feldstein-/Spaltsteinmauerwerk, Ausführung teils als einigermaßen regelmäßiges Schichten-Quadermauerwerk, teils als regelloses Natursteinmauerwerk, Mörtelfugen mit Ziegelbruch gefüllt; Fensteröffnungen vmtl. 1624 vergrößert; Kirchenschiff mit älterer Betonsteindeckung, Turm mit alter Biberschwanz-Kronendeckung, jeweils mit Satteldach; am Turm Bewuchs aus wildem Wein mit Laubfärbung; Aufnahmedatum: 19.9.2007



 

Gutengermendorf (Landkreis Oberhavel; Brandenburg), Dorfkirche, Mitte 13.Jahrhundert, Saalbau aus Feldsteinquadermauerwerk (Schichtmauerwerk) mit eingezogenem rechteckigen Chor; Kirchturm in Schiffsbreite mit Satteldach und zweifach gestuftem spitzbogigen Portal auf der Westseite; alle Fensteröffnungen 1899 verändert (vergrößert, Backsteinrahmung); Schiff und Turm mit älterer Betonstein-Deckung aus DDR-Produktion ("Doppelrömer"); Friedhofsmauer mit Backsteinportal aus dem 16.Jahrhundert; Aufnahmedatum: 2.9.2007

Gutengermendorf ist heute dem Landkreis Oberhavel zugeordnet. Siedlungs-, kultur- und verwaltungsgeschichtlich gehört es jedoch zum ehemaligen Land Ruppin, es liegt im Südosten des Ruppiner Landes im Grenzbereich zum ehemaligen Löwenbergschen Kreis. Heute ist Gutengermendorf Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land.






 

 


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