Im Jahr 1816 wurde
im süduckermärkischen Lüdersdorf ein Bauernhaus in der traditionellen
Fachwerkbauweise errichtet. Sein Vorgängerbau wurde Opfer eines
Hausbrandes. Heute steht dieses alte Bauernhaus gemeinsam mit dem
Kloster Chorin und dem Schiffshebewerk Niederfinow auf der Denkmalliste
des Landkreises Barnim. Worin besteht der Denkmalwert dieses Gebäudes?
Es ist eines der allerletzten, bis in unsere Tage erhalten gebliebenen
Häuser seiner Art in der Mark Brandenburg. Die Einheimischen nennen es
wie die Generationen vor ihnen in der alten uckermärkischen Mundart „dat
Loewinghus", das Laubenhaus. In Lüdersdorf sind die beiden letzten
zweistöckigen Vor- oder Giebellaubenhäuser im Siedlungsgebiet
beiderseits der unteren Oder erhalten geblieben.
Die Vorlaubenhäuser sind im Odergebiet meist eine
Sonderform bzw. Variante des giebelständigen Märkischen
Mittelflurhauses, bei der dem straßenseitigen Giebel eine meist nach
drei Seiten hin offene Laube vorgesetzt ist, die aus mehreren, das Dach
oder das obere Stockwerk tragenden senkrecht gestellten Holzstützen
(Ständer) gebildet wird. Als Laube oder Vorlaube wird die
Holzbalkenkonstruktion bezeichnet, die das Tragwerk zur Umschließung
eines überdachten, nach mehreren Seiten geöffneten Freiraumes
(Laubengang) bildet, der sich meist vor dem Gebäudeeingang befindet. Die
Vorlauben wurden in früheren Jahrhunderten meist auf Gemeindeland
errichtet, erst an der Hauseingangstür begann der private Bereich.
► Die letzten Bilder mit den alten Kastanien vor dem
Haus. Die Bäume wurden wegen mangelnder Standsicherheit gefällt.
(Fotos von Mathias Rohde, 2008)
Über die ursprüngliche Funktion der Vorlauben kann ich
leider keine in Quellen belegten Aussage treffen. Es gab schmale
"Durchgangslauben", breite "Durchfahrtslauben", nur nach zwei Seiten
offene Vorlauben und Ecklauben-Varianten. In vorwiegend von Fischern
bewohnten Häusern wurde schon mal ein Fischernetz zum Trocknen oder
Flicken aufgehängt. Auch Tabakblätter, die zur Trocknung aufgehängt
sind, sieht man auf alten Fotografien, auch untergestellte Leiterwagen,
aber nie hochbeladene Erntewagen. Auf einigen historischen Dorfplänen
sind die Vorlauben als Wirtschaftgebäudeteil farblich gekennzeichnet,
entsprechend Ställen und Scheunen. Ein überdachter Vorraum war in der
Entwicklungsgeschichte der Hausformen immer von besonderer praktischer
Bedeutung. Ein historischer Ortslageplan von Lüdersdorf aus dem Jahr
1824 (Separations-Karte) weist sämtliche Wohngebäude von Bauern- und
Kleinbauernstellen als Vorlaubenhäuser aus.
Auch in den nahegelegenen Dörfern Parstein, Bölkendorf,
Brodowin, Herzsprung, Stolzenhagen, Lunow, Künkendorf, Groß-Ziethen,
Serwest, Niederfinow, Liepe, den etwas südlicher gelegenen Dörfern
Alt-Wustrow, Lüdersdorf bei Wriezen, Kunersdorf, Pillgram, den
westlicher gelegenen Dörfern Staffelde, Garz, Linum, Birkenwerder,
Blankenburg bei Berlin und den nördlicher gelegenen Dörfern
Schmiedeberg, Zichow, Milow und Gerswalde sind zahlreiche oder einzelne
Vorlaubenhäuser in historischen Quellen nachgewiesen.
Ebenso in den Dörfern östlich der Oder (heute Polen): Grn. Lubiechow
(Hohen Lübbichow), Osinow Dln. (Wutzow/Wutzen), Siekierki (Zäckerick),
Stara Rudnica (Alt-Rüdnitz), Stare Lysogorki (Alt-Lietzegöricke),
Gozdowice (Güstebiese), Stare Bleszyn (Blessin), Nowodna (Nahausen),
Garnowo (Reichenfelde), Rynica (Roderbeck), Godkow (Jädickendorf),
Krzynnki (Krining), Nw. Objezierze (Groß Wubiser), Przyiezierze
(Butterfelde), Sarbinowo (Zorndorf), Drzensko (Drenzig), Lisow (Leißow),
Sulow (Zohlow) und Krasne-Dlusko (Lauske).
