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Architekturfotografie und denkmalpflegerische Bilddokumentation

Bildarchiv Norbert Rauscher - Fotoarchiv historische Architektur
Baudenkmale und Architekturgeschichte in Niedersachsen und Brandenburg

 

Stockphoto-Galerie Nr.3  Foto, Fotografie, Bild, Abbildung

Schloss, Stadtschloss, Landschloss, Schlosspark, Herrenhaus, Gutshaus, Burg 

Herrschaftliche historische Gebäude und Architekturdetails

 

Fotograf und Urheberrecht:  Dipl.-Architekt Norbert Rauscher
D-16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16, Telefon: (033056) 80010, E-Mail: n.rauscher@web.de
Internet: www.fotografie-architektur.de, www.fotografie-landschaft.de
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Bevern (Weserbergland, Landkreis Holzminden; Niedersachsen), Schloss Bevern, errichtet 1603-1612, Renaissance-Schloss, bedeutendster Bau der "Weserrenaissance", mehrfach verändert, umgenutzt, rekonstruiert, heute Mischnutzung im Besitz des Landkreises Holzminden, langfristig ist die Entwicklung zum Kulturzentrum geplant; Bauherr war Statius von Münchhausen, mitgewirkt haben mehrere Baumeister aus der Region (Leistungsanteile im Detail nicht geklärt); Außenansichten der zweigeschossigen geschlossenen Vierflügelanlage mit annähernd quadratischem Hof, umgeben von einer Graft (Wassergraben, heute trocken) mit Zugbrücke; Sockelmauerwerk und architektonische Details aus rotem Wesersandstein; Putzbau mit Natursteingliederung, Renaissancegiebeln und Zwerchhäusern, Obergeschoss / Oberstock hofseitig aus Fachwerk, teils historistisch ergänzt / verändert; sehr alte (ursprüngliche ?) Sollingplatten-Dachdeckung; Baudenkmal; Aufnahmedatum: 12.5.2010

Literatur:
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bremen und Niedersachsen. Aktuelle Bearbeitung durch Autorengruppe im Auftrag der Dehio-Vereinigung; Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, Seiten 220-221
Schloss Bevern 1603 bis 1612, Münchhausenbau, Herzogresidenz, Kulturzentrum (Autorengruppe). Landkreis Holzminden 1987



Hinweis: Von engagierten Bürgern in Bevern wurde 1987 der Freundeskreis Schloss Bevern e.V. als Förderverein für das Renaissanceschloss Bevern gegründete. Er unterstützt den Landkreis Holzminden als Eigentümer und Betreiber bei dessen Bestrebungen, dieses herausragende Baudenkmal der Weserrenaissance zu einem Kulturzentrum der Region zu entwickeln. Der Verein bittet um Unterstützung und wirbt um weitere Mitglieder, die bereit sind, für einen Jahresbeitrag von 25 € Schlossfreundin bzw. Schlossfreund zu werden. Weitere Informationen:
Klaus-Volker Kempa (Vorsitzender), Wacholderweg 3, 37603 Holzminden, Tel.: (05531) 6563
Elisabeth Kilian (stellvertretende Vorsitzende), Forst 2, 37639 Bevern, Tel.: (05531) 80087












 

Bevern (Weserbergland, Landkreis Holzminden; Niedersachsen), Schloss Bevern, errichtet 1603-1612, Renaissance-Schloss der sogenannten "Weserrenaissance", Innenhof der geschlossenen Vierflügelanlage; annähernd quadratischer Hof mit zwei Ecktürmen und einer Utlucht (Standerker mit Satteldach); Sockelmauerwerk und architektonische Details aus rotem Wesersandstein und hellem Oberkirchener Sandstein; Erdgeschoss massiv verputzt mit Natursteingliederung, Obergeschoss / Oberstock bis auf Ecktürme hofseitig aus Fachwerk, teils historistisch ergänzt / verändert; zwei achteckige Ecktürme mit Fachwerkaufsatz und geschweifter Haube; alte Dachdeckung aus Sollingplatten / Sollingspaltplatten; Aufnahmedatum: 12.5.2010














 