Nur in sehr wenigen Dörfern dieser Aufzählung, die keinerlei Anspruch
auf Vollständigkeit erhebt, blieben einzelne Vorlaubenhäuser, mehr oder
weniger stark verändert, bis in unsere Tage erhalten. Im 18.Jahrhundert
wurden nach verheerenden Bränden die Oderranddörfer Zäckerick und
Alt-Rüdnitz in Vorlauben-Fachwerkbauweise komplett neu aufgebaut. Einen
Eindruck eines damaligen Vorlaubenhaus-Dorfes vermittelt die
Rekonstruktionszeichnung des Dorfes Alt-Rüdnitz, die nach einem Lageplan
von 1769 gezeichnet wurde. Sie zeigt einen hohen Stand der
Holzbaukultur, der in dieser beeindruckenden Form in der Mark
Brandenburg später nie wiederkehrte. Die erhaltenen Quellen dieser Zeit
lassen vermuten, dass es hunderte dieser Vorlaubenhäuser im Gebiet der
Unteren Oder gab. Die Vorlaubenhausbauweise war bis Anfang des
19.Jahrhunderts vielerorts die vorherrschende und ortsbildprägende
Bauweise. Bereits im ersten Drittel des 19.Jahrhunderts werden Vorlauben
entfernt und Neubauten werden meist traufständig zur Straße errichtet.
Die architektonische Geschlossenheit der Dorfbilder wird kaum mehr
erreicht. Mit dem Aufkommen der industriellen Ziegelherstellung und dem
rasanten Ausbau der Verkehrsnetze, insbesondere der Eisenbahnstrecken,
löste in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts die Massivbauweise
ohnehin den Fachwerkbau ab.
1930 - 1945
1930 stellte der Lüdersdorfer Bauer Wilhelm Grusenick einen
Antrag zum Abriss seines alten Fachwerk-Bauernhauses, um an
gleicher Stelle ein zeitgemäßeres zweistöckiges Wohngebäude in
Massivbauweise erbauen zu können. Der zuständige Regierungsbaurat Johann
Rosenthal aus Angermünde befand dieses alte mit Schilfrohr gedeckte
Vorlaubenhaus jedoch für unbedingt erhaltenswert. Gemeinsam mit dem
damaligen Provinzialkonservator Prof. Blunck veranlasste er die
Unterschutzstellung beider Lüdersdorfer Vorlaubenhäuser als besonders
wertvolle Zeugnisse der traditionellen Volksbauweise.
Rosenthal machte den Vorstand des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH)
der Provinz Brandenburg, dessen Berater in Baufragen er war, auf das
alte "Loewinghus" aufmerksam. Nach einigen Verhandlungsgesprächen mit
den Grusenicks gelang es dem DJH, das Vorlaubenhaus nebst einem kleinen
Grundstück für 4000,- RM zu kaufen, um dort eine Jugendherberge
einzurichten. Im Einverständnis und mit Unterstützung der Denkmalpflege
wurde das alte Bauernhaus unter Leitung von Rosenthal denkmalgerecht
saniert und mit einigen behutsamen baulichen Veränderungen für eine
Herbergsnutzung umgebaut.
Die räumliche Gliederung des Bauernhauses blieb erhalten. Das obere
Stockwerk erhielt zahlreiche kleine Kastenfenster, um mehr Licht in die
ehemals als Vorrats- und Lagerräume genutzten Kammern zu bringen. In
einem am hinteren Giebel des Hauses angebauten Nebengebäude wurden
einfache Waschgelegenheiten und Trockentoiletten sowie
Fahrradunterstellmöglichkeiten geschaffen. Über dem hinteren Eingang des
Hauses wurde an den Giebel ein Schopfdach angebaut, um die
Herbergsbesucher vor herabfallendem Storchenkot zu schützen.
► Das Wohn-Speicher-Haus um 1930 vor dem Umbau zur
Jugendherberge; Zeichnungen der Bestandsaufnahme von Erich Kulke. (Erich Kulke: Die Laube als ostgermanisches Baumerkmal.
Hoheneichen-Verlag, München 1939; Seite 218 und 219)
Am 5.Juli 1931 wurde die Jugendherberge "Dat
Loewinghus" mit zweitägigen Einweihungs-Feierlichkeiten für die
Besucher eröffnet. Der uckermärkische Mundartdichter Max Lindow aus
Prenzlau verfasste eigens zu diesem Zwecke eine humorvolle plattdeutsche
Hausordnung, zahlreiche Sprüche, die die Wände zierten sowie ein
Gedicht, das von der alten Frau Grusenick vorgetragen wurde. Die
Grusenicks wurden Herbergseltern und konnten mit Stolz ihr altes
Vorlaubenhaus der wandernden Jugend zeigen. Ihr neues Wohnhaus wurde ein
Stück weiter neben der Stallscheune errichtet.
In der Herberge standen 76 Betten und bei großem Besucherandrang
nochmals etwa 80 Strohsäcke auf dem geräumigen ehemaligen
Tabaktrockenboden als Schlafgelegenheiten zur Verfügung. Bereits im
Sommer und Herbst 1931 gab es 2.112 und 1936 sogar 4.006 Übernachtungen.
Anfang der 1940er Jahre wurde die offizielle Herbergsnutzung im
Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg eingestellt. Bis dahin gab es im
"Loewinghus" über 25.000 Übernachtungen. Das Gebäude wurde zu
Schulungszwecken weiter genutzt.
► Links: Das "Löwinghus" um 1930 vor dem Umbau zur
Jugendherberge, der Oberstock noch ohne Fenster, nur mit einigen Luken. (Klaus Thiede: Deutsche Bauernhäuser.
Verlag Karl Robert Langewiesche, Königstein im Taunus / Leipzig 1934, Seite 46)
► Rechts: "Jugendharbarg Dat Loewinghus" um 1935 nach
Umbau des Oberstocks mit Fenstern zur Nutzung als Jugendherberge. (Postkarte um 1935, offenbar herausgegeben
durch das Deutsche Jugendherbergswerk)
► Die Jugendherberge "Dat Loewinghus", links
vermutlich um 1938, rechts die mit Lesesteinen /
Feldsteinen gepflasterte Laube. (Erich Kulke: Die Laube als ostgermanisches Baumerkmal.
Hoheneichen-Verlag, München 1939; Seite 216 und 217)
1945 - 1989
1945 diente das Vorlaubenhaus als erste Bleibe für bis zu 13
Umsiedlerfamilien. Mit voranschreitender Schaffung und Vergabe neuer
Siedlungsstellen entspannte sich die Situation im Haus. Die ehemalige
Herberge wurde wieder ein Haus der Kinder. Bis etwa 1980 beherbergte das
alte Haus die Jüngsten, diente als örtliche Kinderkrippe. Mit dem Neubau
einer moderneren Kinderkrippe wurde es ruhig im Haus. Dank des
fortwährenden Denkmalstatus und dem beherzten Bemühen der ehemaligen
Lüdersdorfer Tierärztin, Frau Dr. Kannenberg, blieben die beiden
Vorlaubenhäuser trotz jahrelangen Leerstandes und schleichenden Verfalls
vor dem Abriss bewahrt.
An dieser Stelle möchte ich kurz mein Interesse an volkskundlichen
Themen, am traditionellen ländlichen Bauen und Wohnen, insbesondere an
alten Fachwerkbauten erwähnen. Seit 1975 beschäftigte ich mich mit
zunehmendem Interesse in dieser inhaltlichen Richtung. Nahm seit 1979
als interessierter Laie kontinuierlich an Veranstaltungen der Haus- und
Siedlungsforscher der DDR teil. Gestaltete in der Folge in meinem Beruf
als freiberuflicher Grafiker und Buchgestalter volkskundliche und
architekturhistorische Publikationen und arbeitete gestalterisch für
Museen. In mir reifte der Wunsch, in einer ländlichen Region in einem
alten Fachwerkhaus leben zu wollen ...
1989 - heute
Im Spätsommer 1989 entdeckte ich das imposante Loewinghus in einem Buch
über die Denkmale des ehemaligen Bezirkes Frankfurt/Oder. Auf Nachfrage
bei meinem Freund und Hausforscher Hans-Jürgen Rach erfuhr ich etwas
über die fast verschwundene traditionelle Vorlaubenhausbauform, als
regionale Sonderform des märkischen Mittelflurhauses und über den
Leerstand des "Loewinghuses".