Bevern (Weserbergland, Landkreis Holzminden; Niedersachsen), ehemalige Schafställe zum Gut / Schloss Bevern; zweifach verriegelte Dreiständer-Fachwerkbauten mit Ausfachung aus rotem Wesersandstein / Sollingsandstein, in mehreren Bauphasen errichtet, der linke Stall dendrochronologisch datiert auf den Zeitraum um 1525-1540, also noch aus der Zeit der Burganlage vor dem Schlossbau, wohl als Scheune errichtet und später umgebaut, der rechte Stall wenig später; Sockelmauerwerk nachträglich erhöht, dabei Fachwerk eingekürzt, neuzeitliche vorgesetzte Hänge-Rolltore senkrecht verbrettert, Fachwerk-Steilgiebel mit Firstständer ("Spitzsäule", Firstsäule), Satteldach mit Sollingplatten-Dachdeckung und Schneefangbohlen; Baudenkmale; Aufnahmedatum: 12.5.2010

Literatur:
Svenja Zell, Ulrich Klages, Felicitas Böhm: Bevern, Bauerndorf und Marktflecken. Ein bauhistorischer Rundgang. Fachliche Beratung durch Volker Gläntzer, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. Tourismusverband der Samtgemeinde Bevern e.V., Bevern o.J. (2005); Seite 11
Svenja Zell: Die Entwicklung des ländlichen Bauens im ehemals Braunschweigischen Weserdistrikt zwischen 1550 und 1850. Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) zu Münster 2010; zu finden als PDF-Datei auf dem Publikationsserver der WWU Münster; Gebäudebestand Bevern in Einzeldarstellungen ab Seite 254; Schafstall zum Schloss ausführlich mit Zeichnungen ab Seite 307





 

Boitzenburg (Uckermark; Brandenburg), Schloss Boitzenburg, eine der größten und bedeutendsten Schlossanlagen im Land Brandenburg; Dreiflügelanlage um einen Ehrenhof ("Unterhof"), entstanden aus einer mittelalterlichen Burg auf einer Insel, 1276 erstmals erwähnt als Burg, ab 1528 Stammsitz der Familie von Arnim bis zur Enteignung 1946; Renaissanceschloss mit "Oberhaus" (Altschloss ab 1538 / 1586 / 1640, Renaissance, im ersten Bild hinten links), Verbindungsbau und "Unterhaus" (Neuschloss ab etwa 1590 auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg, im ersten Bild mittig und rechts), das Neuschloss mehrfach umgebaut, um 1740-1750 barock, 1838-1842 im "normannischen Burgenstil" nach Plänen des Architekten Friedrich August Stüler (1800-1865), 1881-1884 erneute Umgestaltung im Stil der Neorenaissance unter dem Architekten Carl Doflein (1852-1944) und damit Herstellung eines einheitlichen Gesamtbildes nach Vorbild des Altschlosses. Die umgebende Gartenanlage entstand im Wesentlichen 1827-1838 nach Plänen des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné (1789-1866).

Plünderungen nach 1945, Zerstörungen durch Brand 1949 (Brandstiftung ?), danach vereinfachte Wiederherstellung und Umbauten, diverse Nutzungen in der Nachkriegs- und DDR-Zeit (unter anderem Lazarett, Flüchtlingsunterkunft, Altersheim, ab 1956 bis 1990 Erholungs- und Schulungsheim der NVA); Totalsanierung und Restaurierung 1997-2005 verbunden mit weitgehender Rekonstruktion des Zustandes von 1884, dabei vorzügliche Wiederherstellung besonders der vielen Renaissancegiebel, Giebelaufsätze, Turmspitzen und Wasserspeier aus verzinktem (?) Eisen in teils verspielter Schmiede- und Spenglerarbeit, es fehlt jedoch bis heute der hohe Turmhelm von Doflein 1884 auf dem Hauptturm (Treppenturm) in der Mitte des Ehrenhofes ‒ oder man wollte das Werk von Stüler an dieser Stelle in Erinnerung halten. Ein Besuch der Anlage ist sehr zu empfehlen; gegenüber auf der anderen Straßenseite gibt es im Marstall (erbaut um 1765) eine sehr gute Café-Gastronomie, gleich daneben einen bequemen Parkplatz. Aufnahmen teilweise von Doris Rauscher, Aufnahmedatum: 19.9.2020