Eine innere Unruhe ergriff mich, ich fuhr umgehend nach Lüdersdorf. Als
ich vor dem "Loewinghus" stand, erfasste mich eine Art "Liebe auf den
ersten Blick" zu diesem alten Gebäude. Von diesem Augenblick an bemühte
ich mich um den Erwerb dieses alten Vorlaubenhauses. Im Laufe des
turbulenten Jahres 1990 schlossen die Gemeinde Lüdersdorf und ich einen
Erbbauvertrag über eine Laufzeit von 99 Jahren ab. Ich zog ins alte
"Loewinghus" und nahm eine mehrjährige Arbeit im Freilichtmuseum Altranft auf.
Ich bemühte mich um die bauliche Sanierung des Baudenkmals und erhielt
zu Weihnachten 1992 die Zusage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
(DSD), die Wiederherstellung des Vorlaubenhauses mit erheblichen
finanziellen Mitteln zu unterstützen. Dies war der Schlüssel für die
Lebensverlängerung des "Loewinghuses". Das Land Brandenburg unterstützte
die Förderung der DSD durch die mehrjährige Zuwendung von
Denkmalfördermitteln. Mit befreundeten Architekten und Bauhandwerkern
wagten wir uns an die Sanierung des Hauses. In den Jahren 1993 bis 1997
wurde das "Loewinghus" mit erheblichen Eingriffen in die teilweise sehr
marode Bausubstanz konstruktiv gesichert. Die Außenhülle wurde komplett
saniert (Fundamente, Wände, Fenster, Türen, Schilfrohrdach). Für die
Sanierungsarbeiten erhielt der Denkmalpflege-Fachbetrieb von Baumeister
Veit Templin aus dem Oderbruchdorf Neulietzegöricke den "Bundespreis für
Handwerk in der Denkmalpflege" in den Gewerken Zimmerei und Maurerarbeiten.
► Links: Das Laubenhaus 1991 nach 11 Jahren Leerstand, noch mit dem
Schriftzug "Loewinghus" von 1931. (Landesregierung Brandenburg: Baukunst in Brandenburg.
DuMont Buchverlag Köln / Potsdam 1992, Seite 19; Foto von Florian Monheim /
Roman von Götz, Düsseldorf; die Wiedergabe des Bildes hier erfolgt mit
freundlicher Genehmigung von Florian Monheim am 2.11.2010)
► Rechts: Das Giebellaubenhaus "Dat Loewinghus" während der
Sanierungsarbeiten nach fast abgeschlossener Hüllensanierung. (Foto von Norbert Rauscher, 2001)
► Das Giebellaubenhaus am 8.4.1992 vor Beginn der Sanierung, noch immer mit dem schon lädierten Schriftzug
"Dat Loewinghus" von 1931 (entnommen aus: Irmelin Küttner: Dörfliche Denkmalpflege in der DDR. Brandenburgische
Denkmalpflege 2009, Heft 2, Seite 70). Foto von Dieter Möller, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches
Landesmuseum / BLDAM, Bildarchiv (Lüdersdorf, BAR, Loewinghus, 8.4.1992); die Wiedergabe des Bildes hier erfolgt mit
freundlicher Genehmigung des BLDAM am 15.8.2011. Leider ist in diesem Aufsatz die Bauzeit immer noch
mit "um 1780" angegeben, obwohl dendrochronologisch schon 1994 eine
Bauzeit nicht vor 1816 ermittelt wurde. Im Übrigen finden sich in der
älteren Fachliteratur für dieses Haus noch ältere Angaben, so z.B.
"17.Jahrhundert" bei Hans Müther: Baukunst in Brandenburg bis zum
beginnenden 19.Jahrhundert, Sachsenverlag Dresden 1955, Seite 22.
► Interessant ist der Vergleich zum gegenüberliegenden
Giebellaubenhaus Dorfstraße 44 (weitere Angaben siehe
hier: ►)
in einer Fotografie um 1925/1939 von Paul W. John
(1887-1966, Fotograf, Bildjournalist), die konstruktive und
gestalterische Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Bildrechte: Deutsche Fotothek
(Sächsische Landesbibliothek / Staats- und Universitätsbibliothek
Dresden), Datensatz 71499756: John, Paul W.: Mark Brandenburg,
Lüdersdorf Kreis Angermünde, altes Vorlaubenhaus von 1797, 1925/1939;
Aufnahme-Nr.: df_pwj-pos_0033066, Positiv (Papier, 18 x 24 cm,
schwarzweiß); Lizenz: Freier Zugang, Rechte vorbehalten, Permalink der SLUB:
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71499756.
Die Wiedergabe hier auf der Website "Fotografie und Architektur" erfolgt rein informell. Das Bild wurde für die
Wiedergabe verkleinert und leicht bearbeitet (vertikal ausgerichtet und entzerrt, gering beschnitten).
Planungen für die Zukunft
Durch familiäre Veränderungen kam es meinerseits zu zeitweisem Wohn- und
Arbeitsortswechsel in die nördliche Uckermark. Die erforderlichen
Arbeiten im Innenausbau gingen nur sehr langsam voran. Seit dem Frühjahr
2009 wird der Innenausbau wieder kontinuierlich fortgesetzt. Ziel ist
die künftige Öffnung des Hauses für Besucher und Interessierte. In
Trägerschaft der Gemeinde Lüdersdorf konnten zwei Kommunalkombi-Stellen
zum weiteren Innenausbau und zur inhaltlichen Erarbeitung und Gestaltung
von Ausstellungsbereichen geschaffen werden. Durch die Bereitstellung
von Lohnmitteln aus dem Europäischen Sozialfonds und durch die
Unterstützung des Landkreises Barnim ist für den Zeitraum von drei
Jahren die Umsetzung der von mir erarbeiteten Nutzungskonzeption
abgesichert. Im Rahmen der Gründung eines Fördervereins "Dat Loewinghus"
werden sich Interessierte bemühen, unsere Arbeit zu unterstützen und
erforderliche Sachmittelzuschüsse einzuwerben, die zur schnelleren
öffentlichen Nutzbarkeit des Gebäudes dringend erforderlich sind.
Zwischenzeitlich werden auch ehrenamtlich kleinere kulturelle
Veranstaltungen und Ausstellungen für interessierte Kinder und
Erwachsene angeboten werden. Wir bemühen uns auch jetzt während des
Innenausbaus um ein möglichst offenes Denkmal. Besucher sind immer
willkommen!! Sie werden von uns etwas über das traditionelle Bauen mit
hiesigen Naturbaustoffen, über die Geschichte der Vorlaubenhäuser
beiderseits der Unteren Oder, die Lüdersdorfer Bau- und
Sozialgeschichte, die wechselvolle Geschichte des Vorlaubenhauses "Dat
Loewinghus" und etwas über das Alltagsleben in vergangener Zeit
erfahren. Dieser erwähnte Themenkomplex wird künftig als ständige
Ausstellung (mit deutschen, polnischen und englischen Begleittexten)
Stück für Stück erarbeitet und gestaltet. Daneben werden wir versuchen,
entsprechend Baufortschritt und im Rahmen der begrenzten räumlichen
Möglichkeiten im Laufe des Jahres kleine kulturelle Veranstaltungen für
interessierte Kinder und Erwachsene in der besonderen Atmosphäre des
alten Vorlaubenhauses anzubieten. Auch eine Internetseite ist in
Vorbereitung.
Wir beabsichtigen in diesem Zusammenhang eine inhaltliche und
freundschaftliche Zusammenarbeit mit gleichgesinnten polnischen Nachbarn
zu pflegen, um gemeinsam unsere regionale Kulturgeschichte zu erforschen
und die Ergebnisse beiderseits der Oder präsentieren zu können. Erste
Kontakte zum benachbarten Amtsbereich Cedynia, zu Denkmalpflegern der
Wojewodschaft Szczecin und zu Mitgliedern eines sehr engagierten Vereins
zur Erhaltung der ehemaligen Papiermühle bei Barlinek zeigen
beiderseitiges Interesse und werden demnächst Schritte der konkreten
Zusammenarbeit folgen lassen.
Um sicher zu gehen, dass ein Besuch des Vorlaubenhauses "Loewinghus"
nicht vor verschlossener Tür scheitert, bitte ich Interessenten sich
vorher telefonisch oder per E-Mail mit mir in Verbindung zu setzen.
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