Literatur:
 Beatrix Bluhm, Detlev von Heydebrand, Hans-Joachim Stahl: Schloss Boitzenburg in der Uckermark: Geschichte und Gegenwart. Verlagsbuchhandlung Ehm Welk, Buchhandlung & Verlag, Schwedt/Oder, zweite Auflage 2020
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Aktuelle Bearbeitung durch Autorengruppe im Auftrag der Dehio-Vereinigung; Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2000; ab Seite 97
Informationen / Daten: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Denkmaldatenbank, im Internet zu finden unter https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search?smode=advanced
Beatrix Bluhm: Boitzenburg. Erste Untersuchungsergebnisse zur Baugeschichte des Schlosses, besonders zum Dachraum des Altschlosses. Enthalten in: Brandenburgische Denkmalpflege 2002 Heft 1, Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin; ab Seite 66
Roland Schneider: Substanzfetischismus oder Rekonstruktionslust? Praxisalltag in der brandenburgischen Denkmalpflege. Enthalten in: Brandenburgische Denkmalpflege 2006 Heft 1, Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin; ab Seite 53
Olaf Gründel: 'England in Vollendung' ‒ der Park von Boitzenburg. Enthalten in: Die Mark Brandenburg, Heft 49, ab Seite 12; Lucie Großer Edition, Marika Großer Verlag, Berlin 2003
 Website der Betreibergesellschaft mit Informationen zu Schloss- und Familiengeschichte derer von Arnim sowie zu kulturellen, gastronomischen und touristischen Angeboten und sonstigen Veranstaltungen als Kinder- und Jugendhotel sowie Hochzeitshaus unter http://www.schloss-boitzenburg.de/schloss/historisches/schlossgeschichte1.html (Abruf am 4.10.2020). Am Eingang zum Schlossbereich gibt es eine Informationstafel mit einem geschichtlichen Überblick.






















 

Boitzenburg (Uckermark; Brandenburg), Schloss Boitzenburg (weitere Angaben siehe oben); zuerst Teile der Stützmauer des Ehrenhofes ("Unterhof") zur tiefer gelegenen Gartenseite, Feldsteinmauerwerk mit Bänderung durch Ziegel-Flachschichten, Podestgeländer / Balustrade teils gemauert aus Werkstein mit heller Farbfassung, teils Eisenguss mit grauer Farbfassung; danach das Renaissanceportal aus Kalkstein (oder feinkörnigem Sandstein ?) am Hauptturm als Zugang zur Turmtreppe, Säulen auf hohen Postamenten, auf dem Gebälk über dem Oberlicht lateinisch bezeichnet und datiert "... aus der Ruine wiederhergestellt 1740 ... renoviert 1842 ... rekonstruiert 1884"; das Portal stammt wohl aus der Entstehungszeit des Neuschlosses um 1600 (?). Aufnahmen teilweise von Doris Rauscher, Aufnahmedatum: 19.9.2020





 

Boitzenburg (Uckermark; Brandenburg), Schloss Boitzenburg (weitere Angaben siehe oben) im Zustand um 1860 nach dem Umbau von 1842 unter dem Architekten Friedrich August Stüler, enthalten in: "Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie ...". Nach einer Original-Aufnahme ausgeführt von Th. Albert, Druck bei Winckelmann & Söhne, Verlag von Alexander Duncker, Königlicher Hofbuchhändler in Berlin, Sechster Band, 1863-1864; die Ortsbezeichnung auf dem Original lautet "Boytzenburg". Zu finden auf der Website der Zentral- und Landesbibliothek Berlin unter https://digital.zlb.de/viewer/image/14779821_06/11/. Die Lithographie wurde für die Wiedergabe hier auf der Webseite leicht bearbeitet (Farbstichigkeit entfernt, verkleinert).

Das Schloss wird gezeigt in einem Zustand, der nur zwischen 1842 und 1881 existierte, danach erfolgte der nächste Umbau in den Formen der Neorenaissance. Links im Bild ist sehr gut das alte und ursprüngliche Renaissanceschloss ("Oberhaus") zu sehen, wie es spätestens seit 1640 bestand und auch heute noch besteht.

 

 


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